Springe direkt zu Inhalt

Aktuelle Forschung

Excellenzcluster

Weltweite Herausforderungen für liberale Demokratie und Marktwirtschaft als Ordnungsmodell (Verbundprojekt der Freien Universität Berlin unter Mitwirkung von Prof. Schirin Amir-Moazami, Prof. Gudrun Krämer und Prof. Dr. Ulrike Freitag (FU/ZMO).

Univ.-Prof. Dr. Schirin Amir-Moazami Univ.-Prof. Dr. Florian Zemmin
  • Das soziokulturelle Leben soziologischer Konzepte: Arabische Beiträge zur globalen Theorie

    (gefördert durch die Einstein-Stiftung Berlin)

Das im April 2025 gestartete, vierjährige Projekt ist an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies (BGSMCS) angesiedelt und befasst sich mit dem Problem, dass Schlüsselbegriffe der soziologischen Analyse in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedliche Bedeutungen und Geschichten haben. Zentrale Konzepte, von denen oft angenommen wird, dass sie für verschiedene Gesellschaften gelten, sind entstanden, um die Organisation sozialer Beobachtungen weltweit zu standardisieren. Diese Standardisierung geht oft mit der Übertragung von Konzepten, die zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort entstanden sind, auf andere Regionen einher. Das Projekt untersucht insbesondere die historische Entwicklung und die zeitgenössische Verwendung soziologischer Konzepte in der arabischen Welt, wobei der Schwerpunkt auf Arabisch, Englisch und Französisch liegt – den beiden wichtigsten Kolonialsprachen der Region.

Ziel des Projektes ist es, ein kritisches, historisch fundiertes und vergleichendes Lexikon mit 60 Schlüsselbegriffen zu erstellen. Das Lexikon ist als eine Infrastruktur für globale Wissensproduktion und Theorie konzipiert. Neben dem Lexikon umfasst das Projekt eine Podcast-Reihe zu den Schlüsselbegriffen. Sowohl das Lexikon als auch die Podcast-Reihe werden auf der Website arabicsociology.net veröffentlicht.

  • Global Secularity: A Sourcebook

Die siebenbändige Reihe versammelt theoretische und historische Texte zu Säkularität aus verschiedenen Regionen, Traditionen und Sprachen. Sie entsteht derzeit an der KFG „Multiple Secularities - Beyond the West, Beyond Modernities“ an der Universität Leipzig (https://www.multiple-secularities.de). Reihenherausgeber*innen sind Christoph Kleine, Monika Wohlrab-Sahr, Judith Zimmermann und ich. Zusammen mit Johannes Duschka, Christoph Kleine und Monika Wohlrab-Sahr gebe ich den ersten Band heraus, der dezidiert theoretische Beiträge versammelt. Den zweiten Band zu Beiträgen aus der MENA-Region geben Markus Dressler, Nurit Stadler und Neguin Yavari und ich heraus. Diese beiden Bände sollen Anfang 2023 erscheinen. Die weiteren Teilbände, die sukzessive erscheinen werden, sind ebenfalls regional gegliedert. Insgesamt wird die Reihe somit vielfältige historische, theoretische und normative Unterscheidungen von Säkularität zusammenführen. Bereits publizierte Fallstudien zu Säkularität in Bezug auf islamische und arabische Kontexte finden sich auf der Publikationsliste.

  • Nahöstliche Begriffsgeschichte

Nahöstliche Begriffsgeschichte etabliert sich zunehmend als eigenständiges Forschungsfeld. Ein Ausweis davon ist ein Ende 2022 bei Die Welt des Islams erscheinendes special issue zu Near Eastern Conceptual History, das ich zusammen mit Alp Eren Topal (Oslo) herausgebe. Einer weiteren Integration und Stärkung des Feldes dienen programmatische Artikel  sowie Netzwerkaktivitäten, sowohl innerhalb der History of Concepts Group (https://www.historyofconcepts.net) als auch in spezifischer nahostbezogenen Forschungszusammenhängen. Bereits publizierte Fallstudien zu arabischen und in weit geringerem Maße, osmanisch-türkischen Konzepten, finden sich auf der Publikationsliste.

  • Arabische Religionssoziologie

Vor den Hintergründen postkolonialer Kritik am Eurozentrismus der Soziologie sowie an historischen Verflechtungen der Wissensproduktion, ist die Auseinandersetzung mit arabischsprachiger Soziologie und die Kooperation mit arabischen Soziolog*innen ein Schwerpunkt sowohl in Forschung wie auch Lehre. In der Forschung befasse ich mich vor allem mit arabischer Religionssoziologie. Im Unterschied zu Theologen oder islamischen Rechtsgelehrten betrachten Soziolog*innen Religion als ein soziales Phänomen. Wer vertritt eine solche Betrachtungsweise auf Religion in arabisch-islamischen Gesellschaften? Was sind ihre Charakteristika, Legitimationsstrategien und historischen Vorläufer? Wie bereichern arabische Beiträge das breitere Verständnis von Religionssoziologie? Dies sind zentrale Fragen des laufenden Forschungsvorhabens.

Als praktischer Aspekt erwähnenswert ist der derzeit laufende Ausbau des Bestandes an arabischsprachigen soziologischen Monographien und Zeitschriften in unserer Bibliothek. Die Notwendigkeit auch nicht-deutsch oder englisch-sprachige Wissensproduktion zur Kenntnis zu nehmen und mithin im Feld der Soziologie die Grenze von (europäischem) Subjekt und (arabischem) Objekt der Wissensproduktion zu überwinden, hängt schließlich auch an so praktischen Aspekten wie der Verfügbarkeit von Literatur.

Univ.-Prof. Dr.  Ulrike Freitag Univ.-Prof. Dr. Birgit Krawietz
  • Einzug der Dschinnen in das arabisch-islamische Schrifttum: Schiblis Marsch durch die koranischen Wissenschaften (Fritz-Thyssen-Stiftung, 2013)
Mentoring
Akkreditierte Studiengänge_v3