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Zoroastrian Middle Persian: Corpus and Dictionary (MPCD)

Iranistik

16.09.2025

Iranische Handschrift mit mittelpersischem und avestischem Text (17. Jh.)

Iranische Handschrift mit mittelpersischem und avestischem Text (17. Jh.)
Bildquelle: © Avestan Digital Archive (https://ada.geschkult.fu-berlin.de)

Die Religionsgemeinschaft der Zoroastrier besitzt eine reichhaltige religiöse Literatur in mittelpersischer Sprache (Pahlavi) aus dem Iran des 5.–11. Jahrhunderts. MPCD macht diese digital zugänglich: Es entsteht ein annotiertes Korpus auf Basis von Originalhandschriften sowie erstmals ein umfassendes Wörterbuch des Pahlavi. Die bislang über zahlreiche Fachpublikationen – zum Teil noch aus dem 19. Jh. – verstreuten Texte werden nun gebündelt nicht nur der Fachwelt, sondern einem breiteren Publikum erschlossen.

Prof. Dr. Alberto Cantera

Prof. Dr. Alberto Cantera
Bildquelle: privat

Dr. Benedikt Peschl

Dr. Benedikt Peschl
Bildquelle: privat

Wer sind wir?
MPCD ist eine Kollaboration zwischen der Freien Universität Berlin (FU), der Ruhr-Universität Bochum und der Universität zu Köln. Das Projekt wird von der DFG finanziert und ist als Langfristvorhaben konzipiert (2021–2030). Zuständig für die Arbeiten am Institut für Iranistik der FU sind Dr. Benedikt Peschl und Prof. Dr. Alberto Cantera, mit Unterstützung von studentischen Hilfskräften.

Wie arbeiten wir?
Die Bearbeitung der vielfältigen Genres der Pahlavi-Literatur wurde zwischen den Projektstandorten verteilt. Das Team in Berlin konzentriert sich auf die mittelpersischen Übersetzungen und Kommentare zum Avesta, der Sammlung der ältesten heiligen Texten der Zoroastrier. Neben diesen sog. „Zand-Texten“ bearbeiten wir priesterliche Traktate und Ritualanweisungen.

Welches Ergebnis ist besonders bedeutsam?
Die digitale Verlinkung der Pahlavi-Texte untereinander und der Zand-Texte mit ihren avestischen Originalen macht Querbezüge zwischen den meist anonymen und schwer datierbaren Quellen sichtbar. Dies ermöglicht einen klareren Blick auf ihre Chronologie und somit auf die zoroastrische Literaturgeschichte überhaupt.

Was bleibt zu erforschen?
Mittels der neu gewonnenen Ressourcen hoffen wir z.B. das „Achte Buch des Dēnkard“ besser zu verstehen. Dieses faszinierende, doch schwer verständliche Werk enthält Zusammenfassungen von verschollenen Teilen des Avesta.

Beteiligte Institutionen

Beteiligte Institutionen

Mentoring
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