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Forschungsprojekte

Demodernisms. Art and Coloniality in France 1945-1966

Propagandamaterial, Agence de la France d’outre-mer, 1951. © coll. Groupe de recherche ACHAC

Propagandamaterial, Agence de la France d’outre-mer, 1951. © coll. Groupe de recherche ACHAC

The project retraces and evaluates the historical interconnections and art theoretical contexts that were developed between to date peripheral and long canonized art movements during the late colonial period of liberated Paris. The artistic practices linked to the intellectual network of the journal and publishing house Présence Africaine (founded in 1947), represent a primary source and contextual focus. The premise of  “demodernisms” serves to further re- and de-center a Eurocentric historiography of modern art and its discourses of postwar France, by contextualising it with the gradual dismantlement of the late colonial French Union. The project explores the import of this artistic nexus and period, constitutive to later conceptions of “entangled art histories”, to the referencing of object-oriented ontology and new materialisms in contemporary art theory, and to recent transdisciplinary and transnational debates over “cultural appropriation” contingent upon racialized visibility, representation and authorship.

Bearbeitung: Dr. Daniel Horn. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als "Eigene Stelle". Bewilligungszeitraum 2021-2024.

Affektive Dynamiken von Bildern im Zeitalter von Social Media.

Misshandlung der 'Frau im Blauen BH' - Demonstration in Kairo, Dezember 2011

Misshandlung der 'Frau im Blauen BH' - Demonstration in Kairo, Dezember 2011

Das Projekt untersucht die affektiven Dynamiken von Bildern im Zeitalter von Social Media am Beispiel dreier netzbasierter Bildgenres: "Fotografischer Bildzeugenschaften", "Märtyrerbilder" und "Selbstmordattentäter-Videos" in Nord- und Westafrika. Uns interessieren dabei vor allem die Prozesse der „affektiven Aufladung“ von Bildern durch Praktiken wie das Liken, Teilen und Kommentieren. Durch diese Praktiken erwerben Bilder heute mitunter eine Wirkmacht, die sich blitzschnell über alltägliche Routinen hinaus – translokal und gemeinschafts­bildend - zu entfalten vermag. Als Beispiel kann hier die im Dezember 2011 von Soldaten in Kairo misshandelte "Frau im Blauen BH" dienen. Ihr Bild – ursprünglich als Handyvideo auf Youtube gepostet – wurde millionenfach angeklickt, in unzähligen Remediationen aufgegriffen und avancierte zu einer der meistzitierten Märtyrer-Ikonen des „Arabischen Frühlings“. Wir begreifen die untersuchten Bilder in unserem Projekt einerseits als Speichermedien, in denen Akteure Affekte aufheben und einlagern. Andererseits aber auch als Medien des Transfers und der Translation, durch die Affekte semantisiert und in kulturelle Emotionsrepertoires überführt werden. Unser besonderes Augenmerk gilt den Resonanzdynamiken zwischen Akteuren, Bildern und Medien. Übergeordnetes Ziel ist es, die „Neukonfiguration affektiver Ökonomien“ im Zeitalter der Social Media genauer beschreibbar und analysierbar zu machen.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des SFB 1171 "Affective Societies" (Teilprojekt B01). Bewilligungszeitraum 2015-2019.

Projektleitung: Prof. Dr. Tobias Wendl  – ProjektbearbeiterInnen: Dr. Kerstin Schankweiler und Verena Straub, M.A. – Studentische Hilfskraft: Raoul Klooker.

Weitere Infos zum SFB 1171 Affective Societies - Dynamiken des Zusammenlebens in bewegten Welten“.

Themes and Aesthetic Practices in Beninese Contemporary Art: An Oral Art History Project.

Interview with Gérard Quenum (Filmstill), Porto Novo, September 2016.

Interview with Gérard Quenum (Filmstill), Porto Novo, September 2016.

Interview with Gérard Quenum (Filmstill), Porto Novo, September 2016.

