Józef Beck (1894-1944) war zwischen 1932 und September 1939 als polnischer Außenminister tätig. Als enger Mitarbeiter des Staatschefs Józef Piłsudski gehörte er zum engsten Machtkreis in Polen und war in die wichtigsten Entscheidungen seiner Zeit involviert.

Während der Internierung in Rumänien (September 1939 ‒ Juni 1944) verfasste Beck drei längere Studien, in denen er die Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges und generell die internationale Politik der Zwischenkriegszeit darstellte. Die Studien befassen sich mit der polnischen Politik gegenüber Deutschland (insbesondere im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges), der Sowjetunion, Litauen und der Tschechoslowakei. Beck zeigt in ihnen seine Sichtweise der Ereignisse, die Entscheidungsprozesse innerhalb der polnischen Führung und deren Motive. Ebenfalls stellt er seine Sicht auf die Entwicklung der internationalen Beziehungen seit dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 dar.

Während eine polnische Ausgabe dieser Studien bereits existiert, fehlt eine entsprechende deutsche Edition. Im Rahmen des Projekts wird diese Lücke geschlossen und darüber hinaus in der Einführung zu der Edition eigene Forschungsergebnisse zu Józef Beck dargestellt.

Der polnische Außenminister Józef Beck während seiner Aussprache im polnischen Parlament am 5. Mai 1939