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Univ.-Prof. Dr. Christian Mauder

Mauder

Institut für Islamwissenschaft

Professor

Forschungsschwerpunkte: Islamische Religions-, Geistes-, Sozial- u. Kulturgeschichte insbes. im 10. bis 16. Jh.; islam. Hofkultur; historische Semantik; arabischsprachiges Christentum u. christlich-muslimische Interaktion; islam. Erneuerungsdiskurs, Koran

Adresse
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Fabeckstr. 23-25
Raum 1.1060
14195 Berlin
E-Mail
christian.mauder[at]fu-berlin.de
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Sprechstunde

Donnerstag, 16:15–18:00 Uhr (in der Vorlesungszeit)

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Christian Mauder (Promotion 2017, Universität Göttingen) arbeitet zur Geistes-, Kultur-, Religions- und Sozialgeschichte der islamischen Welt mit einem Schwerpunkt auf dem 10. bis 16. Jahrhundert. Bevor er im Jahr 2023 seine Stelle als Professor für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin antrat, arbeitete er als Associate Professor an der Universität Bergen, wo er auch als Leiter des Centre for Middle Eastern and Islamic Studies fungierte. Vorher absolvierte er Postdoc-Aufenthalte an der Yale University, dem Institute for Advanced Study in Princeton, der New York University Abu Dhabi und der Universität Bonn.

Christian Mauders 2021 erschienene, zweibändige Monographie In the Sultan’s Salon: Learning, Religion and Rulership at the Mamluk Court of Qāniṣawh al-Ghawrī (r. 1501–1516) stellt die erste eingehende Studie eines ägyptischen Sultanshofs als Zentrum des transregionalen intellektuellen, religiösen und politischen Lebens am Übergang von der späten mittleren Periode zur frühen Neuzeit dar. Die Dissertation, auf welcher das Buch basiert, wurde 2018 mit dem Malcolm H. Kerr Dissertation Award (Humanities) der Middle East Studies Association of North America und dem Christian-Gottlob-Heyne-Preis ausgezeichnet.

Christian Mauders gegenwärtige Forschung untersucht die Rolle des Konzepts des „Erneuerers“ (muǧaddid) in der islamischen Religions- und Politikgeschichte der späten mittleren Periode. Unter Rückgriff auf das theoretische Instrumentarium der transregionalen historischen Semantik analysiert das Projekt wie und warum der Begriff des Erneuerers zu einem zentralen Konzept wurde, durch das Muslime in der ganzen islamischen Welt Fragen politischer Macht, religiöser Autorität und intellektuellen Rangs diskutierten. Das Projekt beleuchtet damit eines der am wenigsten erforschten Schlüsselkonzepte der islamischen Politik- und Religionsgeschichte, demonstriert den Wert der transregionalen historischen Semantik für die Erforschung der vormodernen islamischen Welt und beleuchtet transregionale Austauschprozesse in der islamischen Vormoderne.

Christian Mauder hat mehrere Studien zum Mamlukensultanat (1250–1517) in Ägypten und Syrien vorgelegt, darunter seine erste Monographie Gelehrte Krieger: Die Mamluken als Träger arabischsprachiger Bildung nach al-Ṣafadī, al-Maqrīzī und weiteren Quellen (2012). Mauder forscht außerdem zur Geschichte der Interkation zwischen der islamischen Welt und Europa sowie christlich-muslimischen Beziehungen mit einem Schwerpunkt auf dem protestantischen Missionsprojekt der Herrnhuter Brüderunität im Ägypten des späten 18. Jahrhunderts. Zu diesem Thema veröffentlichte er gemeinsam mit Martin Tamcke und Arthur Manukyan den Band Die arabischen Briefe aus der Zeit der Herrnhuter Präsenz in Ägypten 1770–1783 (2012). Christian Mauder trägt darüber hinaus zur Erforschung der Rezeptions- und Übersetzungsgeschichte des Korans bei. Mit Thomas Würtz und Stefan Zinsmeister gab er hierzu den Band Koran in Franken: Überlegungen und Beispiele für Koranrezeption in fremden Kontexten (2016) heraus. Seine Forschungsinteressen umfassen auch Konzepte der islamischen Eschatologie. Gemeinsam mit den Herausgebern Sebastian Günther und Todd Lawson trug er zur Publikation des zweibändigen Werks Roads to Paradise: Eschatology and Concepts of the Hereafter in Islam (2017) bei.