Interview with Gérard Quenum (Filmstill), Porto Novo, September 2016.

The project investigates Beninese contemporary art in times of neoliberalism. In the early 1990s, the government was one of the main patrons of contemporary artists who were involved in a state-organized Vodun-Festival. Since then, religious themes have played an important role in the arts of Benin. One decade later, the country witnessed the emergence of transnational art institutions due to processes of a globalizing art world, but also because the Beninese government ceased to provide continuous culture patronage. References on religious themes in the arts became more subtle, artistic involvements with other subjects (like politics, urbanism, migration, or environment) and media (installation, performance, video art) more visible. I argue that the processes of transnationalization have brought new forms of art institutions that allow the artists to gain more independence from the government’s expectations. Yet, as Benin’s entangled histories and the deeply rooted Vodun spirituality constitute specific historical continuities that can still be observed in many artworks, it is worthwhile to ask: How do Beninese artists negotiate these and other themes, motifs, and aesthetic practices, especially in view of issues of identity and representation within the international field of art? 

So far, historically grounded knowledge about artistic production in Benin is still scientifically unstructured and mainly passed on through oral transmission. Beninese art historians thus argue to use oral history in their context. Such a methodological approach calls for new forms of documentation: Filmed interviews are a compelling qualitative research medium to learn more about the aesthetic perspectives of the artists, their institutional networks and the situated embeddedness of their artistic practices. In this sense, the overarching aim of the research project is an oral art history of Benin in times of neoliberalism – a genealogy that retraces not only the genuinely Beninese origins but also the transregional entanglements of the themes and aesthetic practices that can be observed in Benin’s art today.

Research carried out by Dr. Verena Rodatus – funded by Frauenfördermittel, Freie Universität Berlin

Interviews mit Künstler*innen aus Benin finden Sie auf der Webplattform unseres Medienlabors:

Fiktionen des Originals. Praxis- und diskursanalytische Untersuchungen zur Kunst Afrikas.

Barthélémy Toguo, Carte de séjour 1997

Barthélémy Toguo, Carte de séjour 1997.

Das Projekt hat zum Ziel, Praktiken und Diskurse des Originals in ihren historischen und transkulturellen Verflechtungen kritisch zu untersuchen. Dazu werden die fiktionalen Aspekte von Originalitätsbehauptungen und die Strategien der Authentifizierung im Bereich der modernen und zeitgenössischen Kunst Afrikas in den Blick genommen. Das Themenspektrum reicht dabei von den Strategien des „Ethnic Marketing“ und der Kommodifizierung bis hin zum „diskursorientierten Fake“. Im Zentrum steht die Frage, wie im Rahmen transkultureller Begegnungen in historischen und gegenwärtigen Kontaktzonen Originalitäts- und Authentizitätskonzepte ausgetauscht, neu formuliert und verhandelt werden; welche Rolle Machtverhältnisse und ökonomische Bedingungen bei ihrer globalen Zirkulation in verschiedenen lokalen Kontexten spielen, und wie sie in den jeweiligen kolonialen und postkolonialen Verflechtungen unterschiedlich adaptiert und umgedeutet wurden. Wir konzentrieren uns dabei auf die Beziehungen zwischen Afrika, Europa und Amerika/Karibik. Methodisch wird auf eine Zusammenführung praxis- und diskursanalytischer Ansätze aus verschiedenen Disziplinen (Kunstgeschichte, Ethnologie, Cultural & Postcolonial Studies) rekurriert.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der am KHI angesiedelten Forschergruppe „Transkulturelle Verhandlungsräume von Kunst“ (FOR 1703). Bewilligungszeitraum 2011-2017.

Projektleitung: Prof. Dr. Tobias Wendl und PD Dr. Paola Ivanov – ProjektbearbeiterInnen: Dr. Melanie Klein und Dr. Ursula Helg – Studentische Hilfskraft: Doris Rebhan.

