PREMIERE: "(Über)Leben im Niemandsland", von Theater Zwischen den Zeilen, 21.11.2025
Theater Zwischen den Zeilen wird von der Einstein Stiftung Berlin über den Diversity-Fonds der Freien Universität Berlin gefördert.
News vom 30.10.2025
Liebe Studierende, liebe Theaterinteressierte, seien Sie/seid dabei, wenn unser Stück Premiere feiert — wir freuen uns auf Ihr/Euer Kommen!
Theater Zwischen den Zeilen: (Über)Leben im Niemandsland
Freitag, 21.11.2025, 19.00 Uhr
Audimax Freie Universität Berlin, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem
Premiere + Publikumsgespräch
Im Anschluss an die Premieren-Vorstellung laden wir Sie/Euch zu einem Publikumsgespräch ein, um sich gemeinsam mit den Mitwirkenden über Eindrücke und Perspektiven auszutauschen.
Der Eintritt ist frei, Anmeldung über folgenden Link erbeten.
(Über)Leben im Niemandsland – Ein Theaterabend über Macht, Rebellion und die Suche nach Hoffnung
Was bedeutet es, im „Niemandsland“ zu leben? – Wie sehr trauen wir uns, sichtbar zu sein, wenn Unsichtbarkeit und Anpassung Schutz bedeuten? Wie prägt ein System unser Denken und Handeln?
Im Zuge eines Studierenden-Projekts, welches über den zentralen Diversity-Fonds der Freien Universität Berlin gefördert wird, haben sich die Mitglieder von Theater Zwischen den Zeilen intensiv mit gesellschaftlicher Ungleichheit, Benachteiligung und Machtstrukturen auseinandergesetzt. Francesco Manelli, einer der Teilnehmenden, beschreibt die Stimmung so: “Ich habe vom Projekt Theater Zwischen den Zeilen erstmals in einem Newsletter der Stabsstelle Diversity erfahren und habe mich sofort von dem offenen und experimentellen Ansatz angesprochen gefühlt, da ich seit Jahren leidenschaftlich Theater spiele und mir dieses Angebot Bühne und gesellschaftliche Teilhabe zu vereinen schien. Dieses Projekt ist für mich ein stets gesprächsbereiter Umgang mit den einzelnen Geschichten der Teilnehmenden, ein starker Wunsch nach (selbstkritischer) Reflexion und insbesondere eine bereichernde menschliche Erfahrung gewesen. Das alles wäre ohne die motivierte Zusammenarbeit der Gruppe und vor allem ohne das großartige Engagement, die Begeisterung und das Können der Regisseurin und Projektleiterin, Vera Jane Schwenk, nicht möglich gewesen. Dafür möchte ich mich bei ihr herzlich bedanken, in der Hoffnung, dass dieses Projekt weitergeführt und gefördert wird, um wichtige und heute mehr denn je nötige Zeichen von Offenheit, Respekt und Pluralität durch das unerschöpfliche Instrument des Theaters zu setzen.”
Initiatorin Vera Jane Schwenk ist Regisseurin und Projektleitung des Ensembles und studiert Islamwissenschaft im Bachelor an der Freien Universität Berlin. Nach einem Schauspielstudium arbeitete sie mehrere Jahre auf der Bühne und sammelte vielfältige Erfahrungen, die sie nun dazu inspirierten, ein eigenes Theaterprojekt zu entwickeln. Insbesondere eine Dresdner Produktion über die “Misere Europa” prägte nachhaltig ihren Blick auf die Verbindung von Kunst und politisch-gesellschaftlicher Verantwortung: „Mein Interesse insbesondere an interkulturellem Theater wird gerade durch mein aktuelles Studium noch vertieft. Ich bin überzeugt davon, dass Theater ein Ort des Dialogs und der Verständigung ist“, formuliert Vera Schwenk die Haltung hinter ihrer Entscheidung, sich um Fördermittel für dieses Projekt zu bewerben.
Seit dem Sommer 2025 laufen die Proben, gleich im Juni wurde eine kleine Kostprobe als „Work-in-Progress" im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaft“ im Theaterhof der FU geboten. In „(Über)Leben im Niemandsland“, so der Titel des Stücks, bringen die Teilnehmer*innen des Ensembles Charaktere auf die Bühne, in die unter anderem auch persönlichen Perspektiven und Erfahrungen eingeflossen sind. Entstanden ist eine künstlerische Collage aus selbst verfassten Texten, deren Gedanken den Klangteppich des Stücks bilden und auf bereits Existierendem aufbaut: „Stellt euch vor, ihr seht die elenden Fremden, ihre Kinder auf dem Rücken und ihr armseliges Gepäck, die mühsam zu den Häfen und Küsten trotten, um verschifft zu werden. Was hattet ihr davon? Ich sage es euch: Ihr hattet gelehrt, wie Frechheit und Gewalt herrschen, wie Ordnung unterdrückt wird; und nach diesem Muster würde keiner von euch alt werden,” so die Figur des Lordkanzlers Sir Thomas More aus Shakespeares Dramenfragment “Die Fremden” (1604). Die Inszenierung verbindet persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlicher Reflexion, Fragen nach Kontrolle, Privilegien und solidarischem Zusammenleben werden verhandelt; es geht vor allem darum, wie sich das „Überleben“ entweder mit oder ohne Gemeinschaftsstrukturen für jede*n Einzelne*n gestaltet.
Die Premiere im Audimax der Freien Universität Berlin findet am Freitag, den 21. November 2025 um 19.00 Uhr statt, mit anschließendem Publikumsgespräch, wie es der Untertitel der Einladung ankündigt. Dass Mitwirkende und Zuschauer*innen gemeinsam über Eindrücke und Perspektiven ins Gespräch kommen können, sich über neue Blickwinkel austauschen, sich gegenseitig anregen, ist eines der erklärten Ziele des Projekts: „Ein Gedanke ist wie ein Traum, der Wurzeln schlägt und diese Wurzeln wachsen und wachsen, weil du sie mit anderen Gedanken oder Ideen gießen kannst.” Defne aus “(Über)Leben im Niemandsland”
Schauspiel und Texte: Francesco Manelli, Selina Summakoglu, Ronahi Kumasoglu, Viktoriya Tetko, Ruth Anna Post
Technik und Produktionsassistenz: Meret Blase
Regie und Produktion: Vera Jane Schwenk
Kontakt: Vera J. Schwenk – vera.jane.schwenk@fu-berlin.de
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: https://www.eventbrite.de/e/uberleben-im-niemandsland-tickets-1816264519069
Audimax, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem
Ein besonderer Dank gilt der Stabstelle Diversity und Antidiskriminierung der Freien Universität Berlin sowie dem Institut für Arabistik für deren Unterstützung