Christian Mauder studierte Arabistik/Islamwissenschaft, Religionswissenschaft, Soziologie, Iranistik und Volkswirtschaftslehre in Göttingen, Kairo, Marburg (als Gasthörer) und an der Yale University. Vor und direkt nach seiner Promotion arbeitete er in verschiedenen Funktionen an der Universität Göttingen, unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft. Von 2015 bis 2018 war er Mitglied des Holberg Seminar on Islamic History an der Princeton University. Gegenwärtig ist er Mitglied des ebenfalls an der Princeton University beheimateten Balzan Seminar on the Formation, Maintenance, and Failure of States in the Muslim World before 1800.

Monographien

 

  • In the Sultan’s Salon: Learning, Religion and Rulership at the Mamluk Court of Qāniṣawh al-Ghawrī (r. 1501-1516). Islamic History and Civilization 169. 2 Bd., Leiden: Brill, 2021.

 

  • Gelehrte Krieger: Die Mamluken als Träger arabischsprachiger Bildung nach al-Ṣafadī, al-Maqrīzī und weiteren Quellen. Arabistische Texte und Studien 18. Hildesheim: Olms, 2012.

 

Herausgegebene Sammelbände

 

  • The Production and Transmission of Knowledge in Islamicate Courts of the Middle and Early Modern Periods. Herausgegeben als Sondernummer der Zeitschrift Intellectual History of the Islamicate World 11.1 (2023).

 

  • Roads to Paradise: Eschatology and Concepts of the Hereafter in Islam. Islamic History and Civilization 136. 2 Bd., Leiden: Brill, 2017 (herausgegeben als Assistenzherausgeber zusammen mit Sebastian Günther und Todd Lawson).

 

  • Koran in Franken: Überlegungen und Beispiele für Koranrezeption in fremden Kontexten. Bamberger Interreligiöse Studien 15. Würzburg: Ergon, 2016 (herausgegeben zusammen mit Thomas Würtz und Stefan Zinsmeister).



Editionen und Übersetzungen


  • Die arabischen Briefe aus der Zeit der Herrnhuter Präsenz in Ägypten 17701783. Orthodoxie, Orient und Europa 5. Würzburg: Ergon, 2012 (Einleitung, Edition und Übersetzung zusammen mit Martin Tamcke und Arthur Manukyan).

 

Aufsätze (Auswahl)

 

  • „Does a Mamluk Sultan Hold Religious Authority? Quranic Exegesis and ḥadīṯ Scholarship in Late Mamluk Courtly maǧālis.“ Intellectual History of the Islamicate World 11.1 (2023), 80–111.

 

  • „The Production and Transmission of Knowledge in Islamicate Courts of the Middle and Early Modern Periods.“ Intellectual History of the Islamicate World 11.1 (2023), 1–23.

 

  • „Ottomanization before the Conquest? Mamluk-Ottoman Religious and Cultural Entanglements in the Courtly Salons of Qāniṣawh al-Ghawrī and Post-Conquest Gatherings.“ In The Mamluk-Ottoman Transition: Continuity and Change in Egypt and Bilad al-Sham in the Sixteenth Century II. Hg. von Stephan Conermann und Gül Şen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (erscheint 2022).

 

  • „‘And They Read in That Night Books of History:’ Consuming, Discussing, and Producing Texts about the Past in al-Ghawrī’s Majālis as Social Practices.“ In New Readings in Arabic Historiography from Late Medieval Egypt and Syria. Hg. von Jo van Steenbergen und Maya Termonia. Leiden: Brill, 2021, 401–428.

 

  • „Between Religious Pluralism and Confessional Identity: The Ethical Writings of Miskawayh’s Teacher Yaḥyā ibn ʿAdī.“ In Islamic Ethics as Educational Discourse: Thought and Impact of the Classical Muslim Thinker Miskawayh (d. 1030). Hg. von Sebastian Günther und Yassir El Jamouhi. Tübingen: Mohr Siebeck, 2021, 161–177.

