Springe direkt zu Inhalt

Elisabeth von Brandenburg

Elisabeth von Brandenburg

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Elisabeth von Brandenburg

adlig; Landesherrin/Frau des Landesherrn; luth.; verh.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

* 25. 09. 1563 Schloss Zerbst

† 05. 10. oder 28. 09. (Bornhak 170) 1607 Schloss Crossen a. d. Oder

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

Vater Fst. Joachim Ernst v. Anhalt; 1577 als Vierzehnjährige mit dem 52jährigen Kurf. Johann Georg v. Brandenburg verh. (als dessen dritte Frau); zw. 1578-98 18 Geburten, davon sieben Fehlgeburten, die anderen elf Kinder scheinen bis zur Abfassungszeit am Leben geblieben zu sein: Christian (*1581) erhielt mit Joachim Ernst beim Aussterben der fränkischen Linie Bayreuth und Ansbach, Magdalena (*1582) verh. mit Landgf. Ludwig V. v. Hessen-Darmstadt, Joachim Ernst (*1583), Agnes (*1584) verh. mit dem Hz. v. Pommern, Friedrich (*1588) unverh., Koadjutor des Heermeisters zu Sonnenburg, Elisabeth Sophie (*1589) verh. mit 1) Fst. Janus v. Radziwil und 2) Hz. v. Lauenburg, Dorothea Sybilla (1590) verh. mit Hz. zu Liegnitz und Brieg, Georg Albrecht (*1591) unverh., Heermeister zu Sonnenburg, Sigismund (*1592) Statthalter der neuen brandenburgischen Besitzung Kleve, Johann (*1597- + ca. 1526/27) in ksl. Diensten, Johann Georg (1598); 1598 Tod des Kurf. im Alter v. 72 Jahren; EvB nahm an den Regierungsgeschäften teil; in seinen letzten Lebensjahren teilte Johann Georg die Mark zugunsten seiner Söhne mit EvB entgegen dem Achilleischen Hausgesetz, ohne die Zustimmung des Kurprinzen Joachim Friedrich, dieses Testament ging auf EvBs Einwirkung zurück [vgl. Lampert Distelmeier]; Johann Georgs Nachfolger Joachim Friedrich ließ die Teilung der Mark nicht zu, EvBs zwei älteste Söhne Christian und Joachim Ernst erhielten beim Aussterben der fränkischen Linie Bayreuth und Ansbach; nach Johann Georgs Tod schwierige Erbauseinandersetzungen zw. den Halbbrüdern; Elisabeth forderte f. die noch unmündigen Söhne einen Teil der fahrenden Habe und f. ihren ältesten Sohn Christian Teile der Mark Brandenburg; der Erbstreit dauerte v. Tod Johann Georgs 1598 bis zum Tod Georg Friedrichs 1603; f. Christians Ansprüche setzten sich Elisabeth und Marie Leonore ein (geb. v. Jülich-Kleve, verh. mit Hz. Joachim Friedrich) − Christian war mit Maria, der Tochter Marie Leonores und Joachim Friedrichs, verh.; Einigung erst nach dem Tod Georg Friedrichs 1603, der Christian testamentarisch zu seinem Nachfolger bestimmte

1.4. Literatur zur Person

Friederike Bornhak, Die Fürstinnen auf dem Throne der Hohenzollern in Brandenburg-Preußen. Berlin o.J. [1889], 159-170; Rita Scheller, Die Frau am preußischen Herzogshof (1550-1625). (= Studien zur Gesch Preussens 13). Köln/Berlin 1966, 117. 120. 153f. 159-162. 170 {K. Lohmeyer, Art. Elisabeth, Kurfürstin v. Brandenburg. In: ADB 6 (1877), 14f., sowie Johannes Schultze, Art. Elisabeth, Kurfürstin v. Brandenburg. In: NDB 4 (1959), 443 − beide Art. erscheinen fälschlicherweise sv „Elisabeth von Brandenburg“, sie beschreiben eine andere Person}

2.1. Quelle: benutzte Edition

Georg Schuster (Hg.), Ein eigenhändiger Lebensabriß der Kurfürstin Elisabeth von Brandenburg. In: Hohenzollern-Jb 2 (1898) 243-245, Text 244f. (Schottenloher [1932ff.] 29645 mit falscher Bandnummer, falschem Jahr und falschen Seitenzahlen)

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

keine Editionsprinzipien genannt, aber anscheinend vollst. und orthographisch einigermaßen getreu; Beschreibung der Hs. und ihrer Gesch., Nennung des Aufbewahrungsortes; kein Seitenwechsel angezeigt; einige Anmerkungen zu den Lebensdaten der Kinder; Einl. verweist auf Tradition weibl. Schreibens im Haus Brandenburg

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

-

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

12. 09. 1598 „in meinen betrübten sechs wochen“, d.h. nach der Geburt des letzten Kindes am 04. 08. 1598

3.2. AdressatInnen

selbst; Gott

3.3. Funktion der Quelle

geduldiges Aushalten als Witwe?; Gott soll an die Vaterstelle f. die verwaisten Kinder treten und ihnen das Ihre erhalten, d.h. Elisabeth spielt auf die bevorstehenden bzw. schon im Gang befindlichen Erbauseinandersetzungen an, die sie zugunsten ihrer Kinder mit den Kindern aus Johann Georgs erster Ehe führt und erbittet Gottes Einsatz auf ihrer Seite (so wie sich der verstorbene Hz. selbst f. seine Söhne mit EvB testamentarisch eingesetzt hatte, entgegen bestehenden Bestimmungen); Wunsch, dass die Kinder in des Vaters Fußstapfen treten, bei Gott und den Menschen Wohlgefallen erlangen und alle Feinde besiegen mögen

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl. (wohl eigenhd. Reinschrift); lag in EvBs Sarg, wurde bei der Umbettung 1749 gefunden und wechselte mehrfach den Besitzer; Ort (nach 1797): Kabinettsarchiv Friedrich Wilhelms II.

4.1. Berichtszeitraum

06. 10. 1577 (Heirat) - 11. 09. 1598 (Taufe des zuletzt geb. Kindes: auf den Namen ihres verstorbenen Mannes an dessen Geburtstag)

4.2. Sprache

dt.

4.3. Form der Quelle

Ich-Form; Datenliste (Hochzeit, 18 Geburten), Gebete; (möglicherweise eigenh. zusammengenähtes) Heft nur mit den Einträgen EvBs, Umschlag verloren gegangen; vermutlich nach Vorlage früherer Aufzeichnungen

4.4. Inhalt

Hochzeit; Tod des Mannes, Ehe-„sehgen“ = Kinder: Liste der aufeinanderfolgenden 18 Geburten 1578-98 (die meisten genannten Daten sind Schuster ed. [s.o. 2.1.] zufolge sonst nicht, d.h. nur hier überliefert)

 

nächster Eintrag
vorheriger Eintrag

Selbstzeugnisse im deutschsprachigen Raum