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“Performance and Politics in Ist Millennium BCE Mesopotamia: Political Implications of Public Worship and Strategies of Royal Legitimation”

Foto Munoz

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Bildquelle: Maria Del Rocío Da Riva Muñoz

Das Forschungsvorhaben untersucht die Verflechtung von Performanz und Politik im I. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien (Assyrien und Babylonien) unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte (z.B. königlicher Regalien, religiös-politische Platzgestaltung, das Verhältnis des Königs zu den Tempelhierarchien, die sozialen und kulturellen Auswirkungen der Zurschaustellung königlicher Regalien (Prozessionen), Stadtplanung im Zusammenhang mit religiös-politischer Performanz). In früheren Studien konnte die Relevanz hellenistischer Tempeltexte für das Studium von Religion und Kult bereits belegt und Textmaterial zugänglich gemacht werden (Linssen 2004). Um das volle Potenzial dieser Texte für die Analyse der Struktur und Funktionsweise des Tempels und des kultischen Lebens, sowohl hinsichtlich der Erhaltung und Weitergabe von Tempelritualen als auch hinsichtlich der sozialen und politischen Funktion ihrer öffentlichen Darbietung (die politischen Implikationen des öffentlichen Gottesdienstes) auszuloten ist eine weitere umfassende Untersuchung dieser Textquellen mit modernsten theoretischen und methodischen Ansätzen notwendig,

Das Projekt  beabsichtigt die Identifizierung der Tempelgebiete und der Stadt Babylon, der dort ausgeübten Rituale und die Definition der Rollen, die die verschiedenen Teilnehmer an den Zeremonien spielen, sowie ihrer sozialen Realität und Handlungsmacht herauszuarbeiten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Identifikation von Mustern in der Artikulation sakraler Landschaften mit Fokus auf Aspekten der kultischen Topographie und Internodienbeziehungen in religiösen Netzwerken. Geplant ist eine Betrachtung der Rolle der spätbabylonischen Monarchen als angebliche Gönner der Tempel und des Umfangs der königlichen Unterstützung für religiöse Einrichtungen. Die Analyse der Beziehungen zwischen Königen, Tempeln und Priestern aus diachroner Sicht und die Untersuchung der Funktion der Aufführung bei der Bewahrung von Tempelritualen in der Keilschrifttradition, unter besonderer Berücksichtigung des Neujahrsfestes sollen einen weiterer Schwerpunkt dieses Projektes darstellen.

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