Institutionalisierung von Wissen in konfuzianischen Akademien
Koreastudien
11.11.2025
Das Projekt „Institutionalisierung von Wissen in konfuzianischen Akademien“ untersucht die Entstehung, Verbreitung und den gegenwärtigen Status konfuzianischer Akademien auf der koreanischen Halbinsel. Die Akademien repräsentieren ein vielschichtiges transnationales, geistesgeschichtliches und kulturelles Phänomen in Ostasien. Ihre Erforschung beleuchtet einen „local turn“ im Verständnis der universellen konfuzianischen Lehre und die damit verbundenen vielfältigen lokalen Adaptationsprozesse, sowohl in Korea als auch in anderen ostasiatischen Ländern.
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee
Bildquelle: privat
Prof. Dr. Vladimir Glomb
Bildquelle: Erika Borbély Hansen
Liste von Lehrern der Tumundong Akademie in der Nähe von Kaesŏng in Nordkorea aus dem 18.–19. Jahrhundert.
Bildquelle: Nationalarchiv in Pjöngjang
Wer sind wir?
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee und Prof. Dr. Vladimir Glomb sind am Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin tätig. Das Projekt entwickelte sich im Rahmen der Mitarbeit am Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ und dient als Plattform für internationale Forschung zu konfuzianischen Infrastrukturen im Allgemeinen und zu konfuzianischen Akademien im Besonderen.
Wie arbeiten wir?
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Erschließung und Digitalisierung eines Korpus von Dokumenten konfuzianischer Akademien. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der konfuzianischen Ausbildung sowie die Rolle von Ritualen innerhalb der Akademiegemeinschaften. Zentral ist auch die Analyse der Wandlungsprozesse dieser Institutionen im Kontext der Modernisierung in beiden koreanischen Staaten.
Welches Ergebnis ist besonders bedeutsam?
Publikationen des Projekts und Expertenanalysen durch das Projektteam haben zur Aufnahme von neun südkoreanischen
konfuzianischen Akademien in die UNESCO-Weltkulturerbe Liste im Jahr 2019 beigetragen. Das Projekt stand im Zentrum
der transnationalen Debatte zu Status und Rolle der Akademien in anderen Ländern der Region (VR China, Vietnam, Nordkorea).
Was bleibt zu erforschen?
Das Projektteam beabsichtigt, sowohl textuelle Quellen als auch materielle Überreste der konfuzianischen Akademien
aufzuarbeiten, die sich heute auf dem Gebiet der Demokratischen Volksrepublik Korea befinden.






