Personen
Die einzelnen Personen kommen im Projekt zu einem transdisziplinären Team zusammen. Die unterschiedlichen Hintergründe aus der Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft, Theater- und Tanzwissenschaft, sowie der queeren Archive und Performance ermöglichen neue Perspektiven auf queere Demokratisierungsprozesse und Bewegungsgeschichte.
Nehmen Sie gerne unter queerdem[at]geschkult.fu-berlin.de Kontakt auf.
Queere Subjektivierung, Bewegungen und Aktivismus in Deutschland im 20. Jahrhundert (Berlin)
Andrea Rottmann leitet und koordiniert das Projekt. Sie ist Historiker*in und Kulturwissenschaftler*in und forscht zur queeren Geschichte, wobei sie besonders die Lücken und Ungleichgewichte in den Archiven und Historiografien interessieren. Sie arbeitet gern kollektiv. Im Netzwerk Queere Zeitgeschichten im deutschsprachigen Europa hat sie Forschende aus sieben Ländern verbunden, die gemeinsam in einem Handbuch queerhistorisches Wissen kostenlos für alle zugänglich gemacht haben. Auch ihr Buch über queeren Alltag in Ost- und West-Berlin zwischen dem Kriegsende und dem Beginn der Lesben- und Schwulenbewegung, Queer Lives Across the Wall: Desire and Danger in Divided Berlin, 1945-1970 (University of Toronto Press, Toronto 2023) ist kostenfrei erhältlich. Zur Homepage.
Kai* Brust absolvierte 2019 den Bachelor in Geschichte und Politikwissenschaft an der TU Darmstadt und Ende 2022 den Master in Interdisziplinärer Antisemitismusforschung am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Anschließend arbeitete dey als freiberufliche*r Historiker*in in zahlreichen Bildungs- und Ausstellungsprojekten zu Trans- und queerer Zeitgeschichte. Kai* interessiert sich dafür wie und ab wann sich trans und inter Personen in der BRD als politische Subjekte wahrnahmen und auf welche Weisen sie Selbstbestimmung als demokratischen Grundwert festschrieben. Seit Mail 2025 promoviert Kai* Brust im Projekt zur Geschichte von Trans- und Inter-Subjektivierung, Aktivismus und Bewegungen in der BRD.
Greta Marlene Hülsmann studiert European History an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie interessiert sich vor allem für queere Geschichte des letzten Jahrhunderts, geschichtswissenschaftliche Theorie und die Frage, wie wir Menschen in der Geschichte mit Empathie begegnen können. Deren Bachelor hat Greta Hülsmann in Geschichte und Literaturwissenschaft an der Freien Universität abgeschlossen. Abseits der Geschichtswissenschaft engagiert sich Greta Hülsmann in der politischen Jugendbildung. Im Projekt ist sie als studentische*r Mitarbeiter*in tätig und arbeitet unter anderem an einem Podcast zu LSBTIQ* Bewegungen und Demokratisierung.
LSBTIQ*-Archive: Bewegungen Erinnern, Erschließen, Vermitteln (Berlin)
Hannes Hacke leitet im Projekt den Bereich Zivilgesellschaft. Er ist Kulturanthropologe und arbeitet an der Schnittstelle von Sammlungsarbeit, kuratorischer Praxis und zivilgesellschaftlichem Engagement. Als Mitbegründer von QueerSearch, dem Dachverband der deutschsprachigen queeren Archive, Bibliotheken und Sammlungen, koordiniert er im Projekt die Erschließung und Zugänglichmachung historischer Materialien, organisiert die Vernetzung zwischen queeren Archiven, Wissenschaft und Kultur und verantwortet den Aufbau einer interaktiven digitalen Lernplattform zur Geschichte und Gegenwart von LSBTIQ*-Bewegungen. Zur Homepage.
