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Interview mit Wanda Nick (Projektmanagerin, China.Table)

Wanda Nick arbeitet als Projektmanagerin für das China.Table Professional Briefing in dem digitalen Medienhaus Table.Media. Sie verantwortet Kooperationen und Kommunikation nach außen, sowie Medien- und Veranstaltungspartnerschaften. Dabei agiert sie als Schnittstelle zwischen der Redaktion und dem Verlag.

Zuvor arbeitete sie als Trainee bei der Delegation der Europäischen Union in China und war in Shanghai für die Friedrich Ebert Stiftung tätig. Wanda Nick studierte Chinastudien/Ostasienwissenschaften und Global History an der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität Berlin, sie war mit dem DAAD-Jahresstipendium an der Universität Peking und über den Direktaustausch der Humboldt Universität an der Fudan Universität in Shanghai.

(Zusammenfassung)

Wanda Nick – China.Table

Bei dem Online-Event des Berlin SinoCareers Forums im Juni 2023 berichtete Wanda Nick von ihrem Werdegang, gab Einblicke in die Berufswelt und tauschte sich über Tipps und Strategien für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben aus.

Im Studium verknüpfte Wanda Nick den Bachelor Chinastudien mit dem Master Global History. Während des Bachelors an der FU Berlin ging sie mit einem Stipendium des DAAD für ein einjähriges Sprachstudium an die Peking Universität. Der Auslandsaufenthalt mit dem Fokus auf die chinesische Sprache bildete den Grundstein ihrer weiteren Ausbildung. In Peking sammelte sie Arbeitserfahrungen bei einer chinesischen NGO, die sich für Rechte von Wanderarbeiten einsetzte. Zu ihren Aufgaben gehörte die Repräsentanz bei der deutschen Botschaft und die Übersetzung des jährlichen Reports vom Chinesischen ins Englische. Nach Abschluss des Bachelors entschied sich Wanda Nick für den Fokus auf historische Forschung und studierte den Masterstudiengang Global History, ein Kooperationsmaster der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin. Währenddessen absolvierte sie ein Praktikum in der Print-Abteilung der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn. Mit einem Forschungsschwerpunkt auf europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, entschied sie sich dazu, ihre Masterarbeit über das jüdische Exil in Shanghai zu verfassen. Sie ging dafür erneut für ein Auslandsstudium an die Fudan Universität in Shanghai. In dieser Zeit besuchte sie Seminare, absolviert weitere Sprachkurse und sichtete erste Quellen für ihre Masterarbeit.

Nach dem Studium sammelte Wanda Nick berufliche Erfahrung in China beim Europäischen Auswärtigen Dienst und arbeitete von 2019 bis 2020 in der politischen Abteilung der EU-Delegation in Peking. Die ersten Monate übernahm sie Recherchen, Berichterstattungen und organisatorische Aufgaben für Veranstaltungen und Treffen der EU-Mitgliedsstaaten. Mit dem Ausbruch von Covid-19 und den Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen das Virus, beschäftigte sie sich ab Februar 2020 hauptsächlich mit konsularischen Angelegenheiten: der Aufbereitung der aktuellen pandemischen Lage und Koordinierung der Kommunikation zwischen den Botschaften.

Im Anschluss war Wanda Nick freiberuflich für die Friedrich-Ebert-Stiftung tätig und verfasste Briefings über China für deutsche Entscheidungsträger. Zurück in Berlin fing sie bei dem neu gegründeten digitalen Medienhaus Table.Media als Projektleitung für das China.Table Professional Briefing an. Auf Verlagsseite baute sie interne Prozesse und eine Kernleserschaft auf, etablierte erste Veranstaltungsformate und Partnerschaften. Zu ihren jetzigen Aufgaben gehören hauptsächlich Kommunikation und Medienkooperationen – von der Identifizierung von möglichen Partnern, der Gestaltung und Durchführung der Kooperation bis zur Auswertung.

Hätten Sie im Studium etwas anders gemacht?

Wanda Nick hätte nicht etwas anderes studieren wollen, doch befürwortet die Einbindung anderer Wissenschaften in das Studium. Das ist zum einen eine Frage der Studienordnung. Sie empfiehlt jedoch, sich im Studium aktiv nach passenden Angeboten wie Sommerschulen, Konferenzen, E-Mail-Verteilern und Veranstaltungen umzuschauen. Sommerschulen bieten beispielweise die Gelegenheit, mit internationalen Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Oftmals gibt es die Möglichkeit sich die Sommerschule mit einem Stipendium fördern zu lassen. Sie rät dazu, zu versuchen, aus der „Uni-Blase“ auszubrechen und Weiterbildungen und Nebenjobtätigkeiten in anderen Bereichen aufzunehmen. Sie empfiehlt, die Sprachkenntnisse nicht einrosten zu lassen und sich bspw. mit dem Lesen von Kurzgeschichten, Musik und Kultur weiter zum Lernen zu motivieren.

Wie erklärt man ein Chinastudium im Motivationsschreiben?

Wanda Nicks Tipp für das Motivationsschreiben ist es, kurz und ehrlich zu formulieren, was die eigenen Interessen und Ziele sind. Mit der Darlegung ihrer persönlichen Motivation bewarb sie sich bspw. erfolgreich auf das Traineeship bei der EU.

Im Journalismus gibt es im Nachwuchs meist entweder Sinologen ohne journalistische Erfahrungen oder Journalisten ohne Chinakenntnisse. Daher empfiehlt sie, Kurse für journalistische Grundkenntnisse zu besuchen und in einer Bewerbung Leseproben abzugeben.

Weitere Tipps für eine erfolgreiche Jobsuche?

Man müsse nicht unbedingt den einen „China-Job“ finden. Berufserfahrung in anderen Bereichen kann sehr hilfreich sein, um diese Erfahrungen später mit China verbinden zu können. Grundsätzlich empfiehlt sie, Nebenjobs und Praktika zu machen, da diese dabei helfen herauszufinden, was man später beruflich machen möchte. Sie selbst hatte zusätzlich mehrere Nebenjobs in anderen Bereichen – in der Bibliothek, in einer sozialpädagogischen Praxis, in der Sachbearbeitung.

Ausschreibungen zu Stipendien, Weiterbildungen, Studienreisen, Praktika, berufliche Orientierung im Ausland findet man in der Regel bei vielen Stiftungen, im JPO-Programm der Bundesagentur für Arbeit, bei der der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, auf der Karrieremesse Internationale Organisationen des Auswärtigem Amts. Für die Arbeit zu China ist es wichtig, sich ein Netzwerk von Kontakten aufzubauen und die chinesischen Sprachkenntnisse mittels Sprachzertifikat im Bewerbungsverfahren nachzuweisen.

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