Die rapide Entwicklung in China in den letzten dreißig Jahren hat die Welt verändert. Die Prämisse des Projekts ist es, dass die weitreichenden Dimensionen und Konsequenzen dieser Veränderungen nur im Kontext der chinesischen Geschichte, insbesondere der Traditionen und Transformationen seit Beginn der Neuzeit, verstanden werden können. Das Ziel des Vorhabens ist die Erstellung einer Monographie in englischer Sprache, welche die historische Herausbildung des modernen, gegenwärtigen China seit dem 10. Jahrhundert aus interdisziplinärer und komparativ-globaler Perspektive schildert.

Die Monographie wird die in vielen Studien zu China immer noch häufig zu beobachtende Fixierung auf die politischen Ereignisse überwinden und durch die interdisziplinäre Integration verschiedener historischer Teilbereiche ergänzen. Hierzu zählen die Sozial- und Wirtschaftsentwicklung, die Geschichte des Militärwesens und der Grenzgebiete, die Bereiche Umwelt und Gesundheit (Epidemien), Frauen und Gender, materielle Kultur (Arbeit) sowie Migration und transnationale Verbindungen. Die Studie stützt sich dabei sowohl auf eigene Forschungen als auch auf die umfangreichen Forschungsergebnisse, die in den letzten zwanzig Jahren im chinesischen und westlichen Sprachraum erschienen sind, und die zahlreiche neuartige Perspektiven und Einsichten aufzeigen. Jedes Kapitel wird darüber hinaus systematische Bezüge zu anderen Regionen und globalen Entwicklungen herstellen, um sowohl Vergleichsperspektiven als auch konkrete translokale und transnationale Beziehungsgeschichten zu rekonstruieren.

Ziel des Vorhabens ist somit die Erstellung einer aktualisierten Geschichte der Entstehung des modernen China, die – gestützt auf eine globale Perspektive und den heutigen Forschungsstand – Erklärungen und innovative Interpretationsangebote liefert.