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Übung (13159): Wieso, weshalb, warum: Theorien in der Praxis historischen Arbeitens

M.A. Modul 3

Norman Aselmeyer mit Dr. Alexander C.T. Geppert

Donnerstag, 10-12 Uhr, Koserstr. 20, A 125

 
Mit dem Einzug der Postmoderne kam in der Geschichtswissenschaft wiederholt die Rede von einem post-theoretischen Zeitalter auf, in dem unter dem Stichwort "anything goes" alles möglich sei. Welchen Stellenwert hat dann noch der Weckruf des Bielefelder Historikers und Philosophen Reinhart Koselleck, der vor vierzig Jahren das Wort von der "Theoriebedürftigkeit der Geschichtswissenschaft" prägte? Wieso sollte die Geschichtswissenschaft der Theorie noch immer bedürfen? Weshalb arbeiten Historikerinnen und Historiker - implizit oder explizit - stets auch theoretisch? Und warum können Theorien in der Praxis historischen Arbeitens nicht einfach 'angewendet' werden? An ausgewählten Beispielen diskutiert das Seminar die theoretischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft und fragt insbesondere nach deren praktischer Bedeutung. Das Seminar ist dabei in mehrere Blöcke aufgeteilt. In jedem Block steht eine 'Denkschule' im Vordergrund, deren theoretischer Ansatz jeweils herausgearbeitet und auf praktische Anwendungsmöglichkeiten überprüft wird. Einzelne Sitzungen sind einflussreichen Theoretikern wie Siegfried Kracauer, Reinhart Koselleck, Hayden White, Michel Foucault und Bruno Latour gewidmet.
 

Literatur: Jörg Baberowski, Der Sinn der Geschichte: Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München 2005 (zur Anschaffung empfohlen); E. H. Carr, What is History? Basingstoke 1963; Doris Gerber, Analytische Metaphysik der Geschichte: Handlungen, Geschichten und ihre Erklärung, Berlin 2012; Lucian Hölscher, Neue Annalistik: Umrisse einer Theorie der Geschichte, Göttingen 2003; Reinhart Koselleck, Zeitschichten: Studien zur Historik, Frankfurt am Main 2000.

Geschichte und Gesellschaft
Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Stadtgeschichte