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MA Theorie und Interpretation der ägyptischen Archäologie

(13714)

TypSeminar
Dozent/inDr. Mélanie Flossmann-Schütze
InstitutionÄgyptologisches Seminar
Semester2. FS MA
Veranstaltungsumfang
Maximale Teilnehmerzahl15
Raum-1.2057
Beginn18.04.2022 | 16:00
Zeit

Montag 16-18 Uhr c.t.

Das Seminar soll den Studierenden eine fundierte Kenntnis von bedeutenden archäologischen Stätten des spätantiken Ägypten vermitteln. Neben privaten und öffentlichen Bauten in urbanen und dörfischen Milieus liegt der Fokus vor allem auf denjenigen archäologischen Hinterlassenschaften, welche vorrangig die spätantike Epoche Ägyptens repräsentieren: Die monastischen Ansiedlungen am Rande der Wüste, die gewöhnlich unter dem monolithischen Begriff „Klöster“ firmieren, deren komplexes Spektrum das Seminar jedoch sichtbar machen soll. Durch eigene Beiträge in Form von Referaten sollen die Kursteilnehmer die Materialität dieser Zentren des (nicht nur religiösen, sondern in hohem Maße auch sozialen und wirtschaftlichen) Lebens im frühchristlichen Ägypten kennenlernen. Die theoretische und interpretative Auseinandersetzung mit dieser Materialbasis orientiert sich eng an dem neuen Standardwerk zur monastischen Archäologie Ägyptens (Brooks Hedstrom 2017, The Monastic Landscape of Late Antique Egypt, Literatur wird vom Dozenten zur Verfügung gestellt). Dieses Werk repräsentiert einen überfälligen theoretischen Turn im Bereich der monastischen Archäologie Ägyptens und bietet eine Reihe wertvoller methodischer Ansätze, die anhand der Referate sowie wöchentlich zu beantwortender Diskussionsaufgaben auf die archäologischen Sites angewendet werden und daneben auch eine kritische Bewertung der Fachgeschichte anregen sollen: Welche tendenziösen Diskurse und Vorurteile sowohl der Spätantike als auch der Neuzeit haben traditionell die Interpretation der spätantiken Klosterruinen geprägt und oft eingeengt? Wie ermöglicht archäologische Theorie jetzt die Analyse von Landschaft, sozialen Trägern, Materialität, Umweltgeschichte und Kulturgeographie des Mönchtums? Wie haben spätantike Mönche selbst ihre „Kolonisierung“ der Wüste konzeptualisiert und in literarischen Texten idealisiert? Wie stellen sich dem gegenüber „realistische“ monastische Räume und Terminologien anhand der dokumentarischen Papyri des Alltags und natürlich an den physischen Ruinen selbst dar? Wie sehen nichtmonastische Wohnbauten in Städten und Dörfern aus? Was sind Unterschiede, was Gemeinsamkeiten?

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