Online, Dienstag 14-16 Uhr c.t.

Als “Demotisch” bezeichnet die Ägyptologie (mit Herodot: dêmotiká grámmata ‘Volksschrift’) eine ägyptische Kursive, deren ägyptische Bezeichnung Brief-Schrift (s? n-š‘t) war, sowie die mit dieser Schrift verbundenen sprachlichen Normen, die zwischen dem Neuägyptischen und dem Koptischen stehen. Die frühesten demotischen Zeugnisse stammen aus der Mitte des 7. Jh.s vor Chr., die spätesten aus dem späten 3. Jh. nach Chr., nicht eingerechnet die bis in die Mitte des 5. Jh.s nach Chr. laufende Graffiti-Überlieferung im Philä-Tempel.

In der sprachpraktischen Übung sollen Grundkenntnisse im demotischen Schriftsystem und der Grammatik der Sprachstufe Demotisch vermittelt werden. Als Grundlage dienen uns Janet Johnsons Kurzgrammatik Thus wrote ‘Onchsheshonqy mit ihren Übungen und Vokabellisten, Wolja Erichsens Zeichenliste sowie Arbeitsblätter. Johnsons Demotic Verbal System, Robert Simpsons Corpusgrammatik der ptolemäischen Priesterdekrete und Joachim Quacks Manuskript einer demotischen Grammatik stehen im Hintergrund als Referenz-Grammatiken bereit. Die demotischen Formen und Satzkonstruktionen werden mit den Neuägyptischen und Koptischen verglichen und so in ein Bild des Sprachwandels des „Jüngeren Ägyptisch“ integriert. Die gesamte Literatur und die Arbeitsblätter werden als PDF-Dateien zur Verfügung gestellt.