Translating Toleration: Concepts, Texts and Intermediaries Between Poland and Protestant Germany (1645–1795)
Geschichte
25.11.2025
Daniel Chodowiecki: Allegorische Darstellung der Toleranz. Spätes 18. Jahrhundert.
Bildquelle: Deutsches Hugenotten-Museum Bad Karlshafen
Das internationale Forschungsprojekt „Translating Toleration“ eröffnet neue Perspektiven auf die Geschichte Mitteleuropas im 17. und 18. Jahrhundert. Wir beschäftigen uns mit politischen und religiösen Beziehungen zwischen Brandenburg-Preußen und Polen-Litauen. Unsere zentrale Frage lautet, wie Angehörige verschiedener christlicher Religionsgruppen Toleranz und Intoleranz im grenzüberschreitenden Austausch definiert, ausgelebt und politisch genutzt haben.
Professor Alexander Schunka
Bildquelle: Bernd Wannenmacher (FU Berlin)
Lennart Gard
Bildquelle: privat
Julian Pfau
Bildquelle: privat
Wer sind wir?
„Translating Toleration“ ist am Friedrich- Meinecke-Institut der FU Berlin und am historischen Institut der Universität War-
schau angesiedelt (Laufzeit: 2022–2026). Gefördert wird unsere Arbeit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und
dem polnischen Narodowe Centrum Nauki. Auf Berliner Seite sind an dem Projekt Professor Alexander Schunka als
Projektleiter sowie Lennart Gard und Julian Pfau als Bearbeiter beteiligt.
Wie arbeiten wir?
Wir beschäftigen uns vor allem mit historischen Personen, die zwischen Polen-Litauen und Brandenburg-Preußen vermittelten – als diplomatische Gesandte etwa oder als Gelehrte, als kirchliche Würdenträger oder als Angehörige religiöser Minderheiten. Ihren Einfluss rekonstruieren wir anhand historischer Drucke und Handschriften aus Bibliotheken und Archiven in Deutschland, Polen und weiteren europäischen Ländern. In Teilprojekten werden Publikationen zur Religionspolitik im
Exil (Gard) und zu Vorstellungen protestantischer Einheit (Pfau) erarbeitet. Forschungsdaten zu Akteuren und Quellen ver-
öffentlichen wir über die Online-Datenbank Factgrid in Kooperation mit der Universität Erfurt.
Welches Ergebnis ist besonders bedeutsam?
Unser Projekt erhellt die engen historischen Beziehungen zwischen Polen-Litauen und dem protestantischen Westeuropa.
Es zeigt, wie Auseinandersetzungen um Toleranz das deutsch-polnische Verhältnis prägten und belasteten. Auf diese Weise trägt unsere Forschung zur politischen Verständigung und zum Abbau von Spannungen bei.
Was bleibt zu erforschen?
In den nächsten Monaten widmen wir uns speziell der Frage, inwiefern beim Schreiben über religiöse Toleranz soziale
Ungleichheiten thematisiert und verhandelt wurden. Hierzu veranstalten wir an der Freien Universität Berlin vom 28. bis
30. August 2025 eine internationale Tagung mit dem Titel „Narratives of Toleration. Religious Plurality and Social
Diversity in Early Modern Christianity (17th–18th Centuries)“.






