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Beatrice Elisabeth Höllen

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Zwischen Shoa und Genozid-Vorwurf – der Genozid-Begriff nach dem 7. Oktober 2023 im deutschen Diskurs und seine Bedeutung für die deutsche Erinnerungskultur

Zwischen Shoa und Genozid-Vorwurf – der Genozid-Begriff nach dem 7. Oktober 2023 im deutschen Diskurs und seine Bedeutung für die deutsche Erinnerungskultur

Das Dissertationsvorhaben konzentriert sich auf den Umgang mit dem Genozid-Begriff im deutschen Diskurs nach dem islamistischen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023. Im Fokus steht insbesondere die Frage, wie der Genozid-Begriff in Bezug auf den Nahostkonflikt verwendet wird und welcher Dissens sich daraus mit der deutschen Erinnerungskultur zur Shoa ergibt.

Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Analyse der politischen, medialen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Shoa und NS-Vergleichen im Kontext der aktuellen Nahostdebatten und dem Genozid-Vorwurf gegenüber Israel. Ebenso soll erforscht werden, ob die Debatte um den Genozid-Vorwurf Ausdruck eines grundlegenden Dissenses in der deutschen Erinnerungskultur darstellt und inwieweit in diesem Kontext von kollektiver Erinnerung gesprochen werden kann.

Die Arbeit stützt sich dabei auf zwei methodische Säulen: eine umfassende quantitative Diskursanalyse deutscher Printmedien mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung zwischen Januar und Juni 2024 einerseits, sowie qualitative Experteninterviews mit jüdischen, israelischen, palästinensischen und politischen Akteuren anderseits. Zur Untersuchung der kollektiven Erinnerung soll das individuelle Erinnern anhand der Experteninterviews erforscht und im Anschluss mit der Darstellung im öffentlichen Diskurs verglichen werden.

Beatrice Elisabeth Höllen studierte die Fächer Geschichtswissenschaft und Spanische Philologie mit Lehramtsoption an der Freien Universität Berlin und schloss 2024 den Master of Education ab. Seit Februar 2024 ist Höllen als Lehramtsreferendarin an einem Berliner Gymnasium tätig.