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Andy Astakhova

Andy profile picture 2025 upd

Doktorand/in

(Homo)national Pasts: Memory, Masculinity, and Empire in Transwar Japan, 1920s–1950s

Andy Astakhova ist seit 2024 Doktorand*in im Promotionsprogramm "History and Cultural Studies" (HCS), mit dem Schwerpunkt auf moderner japanischer Geschichte. Andys aktuelle Forschung an der Freien Universität Berlin konzentriert sich auf eine intersektionale Analyse queerer und nationalistischer Diskurse im japanischen Kaiserreich. Andys weitere Forschungsinteressen umfassen queere und dekoloniale Theorie, historisches Gedächtnis, epistemische Politik und Temporalität sowie Literatur, visuelle Kultur und Sexologie im moderne Ostasien. Andy hat an der Universität Bayreuth Globalgeschichte studiert und mit einer Masterarbeit über Erinnerung und homoerotisches Begehren in Ozaki Shirōs (1898-1964) Schriften abgeschlossen.

Im Rahmen des Promotionsvorhabens erforscht Andy Astakhova unter dem vorläufigen Arbeitstitel “(Homo)national Pasts: Memory, Masculinity, and Empire in Transwar Japan, 1920s–1950s” affirmative Diskurse der männlichen Homoerotik im japanischen Kaiserreich. Das Projekt untersucht das Erinnern und Vergessen vormoderner japanischer männlicher homoerotischer Kulturen (nanshoku) in Japan aus einer transkriegszeitlichen Perspektive und schließt damit eine wichtige Lücke in der Erforschung der Sexualität im modernen Japan. Unter Verwendung historischer und queertheoretischer Ansätze untersucht das Projekt, wie und zu welchen Zwecken Wissen über nanshoku in Japan zwischen den 1920er und 1950er Jahren konstruiert, dargestellt und interpretiert wurde. Das Projekt argumentiert, dass das kulturelle Gedächtnis von nanshoku in dieser Zeit vielfältige Formen annahm und verschiedene Funktionen erfüllte. In einigen Fällen ermöglichte die Verbindung des vormodernen nanshoku mit kriegerischer Ethik und ästhetischer Verfeinerung die Angleichung bestimmter Formen männlicher homoerotischer Begierde, Intimität und Sensibilität an imperiale und nationalistische Ziele. Im weiteren Sinne zielt das Projekt darauf ab, sowohl zur Queering der modernen japanischen Geschichte als auch zur Entwicklung eines differenzierteren Verständnisses queerer Subjektivitäten und Affekte in nicht-westlichen (und) historischen Kontexten beizutragen.

Das Dissertationsprojekt wird von Prof. Dr. Martin Lücke und Prof. Dr. Urs Matthias Zachmann betreut und seit April 2025 durch ein Elsa-Neumann-Stipendium für Promovierende gefördert.

Vorträge

“(Homo-)National Pasts? Male Queer Desire and/as Tradition in Imperial Japan,” 31. Gender-Workshop im Rahmen der Jahrestagung der Vereinigung für sozialwissenschftliche Japanforschung e.V., Universität Wien, 07. November 2025. 

“Beautiful Fighting Youth: Homoerotic Temporalities in the Works of Ozaki Shirō, 1921–1963,” 10. Forum für literaturwissenschaftliche JapanforschungUniversität Trier, 20. Juni 2025. 

Schlagwörter

  • Imperialismus
  • Moderne japanische Geschichte
  • Queere Geschichte
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften