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Seminar (S 13184): Expertenkulturen im 20. Jahrhundert

B.A.-Modul 5

Anna Barbara Sum, M.A. mit Christian Johann, M.A.

Freitag 10-12 Uhr, Koserstr. 20, A 124

„Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.“ Das Winston Churchill zugeschriebene Zitat verweist auf verschiedene Ebenen der Figur des Experten. Dieser gewann vor dem Hintergrund zunehmender Verwissenschaftlichung und globaler Vernetzung im 20. Jahrhundert an Einfluss und Ansehen.

In dem Seminar sollen Expertenkulturen auf unterschiedliche Weise untersucht werden: erstens wollen wir uns dem Gegenstand auf einer theoretischen Ebene nähern, zweitens sollen soziale und kulturelle Rahmenbedingungen untersucht werden, bevor wir auf dieser Grundlage Selbstbeschreibungen und Fremdwahrnehmungen von den so definierten akademisch ausgebildeten Experten analysieren. Diesen Fragen wollen wir in den Bereichen Medizin, Wirtschaft, Politik und Kultur nachgehen: Was einte Experten in solch unterschiedlichen Feldern? Welche Rolle spielten Kategorien wie Autorität und Deutungsmacht bei der Konstituierung von Expertenkulturen? Wie haben sich diese während des 20. Jahrhunderts entwickelt?

Zu erbringende Leistungen sind regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit auf der Grundlage der Seminarliteratur sowie die Übernahme kleinerer Präsentationen im Seminar. Am Ende des Seminars steht die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.

Einführende Literatur: Christoph Conrad, Vorbemerkung zum Themenheft „Sozialpolitik transnational“, in Geschichte und Gesellschaft 32. 2006, S. 437-444; Alexander Nützenadel, Die Stunde der Ökonomen. Wissenschaft, Politik und Expertenkultur in der Bundesrepublik 1949-1974, Göttingen 2005; Lutz Raphael, Die Verwissenschaftlichung des Sozialen als methodisch und konzeptionelle Herausforderung für eine Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, in Geschichte und Gesellschaft 22. 1996, S. 165-193.

Geschichte und Gesellschaft
Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Stadtgeschichte