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Call for Papers: 9. Treffen des Forums für literaturwissenschaftliche Japanforschung

News vom 29.01.2024

Das 9. Forum für literaturwissenschaftliche Japanforschung wird vom 7. bis 8. Juni 2024 an der Japanologie der Freien Universität Berlin stattfinden.

Nachstehend finden Sie unseren Call for Papers für das diesmalige Treffen. Wir freuen uns über zahlreiche Einsendungen zum Thema „Was weiß die Literatur?“.

Mit freundlichen Grüßen

Elena Giannoulis und Urs Matthias Zachmann

Call for Papers
9. Treffen des Forums für literaturwissenschaftliche Japanforschung

Das Forum für literaturwissenschaftliche Japanforschung bietet die Möglichkeit, Arbeiten mit literarischem Fokus und Japanbezug einem Fachpublikum vorzustellen und richtet sich an Forschende aus allen akademischen Ebenen. Beiträge aus anderen Disziplinen, die beispielsweise die Rezeption japanischer Literatur in anderen Kulturen betreffen, sind ebenfalls willkommen und erwünscht. Auch ist das Forum offen für Themen aus der Sprachwissenschaft, Übersetzungswissenschaft, Philosophie, Religionswissenschaft, Kunst-, Bild- und Filmwissenschaft, Ideengeschichte, politischen Geschichte, Sozialgeschichte oder Kultur- und Mentalitätsgeschichte, bei denen literaturwissenschaftliche Ansätze Anwendung finden.

Workshop: „Was weiß die Literatur?“

Der thematische Workshop des 9. Treffens des Forums für literaturwissenschaftliche Japanforschung widmet sich den vielfältigen Interferenzen von Literatur und Wissen. Der Themenkomplex „Literatur/Kunst und Wissen“ hat sich seit einigen Jahren als enorm ergiebig wie auch vielfältig erwiesen und ist durch zahlreiche Publikationen und Graduiertenkollegs, wie „Das Wissen der Literatur“ (Humboldt-Universität zu Berlin) oder „Das Wissen der Künste“ (Universität der Künste Berlin), inzwischen fest im wissenschaftlichen Diskurs etabliert. Mit dem Workshop möchten wir die transdisziplinären Ansätze dieses noch jungen Forschungsfeldes nutzen, um die mit ihm verbundenen Fragen nach „Poetologien des Wissens“ (Joseph Vogl), nach einem „anderen Wissen“ (Kathrin Busch) oder nach „Epistemologien des Ästhetischen“ (Dieter Mersch) sowie nach der Behandlung wissenschaftlicher Diskurse in Literatur auch in der Japanforschung zu stellen.

Mögliche Beiträge können sich dabei an den folgenden drei Themenkomplexen orientieren:

  1. Wissen durch Literatur:

Inwiefern entsteht in der Literatur ein Ort eigenständiger Wissensproduktion? Fragen nach einem epistemologischen Potential von Literatur lassen sich in Bezug auf Texte stellen, in denen Form und Inhalt eine wechselseitig bedingte Beziehung eingehen bzw. die Medialität des Textes zu einem maßgeblichen Element seines Aussagengehaltes wird. Als ergiebige Quellen erweisen sich beispielsweise Texte, in denen spezifische Erfahrungen (z. B. in Bezug auf Gender, Minderheiten, Grenzerfahrungen, Krankheiten) mittels komplexer ästhetischer Verfahren artikuliert oder solche, in denen durch sie eigene Raum- und/oder zeitphilosophische Konzepte gebildet werden. Von mündlichen Traditionen zur Bewahrung von Wissen in Gemeinschaften, über avantgardistische Texte, die ästhetische Denkmodi realisieren, bis hin zum zeitgenössischen Schreiben junger Autorinnen und Autoren ist auch die japanische Literatur reich an Beispielen, anhand derer untersucht werden kann, auf welche Weise literarische Texte durch ihre spezifische Verfasstheit eigene Formen des Wissens produzieren können.

  1. Wissen in Literatur:

Wie werden Wissen und wissenschaftliche Diskurse in Literatur behandelt und wie schlagen sie sich in ihr nieder? Wie gestaltet sich die Begegnung von Wissenschaft und Literatur, und welche Korrespondenzen entstehen so in Science-Fiction-Literatur, in Texten, die historisches Wissen weitergeben, oder z. B. in Literatur, die neue Entdeckungen oder Gedanken zur Zeit der Öffnung Japans gegenüber dem Ausland aufgreift? Transformiert Literatur Wissen auf eine spezifische Weise oder schließt sie sogar Wissen mit einem bestimmten Ziel aus?

  1. Wissen als Literatur:

Auch Texte, die nicht zwingend als „literarisch“ verstanden werden, sind zwangsläufig von medialen und ästhetischen Einschreibungen geprägt, um Wissen darstellen zu können. So folgen z. B. essayistische Schreibweisen, wissenschaftliche Artikel oder historische Texte bestimmten ästhetischen Verfahren, um auf spezifische Weise zu argumentieren, Wissen zu etablieren oder Authentizität zu erzeugen. Literaturwissenschaftliche Ansätze können die Funktionen und Methoden in Bezug auf die Wissensproduktion in Japan aufdecken und erschließen. Gibt es so etwas wie genuin japanische Techniken innerhalb wissenschaftlicher Literatur, in historischen Zeugnissen, Gründungsmythen oder in der Kritik, die sich bestimmter rhetorischer Mittel, narrativer Strategien oder der Medialität der Schrift (z. B. durch chinesische Zeichen oder furigana) bedienen? 

Offenes Forum

Zusätzlich zu dem thematischen Workshop besteht im Rahmen des Forums traditionell die Möglichkeit, aktuelle Forschungsfragen, Qualifikationsarbeiten und Auszüge aus der eigenen akademischen Arbeit zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Sowohl zum Workshop als auch zum Offenen Forum ist insbesondere der akademische Nachwuchs dazu aufgerufen, sich zu beteiligen.

Vorschläge für Beiträge sind in Form eines Abstracts mit Vortragstitel (s.o.) und einer Kurzbiographie bis zum 15. Februar 2024unter elena.giannoulis@fu-berlin.de einzureichen.

 

 

 

 

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