 

  • „Education and Learning among Members of the Mamluk Army: Results of a Quantitative Analysis of Mamluk Biographies.“ In History and Society during the Mamluk Period (1250–1517): Studies of the Annemarie Schimmel Institute for Advanced Study III. Hg. von Bethany Walker und Abdelkader Al Ghouz. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2021, 61–88.

 

  • „A Severed Head, a Poetry Slam, and a Shiʿī Visiting al-Shāfiʿī’s Tomb: Symbolic and Literary Communication in Mamluk-Safavid Diplomatic Encounters.“ In Studies on the History and Culture of the Mamluk Sultanate (1250–1517). Hg. von Stephan Conermann und Toru Miura. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2021, 139–161.

 

  • „Being Persian in Late Mamluk Egypt: The Construction and Significance of Persian Ethnic Identity in the Salons of Sultan Qāniṣawh al-Ghawrī (r. 906–922/1501–1516).“ Al-ʿUṣūr al-Wusṭā: The Journal of Middle East Medievalists 28 (2020), 376–408.

 

  • „The Development of Arabo-Islamic Education among Members of the Mamluk Military Elite.“ In Knowledge and Education in Classical Islam. Hg. von Sebastian Günther. Leiden: Brill 2020, 963–983.

 

  • „Der Sultan, sein geschwätziger Barbier und die Sufis: Ibn Iyās über den Fall des Kamāl ad-Dīn b. Šams im Kairo des 16. Jahrhunderts.“ In Macht bei Hofe: Narrative Darstellungen in ausgewählten Quellen: Ein interdisziplinärer Reader. Hg. von Stephan Conermann and Anna Kollatz. Schenefeld: EB-Verlag 2020, 79–98.

 

  • „Childless Rule and the Sultan’s Son: Muḥammad ibn al-Ghawrī and the Mamluk System of Succession in Early 16th Century Egypt.“ In Norm, Normabweichung und Praxis des Herrschaftsübergangs in transkultureller Perspektive. Hg. von Tilmann Trausch. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2019, 161–185.

 

  • „Georg Pilder’s Arabisches Lexicon of 1772: The Oldest Known Comprehensive Arabic-German Dictionary Rediscovered.“ Der Islam: Journal of the History and Culture of the Middle East 95.2 (2018), 524–548.

 

  • „Nur hinter verschlossenen Türen? Bemerkungen zur Öffentlichkeit von Astrologie, Wahrsagerei, Zauberei und Amulettgebrauch auf Basis der ḥisba-Literatur.“ In Die Geheimnisse der höheren und der niederen Welt: Magie im Islam zwischen Glaube und Wissenschaft. Hg. von Sebastian Günther und Dorothee Pielow. Leiden: Brill, 2018, 319–343.

 

  • „Dialog in der Krise: Zum Diskurs über wirtschaftliche Probleme und Tod in der Korrespondenz zwischen Herrnhutern und Kopten.“ In Imaginiert und real, erschaut und erdacht: Christen in Ägypten und literarische Werke von und zu ihnen. Hg. von Heike Behlmer und Martin Tamcke. Wiesbaden: Harrassowitz, 2017, 69–78.

 

  • „Jalāl al-Dīn al-Suyūṭī’s Stance toward Worldly Power: A Reexamination Based on Unpublished and Understudied Sources.“ In Al-Suyūṭī, a Polymath of the Mamlūk Period. Hg. von Antonella Ghersetti. Leiden: Brill, 2016, 81–97.

 

  • „Einführung: Koran in Franken.“ In Koran in Franken: Überlegungen und Beispiele für Koranrezeption in fremden Kontexten. Hg. von Christian Mauder, Thomas Würtz und Stefan Zinsmeister. Würzburg: Ergon, 2016, 11–15 (zusammen mit Thomas Würtz und Stefan Zinsmeister).

