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James M. Burgin

Burgin

Gastwissenschaftler

Dr. phil. James M. Burgin studierte Altorientalistik an der Universität Chicago. 2016 wurde er mit einer Arbeit zu Aspekten der religiösen Verwaltung im späthethitischen Reich promoviert. Nach einer Station am Mainzer Akademieenprojekt ‘Hethitische Festrituale’ ist er seit 2017 an der Universität Würzburg tätig, wo er Forschungsprojekte zu hethitischen Verwaltungstexten (2017–2021) und hethitischen Annalen (seit 2021) geleitet hat. In seiner Forschung setzt er sich u.a. mit der Vielfalt hethitischer Festival-Manuskripte auseinander, durch die sich die durch naturräumliche Gegebenheiten geprägte hethitische Verwaltungspraxis auf der anatolischen Hochebene sowie Ursprung und Entwicklung hethitischer Geschichtsschreibung erschließen lassen.

Die Erzähltechnik der hethitischen Annalen, der höchstentwickelten Form der hethitischen Geschichtsschreibung, bietet ein ebenso informatives wie stellenweise sogar unterhaltsames Leseerlebnis. Die Texte sind naheze frei von offensichtlichen mythologischen oder märchenhaften Erzähl- und Erklärungsmustern. Die Frage nach den Gründen hierfür und ob es sich dabei um eine kulturell-intellektuelle Innovation gegenüber anderen Formen der zeitgenössischen Geschichtsschreibung handelt, ist seit der Entdeckung der Annalen immer wieder unterschiedlich beantwortet worden. James Burgin möchte daher im Rahmen der Kollegforschungsgruppe und seines eigenen laufenden Projektes zu den hethitischen Annalen die hethitische Geschichtsschreibung aus einer eher theoretischen Perspektive in den Blick zu nehmen und die bisherigen Einschätzungen des spezifischen Charakters der hethitischen Geschichtsschreibung kritisch und unter Berücksichtigung neuerer historiographietheoretischer Konzepte reflektieren.

(in Auswahl)


Bücher
2022, Studies in Hittite Economic Administration. A New Edition of the Hittite Palace-Temple Administrative Corpus and Research on Allied Texts Found at Ḫattuša. Volume I: Background, Corpus Overview, Case Studies, Lexical Commentary, and Glossary (Studien zu den Boğazköy-Texten 70), Harrassowitz: Wiesbaden.


2022, Studies in Hittite Economic Administration. A New Edition of the Hittite Palace-Temple Administrative Corpus and Research on Allied Texts Found at Ḫattuša. Volume II: Text Editions and Philological Commentary (Studien zu den Boğazköy-Texten 71), Harrassowitz: Wiesbaden.


2019, Functional Differentiation in Hittite Festival Texts: An Analysis of the Old Hittite Manuscripts of the KI.LAM Great Assembly (Studien zu den Boğazköy-Texten 65), Harrassowitz: Wiesbaden

Artikel
2024, A New Indirect Join to the „Puḫānu Text“ (CTH 16): KUB 43.75 (+) KBo 13.78 (CTH 16.a.C)//CHDS 3.124 (+) KBo 12.22 (CTH 16.a.B), Israeli Oriental Society Annual 24, 3–27

2023, Zu den hethitischen Verwaltungstexten, in: Andreas Schachner, Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2022, Archaeologischer Anzeiger 2023/1, 58–62

2022, A Hands-Off Administrator? The Absence of the King, But Presence of the Crown Prince, in the Hittite Palace-Temple Administrative Corpus, Die Welt des Orients 52/1, 112–135

2022, The tug₂guz-za/tug₂GUZ.ZA at Hattuša and Beyond, Altorientalistische Forschungen 49/2, 248–264

2017, A Proposed Indo-Aryan Etymology for Hurrian timer(i)/timar(i), Journal of the American Oriental Society 137/1, 119–122

2016, The Graphical Origins of Initial-A-Final in Hieroglyphic Luwian, Studi Micenei ed Egeo-Anatolici N.S. 2, 7–32

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