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Hans Neumann (September 2020-August 2021)

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Bildquelle: WWU – Peter Grewer

WWU Münster

Gastwissenschaftler

Adresse
KFG 2615

1971–1975 Studium der Orientalischen Archäologie und Philologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

 

1975–1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Forschungsgruppenleiter am Bereich Alter Orient des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie (bis 1990 der Akademie der Wissenschaften der DDR)

 

1980 Promotion an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin

 

1992–1993 gefördert im Rahmen des “Wissenschaftler-Integrations-Programms” durch die Koordinierungs- und Aufbau-Initiative für die Forschung in den neuen Bundesländern (KAI e.V.)

 

1994–1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Altorientalischen Seminar der FU Berlin

 

1997–1998 Habil-Stipendiat (DFG)

 

1998 Habilitation für das Fach Altorientalische Philologie an der Freien Universität Berlin

 

1998–1999 wissenschaftlicher Angestellter am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients – Assyriologie – an der Universität Heidelberg (Assur-Projekt)

 

1999–2020 Professor für Altorientalische Philologie und Direktor des Instituts für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

 

2003–2009 Vorsitzender der Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG)

2003–2015 Mitglied des Board of the International Association for Assyriology

seit 2020 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Exzellenzprojekts “40.000 Years of Human Challenges: Perception, Conceptualization and Coping in Premodern Societies (Challenges)” an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

 

Herausgeber der “Orientalistischen Literaturzeitung” (de Gruyter, Berlin)

Mitherausgeber der „Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte” (Harrassowitz, Wiesbaden)

Mitherausgeber der Reihe “Kārum – Emporion – Forum. Beiträge zur Wirtschafts-, Rechts- und Sozialgeschichte des östlichen Mittelmeerraums und Altvorderasiens“ (Ugarit-Verlag, Münster)

Mitnerausgeber der Reihe “Investigatio orientis. Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Orientalistik” (Zaphon, Münster)

Mitglied des Scientific Board der Reihe “Classica et Orientalia” (Harrassowitz, Wiesbaden)

Forschung (allgemein)

Untersuchungen zur Wirtschafts-, Rechts- und Sozialgeschichte des Alten Mesopotamien, vornehmlich des 3. und frühen 2. Jt. v. Chr.

Edition und Bearbeitung der altkakkadischen Keilschrifttexte aus den Assur-Grabungen der DOG und aus den Uruk-Grabungen des DAI

Edition, Bearbeitung und philologisch-kulturhistorische Auswertung sumerischer und akkadischer Keilschrifttexte aus kleineren in- und ausländischen Sammlungen

Geschichte der Assyriologie/Altorientalistik in Deutschland im ausgehenden 19. und frühen 20. Jh. und in der DDR

Erarbeitung und Herausgabe der jährlichen Keilschriftbibliographie (Orientalia)

Forschung (KFG 2615): Zwischen Dirigismus und Recht. Zu den juristischen Aspekten staatlichen Handelns in der mesopotamischen Provinzialadministration zur Zeit der III. Dynastie von Ur (21. Jh. v. Chr.)

Bei dem Forschungsvorhaben, zu dem eine monographische Studie entstehen soll, geht es darum, in welchem Verhältnis das Königtum der Ur III-Zeit im Rahmen seiner politischen und ökonomischen Machtausübung dirigistische Maßnahmen mit rechtlichen Regelungen und Verfahren verband (nicht zuletzt auch mit Blick auf Entwicklungen in der nachfolgenden altbabylonischen Zeit im frühen 2. Jt. v. Chr.). Gegenstand ist die Anwendung juristischer Mittel im Kontext zentraler und lokaler Befehls- und Kommunikationsstrukturen insbesondere bei der Organisation und Kontrolle der ökonomischen Aktivitäten auf Provinzebene sowohl im internen Bereich einer integrierten Palast und Tempelwirtschaft als auch in Bezug auf die Nutzung ökonomischer Ressourcen außerhalb der staatlichen Wirtschaftseinheiten. In diesem Zusammenhang werden insbesondere auch die Ursachen für den Aufstieg und den Fall der III. Dynastie von Ur noch einmal geschichts- und sozialwissenschaftlich thematisiert und der gerade für die Ur III-Zeit immer wieder postulierte „despotische“ Charakter der Königsherrschaft kritisch hinterfragt.

Publikationen (Themenbezogene Auswahl):

Handwerk in Mesopotamien. Untersuchungen zu seiner Organisation in der Zeit der III. Dynastie von Ur (SGKAO 19), Berlin 1987; 2. Auflage 1993.

Politik und Religion in Mesopotamien zur Zeit der Entstehung von Stadt- und Territorialstaat (3. Jahrtausend v.u.Z.),
in: Klio 69 (1987) 297–307.

Zum Problem des privaten Bodeneigentums in Mesopotamien (3. Jt. v.u.Z.),
in: Das Grundeigentum in Mesopotamien, Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte Sonderband 1987, Berlin 1988, 29–48.

Einige Erwägungen zu Recht und Gesellschaft in Mesopotamien in frühstaatlicher Zeit, in: P. Vavroušek – V. Souček (Hrsg.), Šulmu. Papers on the Ancient Near East Presented at International Conference of Socialist Countries (Prague, Sept. 30 – Oct. 3, 1986), Prag 1988, 211–224.

Überlegungen zu Ursprung, Wesen und Entwicklung des frühen Staates im alten Mesopotamien, in: Orientalistische Literaturzeitung 85 (1990) 645–655.

Forschungen zur altorientalischen Geschichte in der DDR (1980–1990), in: Altorientalische Forschungen 18 (1991) 346–370.

Zur Problematik des subjektiven Faktors im Prozeß politischer Umwälzungen in Mesopotamien gegen Ende des 3. Jahrtausends v.u.Z., in: Archív Orientální 60 (1992) 234–250.

Altorientalistik in der DDR (1986–1990) und ihre inhaltlich–strukturelle Umgestaltung in den neuen Bundesländern (1990/91–1995), in: W.-H. Krauth – R. Wolz (Hrsg.), Wissenschaft und Wiedervereinigung. Asien – und Afrikawissenschaften im Umbruch, Berlin 1998, 165–268.

Ur-Dumuzida and Ur-DUN. Reflections on the Relationship between State-initiated Foreign Trade and Private Economic Activity in Mesopotamia towards the End of the Third Millennium BC.

Deutsche Vorschungsgemeinschaft