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New Spotlight: Historische Geographie Mesopotamiens / Texte, Tells und Semantik

Das deutsch-französische Kooperationsprojekt untersuchte Fragen der historischen Geographie Obermesopotamiens und des Osttigrisraumes im 2. Jahrtausend v.Chr. Der systematische Vergleich der strukturellen Raumnutzung während zweier unterschiedlicher Phasen eröffnet ein neues Verständnis der Geschichte dieser Region.


News vom 07.11.2018

Dabei werden die Textquellen der altbabylonischen und der mittelassyrischen Periode zueinander und zu den archäologischen Befunden der Mittel- und Spätbronzezeit in Beziehung gesetzt. Für eine historisch-geographische Auswertung von Textinformationen und archäologischen Fundsituationen sind möglichst zuverlässige Aussagen zur historischen Geographie erforderlich.

Noch immer sind in Vorderasien eine erhebliche Anzahl der Fundorte ohne historische Identifikation und vielen antiken Namen lässt sich höchstens ein ungefährer Platz auf der Landkarte zuweisen. Die Schriftzeugnisse überliefern Toponyme, Regionyme und Hydronyme, die in ihrer Korrelation durch die in den Texten übermittelten Inhalte ein Art relatives Koordinatennetz bilden. Die durch Surveys und Ausgrabungen festgestellten Fundorte wiederum stellen in gewisser Weise das räumlich ”absolute” Gegenstück dar. Die Identifikation von Geländestrukturen und Siedlungsresten mit den überlieferten antiken Namen ist in der Altertumskunde Vorderasiens ein wichtiger Aspekt der Forschungen zur historischen Geographie.