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Martin Crusius

Martin Crusius

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Martin Crusius [Martin Kraus]

Lehrer, Prof. f. Griech. und Latein, Historiker; verh.; luth.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

* 19. 09. 1526 Walkersbrunn

† 25. 02. 1607 Tübingen

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

Vater Pfr. Martin Kraus, Mutter Maria Magdalena Trummer; 1554 Rektor der Lateinschule in Memmingen, 1559 Prof. f. Latein und Griech. sowie Rhetorik in Tübingen; ausgedehnter Briefwechsel mit griech. Patriarchen und Gelehrten; dreimal verheiratet: 1. Sibylla Roner (+ 1561), 2. Katharina Vogler, 3. Katharina Vetscher, mind. 5 Kinder (diese waren Ende der 1590er Jahre noch am Leben)

1.4. Literatur zur Person

ADB 4 (1876) 633f. (Karl Klüpfel); NDB 3 (1957) 433f. (Hans Widmann); LThK2 3 (1959) 102 (Bonifaz Kotter); Karl Klüpfel, Geschichte und Beschreibung der Universität Tübingen. Tübingen 1849 (ND Aalen 1977), 88-94; Wilhelm Schmid, Eine Fußwanderung des Martin Crusius von Tübingen auf den Hohenstaufen Pfingsten 1588. In: Württ Vjh f Landesgesch NF 27 (1918) 14-33; Friedrich Seck/Gisela Krause/Ernestine Stöhr (Hgg.), Bibliographie zur Geschichte der Universität Tübingen. (= Contubernium 27). Tübingen 1980; Norbert Hofmann, Die Artistenfakultät an der Universität Tübingen 1534-1601. (= Contubernium 28). Tübingen 1982; Joachim Knape (Hg.), 500 Jahre Tübinger Rhetorik. Ausstellungskatalog. Tübingen 1997; Walther Ludwig, Hellas in Deutschland. Darstellungen der Gräzistik im deutschsprachigen Raum aus dem 16. und 17. Jahrhundert. (= Berichte aus den Sitzungen der Joachim Jungius-Ges der Wissenschaften e.V., Hamburg, Jg. 16, 1998, H. 1). Hamburg/Göttingen 1998, I. Einl. 7-13: 10-13, III. Martin Crusius, 28-82; Tersch (1998) 568 (Kepler über Crusius); Thomas Wilhelmi (Bearb.), Die griechischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen. Sonderband Martin Crusius. (= Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen 2). Wiesbaden 2002;  Johannes Michael Wischnath, Fakten, Fehler und Fiktionen. Eine forschungsgeschichtliche Fußnote zu Herkunft und Todestag des Tübinger Gräzisten Martin Crusius (1526-1607). In: Sönke Lorenz/Volker Schäfer (Hgg.), Tubingensia. Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag. (= Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte 10). Ostfildern 2008, 225-246

Autobiogr. Quelle: Abraham Scultetus, Autobiographie (a) lat.: 26, (b) dt. ed. Benrath 32

2.1. Quelle: benutzte Edition

Diarium Martini Crusii 1596-1597. Hg. v. Wilhelm Göz und Ernst Conrad. Mit einem Bildnis des Martinus Crusius. Bd. 1. Tübingen 1927 (Schottenloher [1932ff.] 3519); Diarium Martini Crusii 1598-1599. Hg. v. Wilhelm Göz und Ernst Conrad. Bd. 2. Tübingen 1931 (Schottenloher [1932ff.] 3520); Diarium Martini Crusii 1600-1605. Hg. v. Reinhold Stahlecker und Eugen Staiger unter Mitwirkung v. Reinhold Rau und Hans Widmann. Bd. 3. Tübingen 1958; Diarium Martini Crusii. Gesamtregister. Bearb. v. Eugen Staiger. Bd. 4. Tübingen 1961

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

ed. erst ab Bd. 5, S. 599, von da bis Bd. 9 Ende vollst.; Seitenwechsel angezeigt, Editionsprinzipien angegeben; Einl. zur Rezeption des Tagebuch; Beschreibung der Hs.; Rechtschreibung und Zeichensetzung möglichst getreu (Ausnahmen angegeben)

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Wilhelm Göz, Martin Crusius und sein Tagebuch. In: Besondere Beilage des Staats-Anzeigers f Württ (1921) 362-370 (Schottenloher [1932ff.] 3518); Reinhold Stahlecker, Das Tagebuch des Martin Crusius. In: Tübinger Blätter 33 (1942) 25-31; Thomas Gloning, „Nova Wellingiana“ – Nachrichten-Exzerpte in den Tagebüchern von Martin Crusius (1526-1607). Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Presse und der Zeitungssprache. In: Volker Schäfer (Hg.), Bausteine zur Tübinger Universitätsgeschichte. Bd. 5. Tübingen 1991, 13-52; Anette Völker-Rasor, Bilderpaare − Paarbilder. Die Ehe in Autobiographien des 16. Jahrhunderts. (= Rombach Wissenschaft. Reihe Historiae 2). Freiburg 1993

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

01. 01. 1596 - 30. 06. 1605 (edierter Teil ab Bd. 5, 559)

3.2. AdressatInnen

vermutlich rechnete MC mit Lesern (vgl. seine Selbstbezeichnung als Tübinger Prof.)

3.3. Funktion der Quelle

nicht explizit gesagt; vermutlich zur Informationsverwaltung für sich selbst, evt. auch mit Blick auf Benutzung durch andere

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl., 9 Bde., Ort: Tübingen, UB: Mh 466, 1-9

4.1. Berichtszeitraum

= Abfassungszeit (s.o. 3.1.)

4.2. Sprache

lat., selten deutsch, einige Notizen und Briefabschriften griechisch; gelegentlich frz. oder italienisch

4.3. Form der Quelle

Mischung aus autobiogr. und chronikalischen Einträgen; in den späteren Teilen Forts. seiner 1595 und 1596 erschienenen „Annales Suevici“; erst ab Bd. 5, S. 599 Titel Diarium und Tagebuch-Form; Titel: „Anno MDXCVI À ME M. Martino Crusio, Tybingensi Professore, annotata quotidie: de rebus Germanicis, Graecis, et aliarum gentium, et de rebus privatis.“, Gebete; Diarium entwickelte sich aus MCs Briefwechsel mit Konstantinopel

4.4. Inhalt

gehörte Predigten, z.T. mit Inhaltsangabe; eigene berufl. Aktivitäten: Vorlesungen, Publikationen, Gremien, Korrespondenz; Gastmähler mit Gästen, Sitzordnungen und Gesprächsinhalten; hochrangige Besucher; eigene Besuche, Hochzeiten, Neuigkeiten von den Kriegen gegen die Osmanen; Gerüchte; Wetter; Gebete

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