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Kudamm '31 - eine unerhörte Geschichte. Audiowalk auf den Spuren eines Pogroms.

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© Nadine Koch
Bildquelle: Nadine Koch

 

Haben Sie schon mal vom „Kudamm-Pogrom“ im Jahre 1931 gehört? Mit dem Audiowalk kudamm ’31 ist eine Spurensuche entlang des Kurfürstendamms in Berlin möglich. Sie erfahren, was am Abend des 12. September 1931 geschah, dem Tag des jüdischen Neujahrsfestes, an dem Hunderte von jungen Nationalsozialisten sich auf dem Kurfürstendamm versammelten und „jüdisch aussehende“ Passanten angriffen und verprügelten.

Prozessakten berichten von der marginalen juristischen Aufarbeitung des Verbrechens, zeitgenössische Texte und Töne erzählen von Stimmungen und Machtverhältnissen am Ende der Weimarer Republik, Experten erläutern die Umstände der Gewalttat. Gewagt wird auch ein Blick in die Gegenwart: jüdisches Leben am Kurfürstendamm und Formen von Antisemitismus im Jahr 2012 – rund 80 Jahre nach einem fast vergessenen Pogrom im „goldenen Westen“ von Berlin.

Mit einem eigenen Android-fähigen Smartphone und der vorher installierten Radio Aporee App kann der Hörspaziergang jederzeit gemacht werden. Zur Orientierung dient eine Karte mit Kurzbeschreibungen der einzelnen Audiostücke. Weitere Informationen auch zum Download der App und alle Töne zum Nachhören befinden sich auf der Website www.kudamm31.wordpress.com.

Das Projekt wurde von 12 Studentinnen des Public History Masters mit Unterstützung von Christine Bartlitz (ZZF) und Sebastian Brünger (Dramaturg bei Rimini Protokoll) umgesetzt. Am Anfang stand die Recherche im Bundesarchiv, Landesarchiv Berlin und im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Nachdem das Material gesichtet war, begann die Konzeption des Hörprojektes. Es wurden Interviewpartner/innen und Akten zum Einlesen ausgewählt. So entstanden circa 40 „Hörblasen“ die von vier professionellen Sprecher/innen eingesprochen wurden. Danach folgte der Schnitt der einzelnen Sequenzen aus Sprechertext, Interview und Geräuschkulisse.

Die Präsentation des Projektes fand am 14. März  mit über 100 Gästen im Literaturhaus Berlin statt. Außerdem wird der Audiowalk in der Ausstellung "Zerstörte Vielfalt" im Deutschen Historischen Museum ab dem 31. Januar 2013 im Rahmen des gleichnamigen Themenjahres vorgestellt.

Konzept, Recherche, Interviews, Tonaufnahmen, Tonschnitt: Christine Bartlitz, Stefanie Borgmann, Sebastian Brünger, Linda Förster, Marianne Graumann, Rebecca Hitzel, Annemarie Hühne, Nadine Koch, Violetta Rudolf, Florentine Schmidtmann, Sara Spring, Laurence Wegener, Julia Wolrab, Franziska Zimmermann

Weitere Informationen und Kontaktdaten unter www.kudamm31.wordpress.com.

Präsentation des Kudamm'31 Projekts am 14. März 2012 (Foto: Florian Steffen)

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