Teilprojekt Gießen
Christine (Chriz) Klapeer ist Professor*in für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Gender Studies und leitendes Direktoriumsmitglied des Centers for Diversity, Media, and Law (DiML) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Chriz Klapeers Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der queer-feministischen Staatstheorie(n), der (transnationalen) LGBTIQ+ Bewegungen, und sie* beschäftigt sich mit dem Spannungsverhältnis von demokratischer Teilhabe (citizenship) und Trans- und Queerfeindlichkeit. Aktuell forscht sie vor allem zur Autoritarisierung von Geschlechterpolitiken, Anti-Gender Mobilisierungen und der demokratiepolitischen Bedeutung zunehmender Angriffe auf LGBTIQ+ Rechte, LGBTIQ+ Symbolen und Versammlungsformen (wie Pride Paraden).
Tarek Shukrallah (they/them) ist Politik- und Sozialwissenschaftler*in (M.A.) und derzeitig als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in an der Justus-Liebig-Universität Gießen beschäftigt. Schwerpunkte von Shukrallahs Arbeit liegen in der kritischen Auseinandersetzung mit intersektionalen sozialen Ungleichheitsverhältnissen und widerständen Praxen in Geschichte und Gegenwart. In der Promotion beschäftigt sich Tarek Shukrallah mit queeren Politiken nach der Revolution 2010/11 in Tunesien. Darüber hinaus forscht Tarek Shukrallah zu LSBTIQ+ Bewegungsgeschichten in Deutschland. In diesem Zusammenhang arbeitet Shukrallah auch in Zusammenarbeit mit dem Schwulen Museum Berlin und dem Projekt »ver/sammeln antirassistischer Kämpfe« zur Geschichte von Bewegungen queerer Schwarzer Menschen und People of Color in Deutschland. Shukrallahs Arbeit bewegt sich im Feld politikwissenschaftlicher Gender- und Queer Studies, dekolonialer Global- und Area Studies mit regionalem Schwerpunkt Nordafrika, sowie intersektionaler Sozial- und Demokratieforschung.
Queere Theaterworkshops - historische und aktuelle Herangehensweisen (Wien)
Eike Wittrock ist Professor für Tanzwissenschaft an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. In seiner Forschung und pädagogischen Praxis sucht er nach (queeren) Ästhetiken in historischen Quellen der europäischen Tanzgeschichte, und archiviert und untersucht die performativen Anteile des queeren Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre. Dabei blickt er immer wieder gemeinsam mit Künstler*innen und Studierenden auf historisches Material, um der Fantasielosigkeit und Begrenztheit der Gegenwart etwas Anderes entgegenzusetzen. Jüngste Veröffentlichungen u.a. Theater* in queerem Alltag und Aktivismus der 1970er und 1980er Jahre (Neofelis Verlag, gemeinsam mit Jenny Schrödl). Zur Homepage.
Gin Müller ist Dramaturg* und künstlerischer Leiter* des Vereins zur Förderung der Bewegungsfreiheit in Wien. Er arbeitet trans_disziplinär in Theater/Performance-, aktivistischen und wissenschaftlichen Projekten und interessiert sich in seiner künstlerischen Forschung und Arbeit vor allem für die Zusammenhänge und das Potential von Theater, sozialen Bewegungen und queeren Politiken. Letzte künstlerische Arbeiten: Performance Serien „Justitia! Performative Formate zu Recht und Gerechtigkeit“„Sodom Vienna“ im brut Wien, und die Ausstellung „4T – The Trans Body Rights Ar/ctivist Archive“(2024) im Queer Museum Vienna. Daneben lehrt er am Institut für Theater-, Film-, Medienwissenschaft und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Zur Homepage.
Melina Vesely studierte Bildende Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar und derzeit an der Akademie der bildenden Künste Wien, im Studio für Kunst und Intervention, Post-Conceptual Art Practices (PCAP, IBK). Ihre praktischen Arbeiten sind eng verknüpft mit künstlerischer Recherche was in verschiedenen kollektiven Projekten, Gedichten, Printpublikationen, Textil- und Audioarbeiten Ausdruck findet. Sie interessiert sich für widerständige (Alltags-) Praktiken und dem Potential gemeinschaftlichen Lebens. Des weiteren ist Melina Vesely Mitherausgeberin eines Buches der Publikationsserie der Akademie der Bildenden Künste Wien: ‘vol. 29 SEXUAL DISSIDENCES. Frau Diamanda‘s Catalan Scenes, Travesti Politics of Resistance, and Anti-Canonical Knowledge’.
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