Jedes Theater beginnt mit einer Grenzziehung, jede Aufführung teilt einen Raum auf. Sei es die Aufteilung zwischen Zuschauersaal und Bühne, zwischen städtischem Raum und Theatersaal, zwischen performativem Raum und repräsentierten Orten; sei es das Theater als Repräsentation des Hofes oder Versammlungsort der Polis – seit jeher zeichnet das Theater eine Politik des Raumes aus, die sich je nach Epoche und kulturellem Selbstverständnis verändert hat. Die Tagung möchte versuchen, sowohl historisch als auch auf das Gegenwartstheater bezogen, das Verhältnis von Theater und Topologie aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und dabei der Frage auf den Grund zu gehen: Inwiefern ist der theatrale Raum und dessen Aufteilung politisch?
Die erste Sektion (deutsch) widmet sich der Verortung des Theaterraumes im Spannungsfeld von Kunst und Gesellschaft, von Heterotopie und Utopie. Die zweite Sektion (deutsch) fragt nach der Politizität von Raumstrategien und Raumaneignungen im Schauspiel-, und Tanztheater, in Massenspektakeln und der Perfomance Art. Die dritte Sektion (englisch) untersucht, inwieweit die Topologie des Theaters eine Topologie des sozialen Raumes impliziert und diesbezüglich ästhetische, soziale und politische Grenzziehungen korrelieren.
Eine Tagung des theaterwissenschaftlichen Teilprojekts „Ästhetische Erfahrung als Schwellenerfahrung“, Sonderforschungsbereich 626, Freie Universität Berlin.
Zeit & Ort
22.10.2009 - 24.10.2009
ICI Kulturlabor Berlin, Christinenstr. 18-19, Haus 8, 10119 Berlin