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Albert Rolevink

Albert Rolevink

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Albert Rolevink

Lehrer; Pfarrer; luth.; verh.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

* 18. 08. 1530 Magdeburg

† spätestens Ende 1607 ebd.

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

der Vater Ludolph war ein aus Westfalen eingewanderter Buchbinder, die Mutter Margarethe Ebberdes stammte aus Braunschweig, Albert war das älteste von zehn Kindern; Vater starb 1550 bei der Belagerung Magdeburgs, die Mutter heiratete noch zweimal; bis 1546 besuchte er in Magdeburg die Schule und wurde dann von seinem Lehrer nach Göttingen geschickt und an den dortigen Rektor Joachim Mörlin empfohlen, unterrichtete dort selbst die beiden Söhne seines zweiten Wirts; 1547 Schule in Braunschweig bei Joh. Glandorp, er wohnte bei der Schwester seiner Mutter; 1548 sah er sich in Wittenberg um, aber sein Vater wollte ihn nicht weiter studieren lassen, so wurde er in Magdeburg Mitarbeiter des M. Flacius; in der Folge mehrfache Versuche, zum Studium in Jena oder Wittenberg zu kommen, die er aber aus familiären oder finanziellen Gründen immer bald wieder abbrechen muss; 1554 Lehrer in Stade; 1555 Pfarrer in Hadeln bei Stade, 21. 4. Heirat mit Elisabeth Sanderbeke aus Stade, die Lesen und Nähen gelernt hatte und sich ebenso wie ihre Schwestern und ihre Mutter mit Unterricht in Lesen und Nähen ihren Lebensunterhalt verdiente, in dieser Ehe 13 Kinder; 1558 Sachsen-Lauenburgischer Hofprediger, 1562 Visitation und Landtagsbesuch ebd.; 1563 Pfr. in Haseldorf in Holstein bei den Herren Wolf und Benedikt v. Alfeld, 1572 nach dem Tode Wolfs Übernahme der Pfarrstelle in Haselau im Dienst seiner Witwe, hier vielfache Konflikte wg. Kirchenzucht, Bezahlung, Kündigung; 1585 Pfr. in Magdeburg; 1596 Tod der Frau; 1597 Heirat mit Martha Emmer aus Jüterbog, in dieser Ehe noch ein Kind

1.4. Literatur zur Person

-

2.1. Quelle: benutzte Edition

Hülsse (Hg.), Selbstbiographie eines Magdeburgers aus dem 16. Jahrhundert (Albert Rolevink). In: Archiv des Vereins f Gesch und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu Stade 10 (1884) 86-104, Text 86-104, Autobiographie 90-104

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

nichts zu Editionsprinzipien, Ort und Aussehen der Hs.; inhaltl. Anmerkungen sowie zu den vom Abschreiber vermutlich ausgelassenen Passagen

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Hülsse. In: Beiblatt der Magdeb. Zeitung 1882, No. 17-20; Anette Völker-Rasor, Bilderpaare − Paarbilder. Die Ehe in Autobiographien des 16. Jahrhunderts. (= Rombach Wissenschaft. Reihe Historiae 2). Freiburg 1993

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

vermutlich 1598 oder später

3.2. AdressatInnen

vermutlich selbst und Familie (im abgedr. bzw. in Abschrift vorliegenden Text keine ausdrücklichen Hinweise)

3.3. Funktion der Quelle

u.a. Erweis, dass an den Haselauer Konflikten seine Dienstherrin die Schuld trug; evt. Orientierung für Familie über seine Schwierigkeiten bei Ausbildung und Beruf

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl.; anscheinend nur Abschrift überliefert, deren Schreiber einige Passagen ausließ

4.1. Berichtszeitraum

ab 1505 Familiengesch., Autobiographie 1530-1598

4.2. Sprache

dt. mit lat. Überschrift und einzelnen lat. Wörtern

4.3. Form der Quelle

Ich-Form, Familiengesch. ist der Autobiographie vorangestellt; Überschrift der Autobiographie: „Folget kurtze vnd wahrhaftige historia meines Lebens vnd gantzen wandels“

4.4. Inhalt

Ausbildung, Lehrer, finanzielle und familiäre Schwierigkeiten; Pfarrstellen, Heirat, Kinder sowie deren Tode, Ausbildung, Verheiratung; Konflikte besonders in Haseldorf und Haselau; Ehe als zentrales Maß für Länge und Erfolg eines Lebens (beide Geschlechter, angewandt f. seine Geschwister und seine Kinder)

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