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Research Projekt von Dr Agata Paluch: Die Muster der Wissensverbreitung

Manuscript

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News vom 26.03.2019

PROJEKT-HOMEPAGE:

Patterns of Knowledge Circulation ist eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gegründete Emmy Noether-Forschungsgruppe mit Sitz am Fachbereich Gescichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin. Die Forschungsgruppe untersucht, wie jüdisches esoterisches Wissen im Laufe der Geschichte in mehreren Übertragungs- und Rezeptionsbewegungen zirkulierte, die in verschiedenen sozialen, kulturellen und materiellen Kontexten des frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa stattfanden.

Das Projekt zielt darauf ab, einen Beitrag zur Erweiterung des Feldes der Wissensgeschichte zu leisten, das sich auf die Prozesse der Wissensbildung und -transformation in einer Vielzahl von kulturellen und sozialen Milieus konzentriert.

Für weitere Informationen über das Projekt wenden Sie sich bitte an die Leiterin der Forschungsgruppe, Dr. Agata Paluch, und folgen Sie unserem Blog Knowledge in Circulation.

FORSCHUNGSAGENDA:

Das Projekt wird einen systematischen digitalen Katalog und eine quantitative Analyse jüdischer Texte liefern, die allgemein als esoterisch gelten und in Ostmitteleuropa von 1500 bis 1750 produziert und in Umlauf sind. Der Katalog wird Gründe für eine weitere Analyse der Übertragung, des Empfangs und der Bewegung dieser Texte im frühen modernen Ostmitteleuropa liefern. Es soll weitere qualitative Untersuchungen von Mustern der Wissensvermittlung auf der Grundlage einer quantitativen Analyse relevanter Quellen erleichtern.  

In den Prozessen der Verbreitung kabbalistischen Wissens spielte Ostmitteleuropa eine entscheidende, aber immer noch untersuchte Rolle. Die vorherrschende wissenschaftliche Behauptung, dass das jüdische mystische oder kabbalistische Denken im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa peripher zum Studium der Geschichte der Kabbala war, steht im Widerspruch zu einem großen Korpus vorhandener aschkenasischer kabbalistischer Texte in gedruckter und handschriftlicher Form. Das Projekt zielt darauf ab, diesen Korpus zu erforschen und die Rolle kabbalistischer Texte und ihrer Produzenten beim frühneuzeitlichen ostmitteleuropäischen Transfer von praktischen und theoretischen Wissensformen zu verstehen.

Die Durchführung kabbalistischen Wissens konzentriert sich auf Organisations- und Produktionsweisen, d.h. das Kopieren, Kompilieren und Umschreiben kabbalistischen Wissens in der frühneuzeitlichen aschkenasischen Manuskriptkultur. Besonderes Augenmerk wird auf die Beziehung zwischen spekulativer und praktischer Kabbala in Manuskriptkompilationen/Kollektanea als materiales und epistemisches Genre gelegt. Es untersucht die Einführung, Übertragung und Wirkung der kabbalistischen Texte aus dem Kreis von Isaac Luria, der bedeutendsten kabbalistischen Schule der frühen Moderne, nach Ostmitteleuropa aus der Perspektive der lokalen Handschriftenkultur.

Die jüdische Esoterik und das Naturwissen untersuchen praktische kabbalistische Textkorpuse im Kontext des wachsenden europäischen Interesses an praktischem Wissen und der zunehmenden erfahrungsmäßigen und empirischen Sensibilität der frühen Moderne. Es konzentriert sich auf die Formen des Transfers von kabbalistischem Wissen zwischen verschiedenen textlichen und epistemischen Genres sowie zwischen verschiedenen linguistischen Kontexten (z.B. Polnisch, Russisch, Deutsch, Italienisch, Jiddisch, Hebräisch und Latein).

Der Druck jüdischer kabbalistischer Literaturen im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa untersucht die Zirkulationsmodi kabbalistischen Wissens zwischen Manuskripten und Druck im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa. Darüber hinaus werden Buchsammelpraktiken und der Status der jüdischen Kabbalistik in öffentlichen und privaten Buchsammlungen, Buchbesitzmuster und der Austausch kabbalistischer Bücher als Marker für Macht und Autorität sowie redaktionelle Praktiken früh gedruckter kabbalistischer Bücher in Ostmitteleuropa untersucht.

KONTAKT:

Für weitere Informationen über das Projekt wenden Sie sich bitte an uns:

Agata Paluch (Leiterin der Forschungsgruppe)

paluch@zedat.fu-berlin.de

Adresse:

Fabeckstraße 23-25

Raum -1.1116

14195 Berlin

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