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"Governance und Außenpolitik des Königsreichs von Apum"

Farouk Ismail

Farouk Ismail
Bildquelle: KFG 2615

Nach dem Zusammenbruch des Königreichs von Mari (1762 v.u. Z.) gab es in Nordmesopotamien keine dominante größere politische Macht mehr. Stattdessen entstanden mehrere kleinere politische Einheiten, als Klein-Königreiche oder Stadtstaaten. Das wichtigste dieser Klein-Königreiche war Apum mit der Hauptstadt Šubat-Enlil, dem heutigen Tell Leilan, gelegen im nordöstlichen Haburdreieck östlich des Jagjag Flusses.

Dort wurden zwischen 1978 und 2008 bei mehreren Missionen der Yale Universität die königlichen Paläste und Tempel sowie etwa 1350 Tontafeln mit Texten in akkadischer Sprache ausgegraben. Die Texte datieren zum größten Teil zwischen 1763 und 1728 v.u.Z. und stellen die wichtigste Quelle für die Erforschung der Geschichte Obermesopotamiens nach dem Zusammenbruch des Königreichs von Mari und dem Versiegen der dortigen Textquellen.

Das Projekt Governance und Außenpolitik des Königreichs von Apum untersucht die Keilschrifttexte vom Tell Leilan, nach Hinweisen und Belegen für Handlungskoordinationen und kollektive Regelungen im Umgang sozialer Akteure mit internen aber auch mit externen Kommunikations- und Handlungspartnern.Sie erlauben einen einzigartigen Blick auf die Steuerungs- und Regelungssysteme der Lenkungsstrukturen HierarchieGemeinschaften und Netzwerk im Königreich Apum. Außerdem gestatten die Texte auch einen Einblick in die Natur von Bündnissen und externen politischen Konflikten mit anderen Entitäten in der Region.

Ziel ist es, zum einen den Status des Königreichs im Rahmen der Geschichte Nordmesopotamiens besser einzuordnen, und zum anderen die spezifischen Strukturen, die Gestaltung der innenpolitischen Regierung und die im Kontakt zu anderen politischen Einheiten genutzten externen Strategien zu erklären.

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