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Mongolische Elemente in den Türksprachen

Institution:

Institut für Turkologie

Leiter/in: Prof. Claus Schönig
Mitarbeiter/innen: Dr. Özlem Yiğitoğlu
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit:

01.05.2014 — 30.04.2016

Kurzbeschreibung

Die Beziehung zwischen Türkisch und Mongolisch sind seit langer Zeit Gegenstand sprachwissenschaftlicher Betrachtungen. Schon seit dem Beginn wissenschaftlicher Untersuchungen zu Fragen der Verwandtschaft von Sprachen des eurasiatischen Raumes spielten dabei die möglichen Beziehungen zwischen türkischen und mongolischen Sprachen eine zentrale Rolle. Auch mit der weiteren Entwicklung dieser Überlegungen und Hypothesenbildungen zu solchen Verwandtschaften, etwa im Rahmen von nostratischer und der quasi erloschenen ural-altaischen Hypothese, vor allem aber der altaischen Hypothese, bilden die türkisch-mongolischen Beziehungen ein, wenn nicht sogar das tragende Element. Wissen wir Genaueres zum Status dieser Beziehungen, dann wissen wir auch mehr über die Gültigkeit der Altaischen Hypothese bzw. einer ihrer zahlreichen Spielarten.

Bereits Nicholas Poppe erkannte, dass viele der türkisch-mongolischen Sprachbeziehungen auf Entlehnung beruhen. Kein Altaist bezweifelt das Vorhandensein einer mehr oder minder großen Menge mongolischer Lehnelemente in den verschiedenen Türksprachen. Wissenschaftler wie Clauson, Doerfer und Rona-Tas haben sich mit der entgegengesetzten anti-altaischen Zielrichtung mit türkisch-mongolischen Wort- und Morphemgleichungen befaßt und dabei wichtige Ergebnisse erzielen können.

Mongolische Elemente (lexikalische wie morphologische) in einzelnen Türksprachen und Gruppen von Türksprachen wurden schon von vielen Forschern untersucht. Trotz all dieser Forschungsarbeiten fehlt es bisher an einer Untersuchung, die sich eine umfassende Dokumentation der mongolischen Lehnelemente in den Türksprachen zur Aufgabe gestellt hätte, was angesichts der Bedeutung dieser Beziehungen für die Altaische Hypothese und anderen Fragestellungen im Zusammenhang mit Sprachkontakt und Sprachentwicklung in Eurasien erstaunlich genannt werden kann. Diese Beziehungen datieren gewiss bis tief in die vorchristliche Zeit, bis in ins dritte Jahrhundert v. Chr., oder sogar noch früher.

Ziel des Projekts ist eine möglichst umfassende Sammlung mongolischer Lexeme und Morpheme in Türksprachen der unterschiedlicher historischer Epochen (von der alttürkischen Epoche bis in die Gegenwart). Die Untersuchung der Sammlung auf das Alter der Entlehnungen soll Aufschlüsse über die Verteilung der Türksprachen bzw. ihrer Vorläufer geben und so einen Beitrag zur Verbreitungsgeschichte der Türksprachen liefern.

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