 

  • „A New Source on the Social Gatherings (majālis) of the Mamluk Sultan Qānṣawh al-Ghawrī.“ Al-ʿUsur al-Wusta 24 (2016), 145–148 (zusammen mit Christopher Markiewicz).

 

  • „Herrschaftsbegründung durch Handlung: ʿAbd al-Bāsiṭ al-Malaṭīs (st. 1514 in Kairo) ‚al-Maǧmūʿ al-bustān an-nawrī‘ (‚Die erblühende Gartensammlung‘).“ Das Mittelalter: Perspektiven mediävistischer Forschung 20.1 (2015), 29–46.

 

  • „‘You Pursue Mahumet’s Teachings and I the Teachings of Christ, so Let Us Be Silent on This and Talk about Something Else:’ Christian-Muslim Encounters in 18th-Century Egypt as Reflected in Moravian Writings.“ In Christsein in der islamischen Welt: Festschrift für Martin Tamcke zum 60. Geburtstag. Hg. von Sidney H. Griffith und Sven Grebenstein. Wiesbaden: Harrassowitz, 2015, 401–422.

 

  • „‘Teaching the Way of the Truth to Coptic Firstlings:’ The Arabic Correspondence between Moravians and Copts in Ottoman Egypt as an Example of Intercultural Communication.“ Journal of Eastern Christian Studies 65 (2013), 49–66.

 

  • „The Arabic Correspondence of the Moravian Brethren in Cairo.“ In Marginal Perspectives on Early Modern Ottoman Culture: Missionaries, Travellers, Booksellers. Hg. von Ralf Elger und Ute Pietruschka. Halle: Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien, 2013, 75–95.

 

  • „Der arabische Briefwechsel zwischen den Herrnhutern in Kairo und den Kopten in Behnesse in den Jahren 1770–1783.“ In Kulturbegegnung zwischen Imagination und Realität. Hg. von Martin Tamcke und Arthur Manukyan. Würzburg: Ergon, 2010, 61–76.



Rezensionen

 

  • Rezension [auf Englisch] von Mustafa Banister: The Abbasid Caliphate of Cairo, 1261–1517: Out of the Shadows. Journal of Islamic Studies 34.2 (2023), 264–268.

 

  • Rezension [auf Englisch] von Thomas Bauer: Warum es kein islamisches Mittelalter gab: Das Erbe der Antike und der Orient. Al-ʿUṣūr al-Wusṭā: The Journal of Middle East Medievalists 28 (2020), 465–470.

 

  • Rezension [auf Englisch] von Jaakko Hämeen-Anttila: Al-Maqrīzīs al-Ḫabar ʿan al-bašar, Vol. V, Section 4: Persia and Its Kings, Part I. Bulletin of the School of Oriental and African Studies 82.1 (2019), 164–165.

 

  • Rezension [auf Deutsch] von Khaled El-Rouayheb: Islamic Intellectual History in the Seventeenth Century: Scholarly Currents in the Ottoman Empire and the Maghreb.Hikma 8 (2017), 295–298.

 

  • Rezension [auf Englisch] von Thomas Würtz: Islamische Theologie im 14. Jahrhundert: Auferstehungslehre, Handlungstheorie und Schöpfungsvorstellungen im Werk von Saʿd ad-Dīn at-Taftāzānī. Al-ʿUsur al-Wusta 25 (2017), 219–224.

 

  • Rezension [auf Englisch] von Hans Heinrich Todt (hg. und übers.):Petrus Martyr Anglerius: Legatio Babylonica. Al-ʿUsur al-Wusta 24 (2016), 203–207.

 

 

  • Rezension [auf Englisch] von Muḥammad ʿAbd al-Ghanī al-Ashqar: al-Wizāra wa-l-wuzarāʾ fī Miṣr fī ʿaṣr al-ṣalāṭīn al-mamālīk. sehepunkte 14.9 (2014), URL: http://www.sehepunkte.de/2014/09/26070.html.

 

 

  • Rezension [auf Deutsch] von Marijke Metselaar: Die Nestorianer und der frühe Islam: Wechselwirkungen zwischen den ostsyrischen Christen und ihren arabischen Nachbarn. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 162 (2012), 218–221.

 

 

 

 

 

 

 

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