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Ṣādeq Hedāyat

Ein großes Projekt des Instituts in den 1990er Jahren war der Literatur des berühmten modernen Schriftstellers Ṣādeq Hedāyat gewidmet, der als einer der ersten Literaten die gesprochene persische Sprache, idiomatische Redewendungen und Ausdrücke in seine Werke aufgenommen hat. Die genaue Kenntnis vieler Ausdrücke und Wendungen, die er in den dreißiger Jahren des 20. Jhs. aus der gesprochenen Sprache für sein Werk gesammelt hatte, drohte bereits gegen Ende des Jahrhunderts verlorenzugehen, zumal Hedāyat auch aufgrund seiner kritischen Haltung gegenüber der islamischen Geistlichkeit zu den nach der 79er Revolution am gründlichsten zensierten Schriftstellern gehört.

Aus einer von der damaligen Persischlektorin am Institut, Fakhrezzaman Schirazi, angelegten umfangreichen Materialsammlung - basierend auf älteren Ausgaben seines Schaffens - entstand ein umfangreiches Referenzwerk mit dem Titel Literarische Verwendung persischer Termini und Redewendungen im Werke Sādeq Hedāyats, das 1999 als Band 4 der Institutsreihe Iranica erschien. Das Werk ist auf rund 1000 Seiten inzwischen ein unverzichtbares linguistisches Kompendium für alle weiteren Arbeiten über Hedāyat und die moderne persische Literatur der ersten Hälfte des 20. Jh. geworden.