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Antike Utopien

Obwohl der Begriff „Utopie“ erst 1516 von Thomas Morus geprägt worden ist, sind utopische Konzepte – von märchenhaften Wunschvorstellungen bis hin zu alternativen Staatskonzepten – schon in der antiken Literatur gut bezeugt. Genannt seien nur Homers Darstellung der Phäakeninsel Scheria, Platons Atlantis-Mythos oder Augustinus´ „De civitate dei“. Oft dienen ferne Inseln als Projektionsorte. Neben dem gesellschaftlichen Setting interessiert mich vor allem die geographische Positionierung. Dadurch, dass die Inseln am „Rande der Welt“ platziert worden sind, lassen sich auch die Grenzen des jeweiligen geographischen Horizonts ermitteln. Eine Untersuchung der hellenistischen Utopien hat etwa den Nachweis erbracht, dass das archaische Scheibenmodell bzw. die von Herodot verspotteten ionischen Rundkarten sehr viel länger – und zwar außerhalb der fachwissenschaftlichen Diskurse – im Gebrauch waren als bislang gedacht.

 

Publikationen

Geus, Klaus: Utopien, Zukunftsvorstellungen, Gedankenexperimente: Literarische Kon­zep­te einer „anderen“ Welt im abendländischen Denken von der Antike bis zur Ge­genwart. Frankfurt am Main; Berlin; Bern; Bruxelles; New York; Oxford; Wien: Peter Lang, 2011 (Zivilisationen und Geschichte; 9). 253 S. [ISBN: 978-3-631-60485-4].

Geus, Klaus: Utopie, Staatsentwurf, Gedankenspiel: Definitorische Versuche an Hand von Pla­tons Politeia. In: Geus, Klaus (Hrsg.): Utopien, Zukunftsvorstellungen, Ge­dankenexperimente: Literarische Kon­zep­te einer „anderen“ Welt im abend­län­di­schen Denken von der Antike bis zur Ge­genwart. Frankfurt am Main; Berlin; Bern; Bruxelles; New York; Oxford; Wien: Peter Lang, 2011 (Zivilisationen und Ge­schichte; 9). S. 11–23.

Geus, Klaus: Hohle Welten = hohle Köpfe? In: Fischer, Hartmut; Schubert, Gerd (Hrsg.): Hohl­welten – les terres creuses – hollow earths: Beiträge zur Ausstellung „Hohl­wel­ten“ vom 21. September bis 19. November 2006 im Heimatmuseum Nort­heim. Berlin: Lehmanns Media, 2009. S. 22–45.

Geus, Klaus: Gesellschaftsmodelle bei Hippodamos und Platon: Zu „Gedan­kenexperi­men­ten“ in an­ti­ken Uto­pien und Staatsentwürfen. In: Wissenschaftsverbund „Ent­wick­lung, Anwendung und Folgen moderner Informations- und Kommuni­ka­tions­technologien“ (IuK) (Hrsg.): Modellierung und Simulation – Tech­niken und ge­sellschaftliche Implikation. Rostock: Universität Rostock, 2008. S. 13–25.

Geus, Klaus: Utopie und Geographie: Zum Weltbild der Griechen in frühhellenistischer Zeit. In: Orbis Ter­rarum. 6. Jg. (2000, ersch. 2001). S. 55–90.

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