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Kosmopolitismus in der Praxis: Weltbürger, Europäisten und Nationalisten im Widerstreit 1919-1939

Zusammenfassung

Ziel der Untersuchung ist es, die Handlungswirksamkeit kosmopolitischen Gedankenguts in der europäischen Politik der Zwischenkriegszeit zu ermitteln. Nicht die Utopien stehen im Zentrum, sondern die konkrete Umsetzung kosmopolitischer Projekte: Praktiken und Akteure des Kosmopolitismus.

Als kosmopolitische Praktiken werden dabei Maßnahmen bezeichnet, die entweder auf ein langfristiges Zusammenwachsen der Weltgemeinschaft und supranationale Entscheidungen abzielen oder in ihrem Handeln von einem als universal gültig angenommenem Recht und einem Regelungsbedarf ausgehen, dem die Nationalstaaten aus eigenem Antrieb nicht nachkommen. Der Bedeutungszuwachs, den „Kosmopolitik“ nach dem Ersten Weltkrieg erfährt, lässt sich zwar inner- wie außerhalb des Völkerbunds nachweisen; die League of Nations ist aber stets involviert und steht daher im Mittelpunkt der Studie. Sechs Sonden werden gesetzt, um die Realisierung kosmopolitischer Projekte in der Zwischenkriegszeit zu untersuchen, und zwar in den Feldern: Kommunikation und Kulturpolitik, Erziehung zum Kosmopolitismus, Personalpolitik des Völkerbunds, Menschenrechte, humanitäres Engagement und Paneuropa als Konkurrenzprojekt.

Die Studie verspricht neue Erkenntnisse zum Kosmopolitismus zu liefern, da sie diesen nicht als ferne Vision begreift, sondern auf seine Praxistauglichkeit prüft. Sie wird Beiträge liefern zur Geschichte der Menschenrechte und Demokratisierung sowie der Europäischen Integration, des Internationalismus und des Nationalismus. Außerdem wird sie unser Wissen über den Völkerbund sowie die Implementierung und Funktion weltweit agierender Organisationen generell erweitern.

 

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