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Wieder was gelernt #269 - Südkorea ist uns zwei Epidemien voraus

Interview mit Prof Eun-Jeung Lee – 2020

Wenn es darum geht, wie wir mit der Coronakrise umgehen sollten, was wir in Deutschland falsch gemacht haben und was hätte besser laufen können, wird oft Südkorea genannt. Das Land lässt sich gut mit Deutschland vergleichen, es ist eine westlich geprägte Demokratie und ähnlich hoch entwickelt. Aber die Coronakrise haben die Koreaner deutlich besser eingedämmt als wir. Deutschland liegt bei der Zahl der Infektionen weltweit auf den vorderen Rängen, Südkorea gut 20 Plätze dahinter. Dass die Koreaner so erfolgreich waren, liegt unter anderem daran, dass sie früh und umfangreich getestet haben, Infizierte und deren Kontakte ausfindig gemacht und isoliert haben. Dadurch konnte die Infektionskurve nicht so lange ungebremst in die Höhe schnellen wie etwa in Italien, den USA oder auch in Deutschland. Profitieren konnten die Koreaner dabei von einer Erfahrung, die Ländern wie Deutschland fehlt, erklärt Eun-Jeung Lee vom Institut für Koreastudien an der Freien Universität Berlin: "Dass man so handeln muss, das hat die südkoreanische Regierung nicht von heute auf morgen aus dem Himmel gekriegt, sondern in Südkorea hatten wir zweimal in den letzten Jahren eine solche Epidemie. Einmal mit SARS und dann 2015 mit MERS. Und auf dieser Erfahrung hat man jetzt auf mehreren Ebenen ein System aufgebaut, wo klar ist, wie man bei einem Infektionsfall auf welcher Ebene handeln muss. Das hat diesmal sehr gut funktioniert. Was Südkorea gelernt hat, wie die Koreaner mit dem Thema Datenschutz in der Krise umgehen und was Deutschland laut Eun-Jeung Lee besser machen könnte, erfahren Sie im Podcast.

Titel
Wieder was gelernt #269 - Südkorea ist uns zwei Epidemien voraus
Verlag
ntv
Datum
2020-04-22
Quelle/n
Erschienen in
Wieder was gelernt #269
Sprache
ger
Art
Text