Entstehungsort: Aschkenas

Entstehungszeit: 13./14. Jhd.

Beschreibstoff: Pergament

Umfang: 107 Blatt

Format: Einband: 32,5x26,5x4,5cm; Blatt:30x24,5; Seitenspiegel: Fol. 1–24 einspaltig: 24x19cm; fol. 25–89 abgesehen von fol. 25 und 26 zweispaltig: 27,5x23cm; fol. 90–107 zweispaltig: 26x20cm

Blattzählung: Foliierung mit arabischen Ziffern auf jeder Rectoseite in der oberen linken Ecke (Bleistift; ersten sieben Seiten mit Tinte); Lagenzählung auf der Versoseite des letzten Lagenblatts oben rechts von hinten nach vorne zählend (Bleistift); fol. 90r–107v zusätzlich von Seite 1–36 paginiert (Tinte)

Lagenstruktur: 3 IV (24). 1 II (28). 1 IV+1 (37). 6 IV (85). 1 II (89). 1 IV-1 (96). 1 IV+1 (105). 1 I (107)

Zustand: Die Sammelhandschrift ist insbesondere im ersten Teil stark abgegriffen und abgedunkelt; erste zwei Blätter nicht lesbar; Rußspuren an den Rändern; zahlreiche Flecken, Risse und Löcher; einige Blätter durch Papierfalze gestärkt. Die gesamte 10. Lage sowie zwei Blätter der 13. Lage sind verkehrt herum auf dem Kopf stehend eingebunden, wodurch die ursprüngliche Reihenfolge der Kommentare zu den Haftarot durcheinander geraten ist.

Einband: Buchdeckel mit braunem Stoff bezogen; Messingschließe mit Metallscharnier (vgl. Ms. or. fol. 1214, 1219, 1221 und 1224); vorderer und hinterer Spiegel und die Rückseite des ersten und letzten fliegenden Blattes mit Buntpapier (Kamm-Marmorpapier, sehr feiner Kamm) beklebt, vorne und hinten je ein weiteres fliegendes Blatt

Inhalt: Fol. 1–24 Kommentar zu Gen 1–25,22 מה יהא בסופו; fol. 25 Gen 1,1–1,26 לא זכה נעשה; fol. 26 – 80r: beginnt mit Kommentar zu Gen 24,60 des Josef Kara und fährt auf demselben Blatt mit dem Kommentar Raschis bis zum Ende Deuteronomium fort; fol. 80v–84r Kommentar zu Prediger; fol. 84r–87r Kommentar zum Hohelied; fol. 87r–87v Kommentar zu Rut; fol. 87v–89r Kommentar zu Klagelieder; fol. 89r–89v Kommentar zu Ester; fol. 90r–107v Kommentar zu Haftarot

Entstehung und Provenienz der Handschrift: Die Sammelhandschrift besteht im Wesentlichen aus drei Teilen von unterschiedlichen Händen geschrieben und einem einzelnen Blattfragment: fol. 1–24 große semikursive aschkenasische Hand; fol. 25v gedrungene semikursive aschkenasische Hand; fol. 26 – 89 kleine semikursive gotische aschkenasische Hand; fol. 90–107 dem vorangegangenen Abschnitt sehr ähnliche aschkenasische Hand

Fol. 1v und 107v Besitzstempel der Berliner Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz: Ex Biblioth[eca] Regia Berolinensi; auf der Rückseite des ersten fliegenden Blattes vorne ist mit Tinte die alte Nummerierung des Bandes, die Accessionsnummer und die Signatur der Berliner Staatsbibliothek notiert: Cod. Erfurt XIV; Acc. 10985; Ms. or. fol. 1222; auf der Rectoseite des zweiten fliegenden Blattes vorne mit Bleistift: XIV; Rückentitel: Erfurter Handschr. XIV, Hebr. Ms. orient. Fol. 1222.

Bibliographie: Adolph Jaraczewsky, Die Geschichte der Juden in Erfurt, Erfurt 1868, S. 117; Moritz Steinschneider, Die Handschriften-Verzeichnisse der Königlichen Bibliothek zu Berlin, Bd. 2: Verzeichnis der Hebräischen Handschriften, Berlin 1878, Nr. 141, S. 4; Johann Friedrich Breithaupt, R. Salomonis Jarchi, Commentarius Hebraicus in Pentateuchum Mosis, Gotha 1714; Abraham Berliner, Raschi ‘al ha-Torah, Berlin 1866; Paul de Lagarde, „Hebräische Handschriften in Erfurt“, in: Symmicta, Göttingen 1877, Nr. 7, S. 152f.

Zitierempfehlung: Annett Martini, "Handschriftenbeschreibung", in: Die hebräischen Handschriften der Erfurter Sammlung (2018), URL: www.geschkult.fu-berlin.de/e/erfurter_sammlung/dokumentation/handschriftenbeschreibung/1222.index.html