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Dr. Britta Dümpelmann

Intermediale Fragestellungen beschäftigen Britta Dümpelmann seit ihrer Magister-Arbeit, abgeschlossen an der Universität Hamburg, zur Darstellung des Ostermorgens in der bildlichen wie liturgisch-dramatischen Darstellung im frühen und hohen Mittelalter. In der anschließenden Dissertation zum Krakauer Marienretabel von Veit Stoß als Doktorandin im NCCR Mediality an der Universität Zürich knüpfte sie an diese Frageinteressen an, indem sie das Zusammenspiel von Skulptur und Malerei sowie die Interaktion von Retabel und Raum im Hinblick auf metamediale Reflektionen fokussierte. Zudem untersuchte sie hier erstmals mediale Transformationen in der nordalpinen Skulptur; Überlegungen die sie in der Ausstellung Imitation und Interpretation. Kunstvolle Täuschungen in Zeichnung und Druckgraphik (Mai bis August 2014, Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett) auch auf die Grafik übertrug und weiterverfolgte. In ihrem aktuellen Habilitationsvorhaben mit dem Arbeitstitel Farbreduktion, Fiktionalität und das Verhältnis von Idee und Ausführung in den Bildkünsten der Frühen Neuzeit, angesiedelt an der Freien Universität Berlin, verbindet sie diese Ansätze zu einer umfassenden medienübergreifenden Fragestellung, welche Materialimitationen dahingehend untersucht, inwiefern diese zwischen Imitation, Interpretation und Abstraktion auf ganz eigene, fiktionale Ästhetiken zielen. Das DFG-Netzwerk Zwischen Präsenz und Evokation. Fingierte Materialien und Techniken im frühen und hohen Mittelalter verfolgt vergleichbare – und für diese Epoche dennoch gänzlich anders zum Ausdruck kommende Erscheinungsformen – für die Zeit bis um 1300.

Projektrelevante Publikationen:

Metal appearance and wooden substance. Renaissance sculptor’s models between material experiment and independent artwork, in: Michael Cole and Ana Debenedetti (Hrsg.), Creating Sculpture: The Drawings and Models of Renaissance Sculptors (Robert H. Smith Renaissance Sculpture Volume), erscheint 2020.

ArtFiction. Material mimesis and fictitiousness in non-polychrome Renaissance sculpture, in: Marjolijn Bol und Emma Spary (Hrsg.), The Matter of Mimesis. Studies on mimesis and materials in nature, art and science, erscheint 2020.

Florenz - Mantua - Basel um 1600. Künstlerische Transferprozesse, in: Christian Kiening und Martina Stercken (Hrsg.): Medialität. Historische Konstellationen, erscheint 2019.

Invention und Ausführung. Albrecht Dürers Kalvarienberg und die Entwürfe für die Fugger-Epitaphien in medialen Transferprozessen, in: Daniela Bohde und Alessandro Nova (Hrsg.): Jenseits des Disegno? Die Entstehung selbständiger Zeichnungen in Deutschland und Italien im 15. und 16. Jahrhundert, Petersberg 2018, S. 70-99.

Farbreduktion und Fiktionalität in der Skulptur und den graphischen Künsten des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Norberto Gramaccini, Claudia Lehmann und Johannes Rössler (Hrsg.): Chiaroscuro als ästhetisches Prinzip 1300-1500, Berlin und Boston 2018, S. 311-332.

Veit Stoß und das Krakauer Marienretabel. Mediale Zugänge, mediale Perspektiven (Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 24), Zürich 2012.

Non est hic, surrexit. Das Grablinnen als Medium inszenierter Abwesenheit in Osterfeier und -bild, in: Christian Kiening, Cornelia Herberichs u. Carla Dauven-van-Knippenberg (Hrsg.), Medialität des Heils im späten Mittelalter (Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 10), Zürich 2009, S. 131–164.