Mehr über die Forschergruppe FOR 1703:

Ausstellung "Afropolis - Stadt, Medien, Kunst"

Einladung zur Eröffnung von "Afropolis"

5. November 2010 - 13. März 2011, Rautenstrauch-Joest-Museum Köln; 28. April - 04. September 2011, Iwalewa-Haus Bayreuth

Afropolis stellt fünf afrikanische Metropolen vor: Kairo, Lagos, Nairobi, Kinshasa und Johannesburg. Zentral ist die Verflechtung der Perspektiven von Wissenschaft und Kunst: Die Ausstellung führt in die Geschichte der Städte sowie in jüngere Entwicklungen ein. Gleichzeitig stellt sie circa 30 künstlerische, zum Teil lokale Positionen zu den fünf Städten vor, die das Thema Urbanität aufgreifen. Auf diese Weise ergänzen sich wissenschaftliche und künstlerische Recherchen, dokumentarisches Material und künstlerische Reflexion. Es werden Arbeiten aus den Bereichen Grafik, Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Film- und Videokunst, aber auch Design, Comics und Weblogs gezeigt.

Afrikanische Städte weisen weltweit die höchste Urbanisierungsrate auf. Hier haben sich jenseits euroamerikanischer Modelle der Stadtentwicklung eigene urbane Strukturen, Topografien und Kulturen herausgebildet. Afropolis wirft Fragen auf: Wie funktionieren diese Strukturen? Wie organisieren die Bewohner afrikanischer Städte ihren Alltag? Welche Diskussionen werden in Afrika über die Geschichte und Zukunft von Städten geführt? Wie denken aus Afrika stammende und europäische Künstler über Urbanität in Afrika? In Afropolis werden an fünf Stationen diese Fragestellungen mit verschiedener Schwerpunktsetzung zu jeder Stadt aufgenommen.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Akinbode Akinbiyi, Weyinmi Atigbi und Olakunle Tejuoso, Lara Baladi, Pume Bylex, Deadheat, Department of Architecture and Urban Planning UGent, Hala Elkoussy, ETH Studio Basel, Ismail Farouk, Mandy Gehrt, Sam Hopkins, Laura Horelli, Daniel Kötter und Constanze Fischbeck, Salifou Lindou und Christian Hanussek, Kgafela oa Magogodi, Masai Mbili, Méga Mingiedi, Jyoti Mistry, Sabelo Mlangeni, Mowoso, Rana El Nemr, Sam Nhlengethwa, Cédrick Nzolo, Emeka Ogboh, Uche Okpa-Iroha, Kainebi Osahenye, Wouter Osterholt und Elke Uitentuis, Naomi Roux, Hannah le Roux, SADI, Karola Schlegelmilch, Slum-TV, Minnette Vári.

Die im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt gezeigte Ausstellung Afropolis. Stadt, Medien, Kunst entstand in Kooperation mit dem Iwalewa-Haus in Bayreuth und den Goethe-Instituten in Johannesburg und Nairobi. Das Ausstellungsprojekt wird von der Kulturstiftung des Bundes und von Aktion Afrika des Auswärtigen Amtes gefördert. Unter der Leitung der Kuratoren Prof. Dr. Kerstin Pinther (Idee und Konzept), Dr. Larissa Förster und Christian Hanussek erfolgten die Erarbeitung des Ausstellungskonzepts und die Auswahl der Künstler. Mehr zu Afropolis

Dokumentarfilmreihe "Media, Art and Memory - South African Artists in Dialogue"

  • “Terrorizing the Concept of Meaning – Conversations with Johan Thom“ von Thorolf Lipp und Tobias Wendl (2010 – 43 Min.)
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  • “Helping Things to Reappear – Conversations with Minnette Vari” von Thorolf Lipp und Tobias Wendl (2010 – 43 Min.)
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  • “I want this feeling – Conversations with Thando Mama” von Thorolf Lipp und Tobias Wendl (2010 – 20 Min.)
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Weitere Filme finden Sie auf der Webplattform unseres Medienlabors.