Am Mittwoch, den 18. Juni 2025, um 18 h c.t. hält Prof. Dr. Barbara Horejs (ÖAI, Wien) die diesjährige Max-Ebert-Vorlesung mit dem Titel "Der Balkan als mögliche Schlüsselzone für die Neolithisierung Europas vor 8000 Jahren".
Das Neolithikum ist eine Periode der großen Innovationen in sozialen, kulturellen und ökonomischen Komponenten des Lebens, die eine Transformation der mobilen Jäger- und Sammlergruppen in sesshafte bäuerliche Gemeinschaften kennzeichnet. Die dahinterliegenden Prozesse werden als „Neolithisierung“ verstanden und bilden den theoretischen Rahmen dieses Vortrags.
Der fundamentale Wandel ist durch neue Technologien, Praktiken, Materialien, Produktionsprozesse, Symboliken und Vorstellungswelten charakterisiert, die in Südwestasien vor rund 11.500 Jahren zuerst greifbar werden. Auch wenn die wesentlichen Komponenten der neuen Lebensweise sich dauerhaft etablieren (Ackerbau, Viehzucht, Siedlung), bleibt ihre Anwendung nicht statisch, sondern lässt unterschiedliche Dynamiken und Änderungen erkennen. Die Rolle Südosteuropas ist für unser Verständnis dieser Prozesse nicht nur erkenntnisreich, sondern lässt sich auch durch neue primäre Forschungsdaten zu diesen Fragen beleuchten. Die aktuellen archäogenetischen und archäologischen Daten sprechen für Migrationen aus Anatolien in den Balkan als wahrscheinliches Modell für die Ausbreitung der neuen Lebensweise nach Europa. Neue Ausgrabungen in Serbien (Svinjarička Čuka) stehen im Zentrum dieses Vortrags, in dem die Anfänge der Neolithisierung vor rund 8000 Jahren in einem größeren kulturellen und geographischen Kontext diskutiert werden.
Zeit & Ort
18.06.2025 | 18:00 c.t. - 20:00
Raum:
Freie Universität Berlin
Fabeckstr. 23-25 (Gebäude „Holzlaube“)
Hörsaal -1.2009 (im Untergeschoss)
14195 Berlin
Verweis zur Online-Übertragung:
https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin/j.php?MTID=m5024228e35fae5760646511f6b4f2580
Online-Raumplan der FU Berlin für den Bereich Fabechstr./Thielallee
Schlagwörter
- Neolithisierung, Balkan