Podiumsdiskussion,

im Rahmen der 'Asia Briefings' der Bertelsmann Stiftung und des FU-KoreaNet:

Die Wiedervereinigung Deutschlands war in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Ereignis, nicht zuletzt auch aufgrund des immensen Einflusses von informellen Prozessen und Institutionen. Gleichwohl werden die Bedeutung dieser Prozesse und Institutionen und ihr Zusammenwirken mit formalen Strukturen in den verschiedenen Phasen der deutschen Wiedervereinigung in der internationalen Debatte bislang nur vergleichsweise spärlich thematisiert.

Die von der Bertelsmann Stiftung im Rahmen der Dialogreihe „Asia Briefings“ und vom Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin im Rahmen des „FU-KoreaNet“ organisierte Podiumsdiskussion „Annäherung durch Kontakte“ bringt politische Akteure und Experten aus Deutschland und Südkorea zusammen, um die Rolle und den Einfluss von informellen Prozessen in der deutschen Wiedervereinigung sowie ihre Relevanz für die Koreafrage zu diskutieren. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der Bedeutung von informellen Strukturen und Prozessen in der deutschen und koreanischen Situation diskutiert und ein spezieller Blick auf das Management dieser Beziehungen geworfen. Folgende Fragen sollen in diesem Zusammenhang diskutiert werden:

• Welche Rolle spielten informelle Prozesse und Institutionen in den verschiedenen Phasen der deutschen Wiedervereinigung und welche Aspekte der deutschen Wiedervereinigung wurden (besonders) durch solche Prozesse und Institutionen geprägt?
• Steigerten die informellen Prozesse und Institutionen die Effektivität formaldemokratischer Regeln (z.B. durch Kostensenkungen für politisches Handeln und Erhöhung der Transparenz für die am politischen Prozess beteiligten Akteure) oder förderten sie andere informelle Beziehungen wie klientelistische und personalistische Loyalitäten?
• Wie ist vor diesem Hintergrund die Lage auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien einzuschätzen?