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geschichten: Die Produktion historischen Wissens

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News vom 04.03.2025

Vom 27. bis zum 29. März 2025 veranstaltet der Arbeitskreis Geschichte + Theorie (AG+T) am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld die Tagung 'geschichten: Die Produktion historischen Wissens'.

 

„Geschichte wird gemacht“, hieß es 1983 bei den Fehlfarben. Geschichte wird aber vor allem geschrieben und das keineswegs nur von Historiker:innen und keinesfalls nur in Büchern und Aufsätzen. Im Gegenteil, Geschichte wird von Akteur:innen aus unterschiedlichen Disziplinen und Feldern produziert und in einer Vielzahl von Formaten lebendig. Für die gesellschaftlich verbreiteten Geschichtsbilder sind Fernsehdokumentationen und Feuilletonartikel, Filme und Serien, Romane und Theaterstücke, Ausstellungen, Comics und Videospiele von zentraler Bedeutung. Wie die akademische Geschichtsschreibung prägen diese die kursierenden Bilder 'der' Vergangenheit. Ähnlich wie Norbert Elias den Begriff des 'Zeitens' für den Umgang mit Zeitlichkeit eingeführt hat, bezeichnen wir diese Produktion von Geschichte als 'geschichten'. Geschichten steht für das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Praktiken, zu denen Eintauchen, Recherchieren, Skalieren, Arrangieren, Spekulieren, Adressieren und Kollaborieren zählen.

 

Diesen Praktiken widmet sich dieser Workshop am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, der zugleich als Jubiläumstagung zum 30jährigen Bestehen des Arbeitskreises Geschichte + Theorie (AG+T) konzipiert ist. Im Zentrum des Interesses steht eine Praxeologie des Geschichtens, welche nicht nur akademische (geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche), sondern auch die Praktiken anderer Geschichtenden in den Blick nimmt. Wie produzieren verschiedene Experimentalsysteme ein „epistemisches Ding“ (Hans-Jörg Rheinberger) namens Geschichte? Welche Praktiken teilen die Geschichtswissenschaften mit anderen Disziplinen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie mit nicht akademisch verfassten Akteursgruppen, welche hingegen sind feld- und disziplinenspezifisch? Und inwiefern tragen solche Praktiken zu einer anderen Vorstellung von der Geschichte im Singular bei? Ziel der Konferenz ist es, konventionelle Annahmen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften aufzubrechen und über eine Analyse der Praktiken des Geschichtens zu einem umfassenderen Verständnis des „Machens“ von Geschichte zu gelangen.

 

Programm

Donnerstag, 27. März 2025

 

13:15 Begrüssung und Einleitung: Die Praxis des Geschichtens

Tobias Becker, Fernando Esposito, Alexander C.T. Geppert, Michael Homberg, Laetitia Lenel und Nina Verheyen

 

13:30–15.00 Eintauchen

Moderation: Tobias Becker

Panel: Hiram Kümper / Anna Norpoth / Achim Saupe

 

15:30–17.00 Recherchieren

Moderation: Michael Homberg

Panel: Jürgen Ast / Christian Götter / Anne Schneider

 

17.30–19.00 Abendveranstaltung / ZiF

Laokoon

 

Freitag, 28. März 2025

 

9:30–11:00 Skalieren

Moderation: Daniel Morat

Panel: Johannes Hagmann / Britta Hochkirchen / Shumon Hussain / Stefan Zimmermann

 

11:30–13:00 Arrangieren

Moderation: Fernando Esposito

Panel: Lisa Regazzoni / Jonas Schmidt / Kim Wünschmann

 

14:00–15:30 Spekulieren

Moderation: Laetitia Lenel

Panel: Julia Binter / Jörg Friedrich / Fridolin Schley

 

16:00–17:30 Adressieren

Moderation: Nina Verheyen

Panel: Julika Griem / Laura Maria Niewöhner / Regina Schilling

 

18.00–19.30 Abendveranstaltung / Kunsthalle Bielefeld

Decolonial Kitchen

 

Samstag, 29. März 2025

 

9:00–10:00 Film-Screening

Jürgen Ast: Hitlers Volk. Ein deutsches Tagebuch, Episode 1, ARD 2025

 

10:15–11:45 Kollaborieren

Moderation: Alexander C.T. Geppert

Panel: Felix Fugh / Sabine Maasen

 

12:00–12:30 Abschlussdiskussion

 

Link: http://geschichteundtheorie.de/geschichten 

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