"Verschwunden und vergessen" - Flüchtlingslager in West-Berlin
Der Public History Master beteiligt sich an dieser Sonderausstellung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde.
Wie das zentrale Notaufnahmelager Marienfelde waren auch die übrigen, auf den gesamten Westteil Berlins verteilten Notunterkünfte Seismographen der politischen Situation der DDR. Diese schlug sich im Auf und Ab des Flüchtlingsstroms nieder. Allein für das Jahr 1953 sind 80 solcher Flüchtlingslager bekannt. Danach reduzierte sich die Anzahl. Doch 1961 mussten wegen des Flüchtlingsandrangs einige der Notlager wieder eröffnet werden. Während das Lager Marienfelde zumindest Älteren noch im Bewusstsein ist, sind die vielen weiteren Flüchtlingslager weitgehend aus der Erinnerung verschwunden. Zudem ist die Geschichte dieser Lager, die in Baracken, Fabrikgebäuden oder gar Bunkern untergebracht waren, bislang ungeschrieben.
Die Ausstellung geht anhand von fünf Beispielen den Fragen nach, wie die Flüchtlingslager funktionierten, wie sie sich in den Alltag und die politischen Zusammenhänge des kriegszerstörten und geteilten Berlin einfügten, welche Weichenstellungen sie für die weitere Integration der Flüchtlinge boten und wie Gruppen, zum Beispiel Jugendliche oder abgelehnte Flüchtlinge, den Alltag in den Notunterkünften erlebten.
Eröffnung: 4. August 2011, 19 Uhr
Laufzeit: 5. August 2011 – 31. Dezember 2011
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde