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Informationen zu einer Promotion im Fach Klassische Archäologie an der Freien Universität Berlin für auswärtige Kandidatinnen und Kandidaten

Eine Promotion im Fach Klassische Archäologie an der Freien Universität ist für Kandidatinnen und Kandidaten, die ihren Studienabschluss an einer anderen deutschen oder an einer ausländischen Universität abgelegt haben, grundsätzlich möglich.

 

Voraussetzungen

­Studienabschluss: MA- oder Magister-Abschluss in Klassischer Archäologie oder äquivalenter Abschluss („in einem für die Promotion wesentlichen Studiengang“ (§ 3 (1) Promotionsordnung des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften). Der Studienabschluss muss mindestens mit der Gesamtnote „gut“ bewertet worden sein. Gegebenenfalls muss die Äquivalenz des Studienabschlusses geprüft werden. Bei ausländischen Studienabschlüssen ist in Zweifelsfällen eine Äquivalenzbescheinigung bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen beim Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland einzuholen. Weitere Informationen

­Sprachkenntnisse: Kenntnisse des Lateinischen und Altgriechischen im Umfang des Latinums und Graecums oder äquivalente Kenntnisse; Englischkenntnisse auf der Niveaustufe B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER), Leseverständnis einer weiteren fachrelevanten Wissenschaftssprache auf der Niveaustufe B1 (GER).

In Ausnahmefällen kann in Rücksprache mit der Betreuerin oder dem Betreuer auf begründeten Antrag hin auf den Nachweis von Sprachkenntnissen verzichtet werden oder fehlende Sprachkenntnisse durch äquivalente Sprachzertifikate anderer Sprache ersetzt werden. Dies gilt vor allem, wenn der Antragsteller oder die Antragstellerin eine andere als die deutsche Muttersprache hat. Grundsätzlich halten wir jedoch die aufgeführten Fremdsprachenkenntnisse – insbesondere auch die Kenntnisse der Alten Sprachen – für zentral für eine erfolgreichen Promotion in Klassischer Archäologie.

 

Bewerbungsverfahren

Voraussetzung ist, dass eines der habilitierten Mitglieder des Instituts für Klassische Archäologie, der/die eine Lehrbefugnis an der Freien Universität besitzt (Professor/innen, Honorarprofessor/innen, Privatdozent/innen), bereit ist, die Betreuung des Dissertationsvorhabens zu übernehmen.

Zur Qualitätssicherung hat das Institut ein institutsinternes Verfahren eingerichtet. Im Regelfall bewerben Sie sich mit einem konkreten Promotionsprojekt. Dazu reichen Sie ein Exposé Ihres Vorhabens ein (ca. 10 Seiten, 1-1.5 zeilig), das solide Vorarbeiten und Kenntnisse erfordert bzw. erkennen lassen sollte und folgende Aspekte berücksichtigen muss:

  • Fragestellung/Zielsetzung
  • (analytischer, nicht rein deskriptiver) Forschungsstand mit aktueller Bibliographie
  • Theorien und Methoden
  • Materialbasis (incl. Angabe, ob Forschungen im Feld bzw. in Museen nötig/möglich sind und in welchem Umfang; ob Zugriff auf das Material uneingeschränkt vorhanden ist oder Genehmigungen beantragt werden müssen)
  • Zu erwartende Ergebnisse
  • Bibliographie
  • Detaillierter Zeitplan (incl. geplanter Aufenthalte im Ausland für Feld- oder Museumsforschungen oder Studium)
  • Finanzplanung: Soll die Promotion durch Bewerbungen um Stipendien oder Stellen finanziert werden, und wo würden/wollen Sie sich bewerben.
  • Angabe, warum Sie in Berlin promovieren möchten und welche vorhandenen Ressourcen und Netzwerke Sie nutzen würden.
  • Angabe, wer als Zweitgutachter/-in idealerweise in Frage käme, und warum.

Dem Exposé sind ein Lebenslauf, Kopien relevanter Zeugnisse und gegebenenfalls eine Publikationsliste beizulegen. Auf Basis dieser Unterlagen entscheidet eine Kommission aus habilitierten Mitgliedern des Instituts, ob Sie zur Promotion am Institut angenommen werden. Ein Anspruch auf eine Annahme zur Promotion besteht nicht. Bei positiver Entscheidung können Sie sich für ein Promotionsstudium an der FU einschreiben.

