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Seminar (S 13158): Europäische Arbeitskräftewanderung seit 1945

B.A.-Modul 5

Olga Sparschuh

Mittwoch 16-18 Uhr, Koserstr. 20, A 127

In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Geschichtsforschung vermehrt mit Wanderungsbewegungen befasst und dabei die zentrale Rolle von Migrationen in Geschichte und Gesellschaft thematisiert. Bedingt durch die großen Entwicklungsunterschiede zwischen den strukturschwachen und den industrialisierten Regionen Europas kam es ab den 1950er Jahren zu einer Wanderungsbewegung vor allem aus dem Mittelmeerraum nach Mittel- und Westeuropa. Ausgehend von diesem innereuropäischen Süd-Nord-Arbeitswanderungssystem der „Gastarbeiter“ soll im Seminar eine Einführung in Terminologien und Konzepte der Historischen Migrationsforschung erfolgen und ein Überblick über die die sozial-, wirtschafts-, politik- und kulturhistorischen Dimensionen dieser Arbeitskräftemigration gegeben werden.

Themenschwerpunkte werden sein: Historischer Hintergrund der Wirtschaftswunderjahre bis zur Ölkrise 1973; Entstehung erster gesamteuropäischer Politiken seit den Römischen Verträgen 1957; Ausgliederung der Migranten in den Ausgangsräumen und deren Hintergründe; Regionale und soziale Herkunft der Migranten; Migrationssysteme und Wanderungsmotive; Folgen der Migration für Ausgangs- und Zielräume; Zwischenstaatliche und nationale Migrationspolitik(en); Aufnahme in den Zielräumen und kollektive Identitäten; Fragen der Integration der Zweiten und Dritten Generation.

Literatur: Bade, Klaus J., Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2000; Herbert, Ulrich, Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland. Saisonarbeiter, Zwangsarbeiter, Gastarbeiter, Flüchtlinge, München 2001.

 

Geschichte und Gesellschaft
Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Stadtgeschichte