Springe direkt zu Inhalt

Beschreibung des Bachelor-Studiengangs Geschichte und Kultur des Vorderen Orients

Die Gesellschaften des Vorderen Orients und Nordafrikas erleben tiefgreifende soziale, politische und kulturelle Veränderungen, die zu einem wesentlichen Teil durch die Auseinandersetzung mit den westlichen Gesellschaften bedingt sind. Verständnis der gegenwärtigen Situation kann nur gewonnen werden auf der Grundlage einer genauen Kenntnis der diese Region prägenden sozialen und religiösen Traditionen und der historischen Bedingungen, unter deren Einfluss sich die angesprochenen Transformationsprozesse vollzogen haben und noch vollziehen.

Der Studiengang vermittelt einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Kultur des islamischen und christlichen Vorderen Orients von der Frühzeit bis in die Gegenwart. In den Sprachkursen erlangen die Studierenden die Fähigkeit zur Verwendung originalsprachiger Quellen in einer orientalischen Sprache entsprechend dem gewählten Schwerpunktbereich sowie Grundkenntnisse einer weiteren orientalischen Sprache. Weiterhin dient der Studiengang der Einübung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden einschließlich der kritischen Analyse wissenschaftlicher Forschungsergebnisse.

Der Bachelor-Studiengang soll die Studierenden zu Tätigkeiten in unterschiedlichen Berufsfeldern und in mit dem Vorderen Orient befassten Einrichtungen und Organisationen befähigen. In Frage kommen etwa folgende Bereiche: Medien, staatliche und nichtstaatliche international tätige Organisationen, Verlagswesen, Erwachsenen- und Weiterbildung, Archiv- und Bibliothekswesen, Tourismus.

Übersicht zu den Qualifikationszielen im einzelnen:

  • Kenntnisse einer orientalischen Sprache;
  • Grundkenntnisse einer weiteren orientalischen Sprache;
  • Überblick über zentrale Themen der geschichtlichen, sozialen, religiösen und kulturellen Entwicklung von Gesellschaften des Vorderen Orients;
  • Überblick über die wichtigsten schriftlichen Quellen und Quellengruppen sowie Literaturen des Vorderen Orients in der klassischen und modernen Periode;
  • Kenntnisse von Beziehungen, Verflechtungen und gegenseitiger Beeinflussung von Gesellschaften des Vorderen Orients in den Bereichen Kultur, Politik, Rechts-, Religions- und Ideengeschichte;
  • Einblick in die Komplexität von Gesellschaften des Vorderen Orients unter Berücksichtigung von religiösen und ethnischen Minderheiten sowie Genderfragen;
  • Methodenkompetenz, die zur selbständigen Auswahl und Erarbeitung von Themen in einem Schwerpunktbereich auf der Grundlage originalsprachiger Quellen verschiedener Gattungen und wissenschaftlicher Literatur befähigt.

Weiterhin werden im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Fähigkeiten und Kenntnisse erworben, die für einen weiterführenden Masterstudiengang in einem der folgenden Schwerpunktbereiche qualifizieren:

Der Schwerpunktbereich Arabistik befasst sich mit der Geschichte, den Literaturen und Schriftzeugnissen der arabischen Welt. Im Mittelpunkt steht die philologische und literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit arabischen religiösen und profanen Texten von der Spätantike bis in die Gegenwart.

Der Schwerpunktbereich Iranistik befasst sich mit der Geschichte, den Sprachen, Religionen, Literaturen und der kulturellen Entwicklung iranischer Völker und Gesellschaften vom Anbeginn schriftlicher Zeugnisse bis in die Gegenwart.

Schwerpunktbereich Islamwissenschaft befasst sich mit der islamischen Welt in Geschichte und Gegenwart. Im Mittelpunkt stehen normative Quellen und Traditionen, soziale, religiös-rechtliche und kulturelle Strukturen und Entwicklungen bis zum 18. Jahrhundert, sowie gesellschaftliche, politische und kulturelle Transformationen seit dem 19. Jahrhundert.

Der Schwerpunktbereich Turkologie befasst sich mit der Geschichte, den Sprachen, Literaturen, Religionen und der materiellen Kultur der Türkvölker in ihrer gesamten geographischen Ausbreitung, beginnend mit den ersten türksprachigen Quellen bis in die Gegenwart.

Diese Schwerpunktbereiche vermitteln in ihrer Vernetzung kulturwissenschaftliche Kompetenzen auf philologischer Basis. Sie schlagen Brücken zu anderen sprach-, literatur-, geschichts- sowie gesellschafts- und regionalwissenschaftlichen Disziplinen und können mit ihnen gemeinsame Aufgaben angehen.