 

Durchführung der Promotion

Am Institut für Klassische Archäologie können Sie im Rahmen einer Einzelpromotion oder innerhalb eines Promotionsprogrammes in einer Graduiertenschule (z.B. Berlin Graduate School of Ancient Studies / BerGSAS) promovieren.

Das Institut bzw. der Fachbereich und die Universität haben und vergeben keine Gelder, um Promotionen zu unterstützen. Es ist grundsätzlich möglich, mit und ohne Promotionsstipendium bzw. mit und ohne Stelle zu promovieren. Die Bewerbung um Stipendien oder Stellen obliegt den Promovenden. Die Betreuerinnen und Betreuer der Arbeit können Sie bei der Bewerbung für eine Finanzierungberaten. Eine Förderung mit Stipendien (durch verschiedene Stiftungen oder die Berlin Graduate School of Ancient Studies) erfolgt im allgemeinen nur bei herausragenden Bewerbungen. Für die Klassische Archäologie werden in Deutschland generell nur sehr wenige Stellen ausgeschrieben, auf denen man promovieren kann (d.h., die noch keine abgeschlossene Promotion voraussetzen)

Mit gesicherter Finanzierung durch ein Stipendium oder eine Stelle können Sie sich für die Aufnahme in die Berlin Graduate School of Ancient Studies bewerben, die ein strukturiertes Promotionsstudium in derzeit sechs verschiedenen Programmen bietet. Eine Mitgliedschaft in der BerGSAS bringt enorme Vorteile und wird von uns sehr empfohlen und unterstützt.

In der Regel sollte die Dissertation nach drei Jahren eingereicht werden und das Verfahren einschließlich der Disputation nach vier Jahren abgeschlossen sein.

Die Dissertation kann in deutscher Sprache, englischer Sprache oder auf Antrag in einer anderen Wissenschaftssprache verfasst werden. Ist die Muttersprache der Antragstellerin oder des Antragssteller nicht Deutsch und haben diese ihren Studienabschluss an einer ausländischen Hochschule erworben, müssen die entsprechenden Sprachkenntnisse nachgewiesen werden (Deutschkenntnisse durch Bestehen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang – DSH oder gleichwertige Nachweise; Kenntnisse des Englischen oder einer anderen Wissenschaftssprache auf der Niveaustufe C1 GER oder Nachweis gleichwertiger Kenntnisse).

Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie während der Zeit Ihrer Promotion im Regelfall in Berlin wohnhaft sind und an Aktivitäten und Veranstaltungen des Instituts regelmäßig teilnehmen. Es wird außerdem empfohlen, Lehrveranstaltungen des Betreuers oder der Betreuerin zu besuchen. Während Sie bei einer individuellen Promotion kein strukturiertes Programm haben und keine Leistungspunkte erwerben müssen, bietet die Mitgliedschaft in der BerGSAS (oder einer anderen Graduate School oder einem anderen Graduiertenkolleg) ein strukturiertes Programm und erfordert den Erwerb von (wenigen) Leistungspunkten; strukturierte Programme bieten zahlreiche Vorteile, wie ständigen Austausch und Diskussion mit Peers, interdisziplinäre Vernetzung sowie zahlreiche berufsrelevante Aktivitäten und Qualifikationen (z. B. Teilnahme an und sogar Organisation von Workshops und Konferenzen; spezifische Lehrveranstaltungen für Promovierende; organisierte internationale Austauschprogramme etc.).

Mit Aufnahme des Promotionsstudiums wird Ihre Betreuerin/Ihr Betreuer mit Ihnen eine Betreuungsvereinbarung abschließen, die bei strukturierten Graduiertenprogrammen verpflichtend ist und von Stipendiengebern auch für individuelle Promotionen zunehmend erwartet wird. Diese Vereinbarung muss auch von dem/der Zweitgutachter/in unterzeichnet werden, um den/die man sich frühzeitig kümmern sollte: Zweitgutachter/-innen können aus einem anderen Fach, von einer anderen Universität und von einem anderen Land stammen; sie sollten frühzeitig und sorgfältig mit Blick auf bestimmte Erfordernisse des Themas (ein interdisziplinärer Ansatz wäre etwa ideal mit einem interdisziplinären Betreuerteam zu kombinieren) ausgewählt werden. Bei der Auswahl der Zweitgutachter sind die Bestimmungen der gültigen Promotionsordnung zu beachten.