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Forschungen zur Kontextualisierung der Statuen aus Pergamon, zur Rekonstruktion der Architektur von Pergamon und der Landschaft des pergamenischen Umlandes

Pergamon 200 AD – A model of archaeological hypotheses

Pergamon 200 AD – A model of archaeological hypotheses
Bildquelle: Lengyel Toulouse Academic on You Tube https://www.youtube.com/watch?v=h3Q2tb4h0OY

Teilprojekt D1 im Rahmen des Berliner Skulpturennetzwerk – Kontextualisierung und Übersetzung antiker Plastik (BMBF-Verbundprojekt zusammen mit der Antikensammlung SMB).

  

Leitung

Prof. Dr. Andreas Scholl, Antikensammlung der Staatlichen Museen zu  Berlin

  

Verantwortliche Koordination des Projektteils

Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel, Lehrstuhl für Darstellungslehre der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus

 

Kooperationen

  • Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Istanbul. Prof. Dr. Felix Pirson (Erster Direktor und Leiter der Pergamon-Grabung), Eric Laufer, Dipl.-Ing. Verena Stappmanns. 
  • Lehrstuhl für Darstellungslehre der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel, Dipl.-Ing. Catherine Toulouse.

 

Ziele

In diesem Projektteil wurden am Beispiel der Ausgrabungen von Pergamon alte und neue Forschungsergebnisse zur Kontextualisierung von Statuen, zur Urbanistik und Landschafts-rekonstruktion zusammengeführt und im Rahmen der Pergamon-Ausstellung 2011/12 u.a. mittels 3D-Visualierungen einem breiten Publikum vermittelt. Seit 2005 arbeitete die Pergamongrabung des DAI an der Erstellung einer neuen, vollständig digitalen archäologischen Karte von Pergamon und seiner Umgebung (Prof. Dr. F. Pirson). Grundlage dieser Karte, die parallel auch als 3D-Modell umgesetzt wurde, waren Altpläne, aktuelle Grabungsergebnisse und die Neuvermessung von Teilen des Geländes und des Ruinenbestandes. Karte und 3D-Modell dienten zugleich als kartographische Oberfläche des Geoinformationssystems der Grabung, in das sämtliche Daten des Projektes aus aktuellen Ausgrabungen und Oberflächenuntersuchungen, Bauaufnahmen und der Fundbearbeitung sowie aus der Auswertung von Altgrabungen zusammenlaufen. 

 

Ergebnisse

Während der Projektlaufzeit wurden alle wichtigen öffentlichen Gebäudekomplexe und architektonischen Anlagen Pergamons, denen im Rahmen des Forschungsprojektes eine besondere Bedeutung für die Rekonstruktion von originären Aufstellungskontexten und die Rekontextualisierung von antiken Skulpturen zukommt, so detailliert, wie dies anhand der verfügbaren Daten möglich ist, im digitalen Stadtmodell rekonstruiert. Es handelt sich hierbei um folgende Baukomplexe: Gymnasion, Wohnbebauung am Westhang, Athena-Heiligtum, Paläste IV und V, Theater-Terrasse mit Dionysos-Tempel, Altarterrasse und Trajaneum. 3D-Ansichten ausgewählter Skulpturen wurden mittels eines Streifenlichtscanner erstellt. In Form von großformatigen Ausdrucken von Ansichten aus dem Modell, die in der Ausstellung „Pergamon – Panorama der antiken Metropole“ in unmittelbarer Nähe zu den Skulpturen aus den jeweiligen Anlagen präsentiert wurden, und eines mehrminütigen Filmes am Ende des Rundgangs, wurde das Ergebnis dieser Arbeiten den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung erstmals präsentiert. Das 3D-Stadtmodell von Pergamon soll künftig allen an der Erforschung Pergamons beteiligten Institutionen als Werkzeug der Analyse, Interpretation und Darstellung räumlicher Strukturen zur Verfügung stehen.

 

Publikationen (Auswahl)

Lengyel, Dominik – Toulouse, Catherine, Ein Stadtmodell von Pergamon. Unschärfe als Methode für Darstellung und Rekonstruktion antiker Architektur, in: Petersen, Lars – von den Hoff, Ralf (Hrsg.), Skulpturen in Pergamon. Gymnasion, Heiligtum, Palast. Ausstellungskatalog Freiburg i.Br. (Bönen/Westf.: Kettler 2011) 23–26. 

Lengyel, Dominik – Toulouse, Catherine, Darstellung von unscharfem Wissen in der Rekonstruktion historischer Bauten, in: Heine, Katja – Rheidt, Klaus – Henze, Frank (Hrsg.), Von Handaufmass bis High Tech, 3. Erfassen, Modellieren, Visualisieren. 3D in der historischen Bauforschung. Interdisziplinäres Kolloquium vom 24.–27. Februar 2010, Brandenburgische Technische Universität Cottbus (Mainz: Zabern 2011) 182–186.


Teilprojekte des Berliner Skulpturennetzwerks

Projektteil A: Erschließung der griechischen, etruskischen und römischen Skulpturen in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin (Koordination: SMB)

Projektteil B: Erschließung der Gipsabgüsse in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität Berlin, der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und dem Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin in Zusammenarbeit mit der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin (Koordination: FU)

Projektteil C: Entwicklung eines semantischen Kontextbrowsers (Koordination: FU)

Projektteil D: Entwicklung neuer Präsentationskonzepte – wissenschaftliche 3D-Visualisierung von Pergamon

Projektteil D1: Forschungen zur Kontextualisierung der Statuen aus Pergamon, zur Rekonstruktion der Architektur von Pergamon und der Landschaft des pergamenischen Umlands (Koordination: SMB)

Projektteil D2: Entwicklung der wissenschaftlichen 3D-Visualisierung von Pergamon (Koordination: FU