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The Asyut Project

Ägyptologie

12.09.2025

Gebel Asyut al-gharbi

Gebel Asyut al-gharbi
Bildquelle: Fritz Barthel; © Jochem Kahl, The Asyut Project

Die 375 km südlich von Kairo gelegene Stadt Asyut ist spätestens seit 2000 v. Chr. Kulturstadt, Grenzstadt und wounded city. Ist sie heute auch wegen Überbauung für die archäologische Erforschung unzugänglich, so bietet der im Westen der Stadt gelegene Wüstenberg, der Gebel Asyut al-gharbi, die Chance, ihre wechselvolle Geschichte zu rekonstruieren. In einer longue durée von 4000 v. Chr. bis heute ermöglichen dies die auf dem Berg teilweise noch erhaltenen Felsgräber, Tempel, Klöster, Steinbrüche, Besuchertreffpunkte und Militäranlagen.

Prof. Dr. Jochem Kahl

Prof. Dr. Jochem Kahl
Bildquelle: Erika Borbély Hansen

Dr. Tina Beck-Hasselbach

Dr. Tina Beck-Hasselbach
Bildquelle: privat

Wer sind wir?
The Asyut Project ist eine seit 2003 bestehende internationale Kooperation unter Federführung von Prof. Dr. Jochem Kahl in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Mohamed Abdelrahiem (Universität Sohag) und unter Mitarbeit von Dr. Tina Beck-
Hasselbach. Derzeitige Projektpartner sind die Universität Sohag, das ägyptische Ministerium für Tourismus und Antiken (MoTA), die Polnische Akademie der Wissenschaften und die Kanazawa University.

Wie arbeiten wir?
Regelmäßige Surveytätigkeiten und gezielte archäologische Ausgrabungen im felsigen Gelände bei Temperaturen von
über 40° Celsius im Schatten (ohne Schatten ), Dokumentation und Bearbeitung der Funde vor Ort, Archivarbeiten, das Studium schriftlicher Quellen und der Einsatz naturwissenschaftlicher Methoden ermöglichen neue Erkenntnisse.
Interdisziplinarität ist Voraussetzung: Wissenschaftler*innen aus Ägyptologie, Koptologie, Byzantinische Archäologie,
Papyrologie, Bauforschung, Islamwissenschaften, Geologie, Zooarchäologie, Veterinärmedizin, Botanik, Kulturanthropologie, physische Anthropologie, Paläogenetik und Parasitologie sind an dem Projekt beteiligt.

Außensarg der Dame Idy, innen, Ost, Detail.

Außensarg der Dame Idy, innen, Ost, Detail.
Bildquelle: Ansicht: Susen Döbel; © Jochem Kahl, The Asyut Project

Welches Ergebnis ist besonders bedeutsam?
Bislang wurden die Forschungsergebnisse in 20 Buchpublikationen und mehr als 80 Aufsätzen vorgestellt; Themen waren z.B. die antike Nekropole, Tempel, Handel oder Tierkult. Tragen alle Einzelergebnisse gemeinsam zum großen Gesamtbild bei, so stießen die seit 20 Jahren laufende Freilegung und Dokumentation des monumentalen Grabes des Regionalgouverneurs Djefai-Hapi I. (ca. 1880 v. Chr.) und der Fund der Bestattung seiner Tochter Idy im Jahre 2024 auf besonderes öffentliches Interesse.

Was bleibt zu erforschen?
Die Bestattung der Dame Idy sowie die Erkundung des Bergplateaus, auf dem die Spolien eines Tempels gefunden
wurden, stehen im Zentrum der kommenden Feldarbeiten.

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