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First Annual Kim Dae Jung Lecture

08.06.2018 | 16:00 - 19:00
1st Kim Dae Jung Lecture

1st Kim Dae Jung Lecture

Das Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin organisiert am 08.06.2018 die erste Kim Dae Jung Lecture in Kooperation mit der Kim Dae Jung Presidential Library & Museum der Yonsei University Seoul. Im Rahmen der Veranstaltung wird Han Myeong-Sook, ehemalige Ministerpräsidentin der Republik Korea, einen Vortrag zum Thema „Frieden und Prosperität auf der koreanischen Halbinsel“ halten und anschließend gemeinsam mit Dr. Norbert Baas, Botschafter a.D., diskutieren.

Kim Dae Jung, Deutschland und Berlin

Kim Dae Jung (1925 – 2009), ehemaliger Präsident der Republik Korea, hatte ein enges Verhältnis zu Deutschland, zu Berlin und zur Freien Universität. Er betonte oft das ähnliche Schicksal: Korea und Deutschland als geteilte Länder. Seine Vorstellungen zur Überwindung der koreanischen Teilung orientierten sich an Entwicklungen in Deutschland. Seinen „Drei-Stufen-Plan“, die gedankliche Grundlage der späteren „Sonnenscheinpolitik“, stellte er erstmals im Ausland in Berlin vor, in einer kleinen Diskussionsrunde im Wissenschaftszentrum Berlin, an der Angehörige der Freien Universität teilnahmen.

Im März 2000 wählte er die Freie Universität als Ort für seine direkt nach Korea übertragene „Berliner Erklärung.“ Sie war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum ersten innerkoreanischen Gipfeltreffen im Juli 2000. Im selben Jahr erhielt Kim Dae Jung den Friedensnobelpreis. Im Jahre 2000 hatte die Freie Universität Berlin Kim Dae Jung ihre Ehrenmedaille verliehen. In seiner Rede "Lehren aus der deutschen Wiedervereinigung und Fragen der koreanischen Halbinsel” wies er auf die enge - von Südkoreanern oft als besondere - "Schicksalsgemeinschaft” empfundene Gemeinsamkeit Koreas und Deutschlands hin und betonte die wichtige Funktion deutscher Politiker wie Willy Brandt und Richard von Weizsäcker, die ihm während seiner schwierigen Zeit als Oppositionspolitiker "mit Rat und Tat zur Seite standen, als wäre es ihr eigenes Anliegen”. Sieben Jahre später, im Mai 2007 kam er trotz großer gesundheitlicher Probleme erneut an die Freie Universität, um deren Freiheitspreis entgegenzunehmen. Mit Interesse verfolgte und förderte er Bemühungen der Universität, den Bereich Koreastudien auszubauen.

Zur Person

Zeit seines Lebens widmete sich Kim Dae Jung der Demokratie seines Landes und einer friedlichen Annäherung von Nord- und Südkorea. Gleichwohl er viele Jahrzehnte lang massiver politischer Verfolgung ausgesetzt war. Unter der koreanischen Militärdiktatur verbrachte Kim 16 Jahre in Haft, unter Hausarrest oder im Exil. Nur auf Druck der internationalen Gemeinschaft konnte eine Todesstrafe, die das Militärregime 1980 gegen ihn verhängte, abgewendet werden. Als prominentester Dissident Südkoreas organisierte er aus seinem Exil, den USA, die Freiheitsbewegung. Mit dem Ende der Diktatur erlangte er 1987 seine politischen Rechte wieder, gründete die Partei für Frieden und Demokratie, die später in der von ihm ebenfalls gegründeten Demokratischen Partei aufging. 1997 wurde er zum Präsidenten der Republik Korea gewählt und übte das Amt von 1998 bis 2003 aus.

Die Etablierung der jährlichen Kim Dae Jung Lecture zielt darauf ab, der Person Kim Dae Jung zu gedenken und sein Lebenswerk zu würdigen.

Zeit & Ort

08.06.2018 | 16:00 - 19:00

Freie Universität Berlin
Holzlaube, R. -1.2009
Fabeckstr. 23-25
14195 Berlin