Springe direkt zu Inhalt

Prof. Dr. Shimizu Yu'ichirō (Keiō University, Tōkyō, derzeit Harvard University) "Bureaucrats as Japanese Political Elites, 1868-2014: Describing a Political Culture of Japan"

5. Dezember 2014

Organisatorin: Prof. Dr. Katja Schmidtpott

Herr Shimizu, der auf Shōnan Fujisawa Campus unserer Partneruniversität, der renommierten Keiō Universität unterrichtet und gerade als Gastprofessor für einen Forschungsaufenthalt an das Reischauer Institute der Harvard University angebunden ist, ist sicherlich in einer Generation mit Naraoka Sōchi (Kyōto Universität, kürzlich für ein Jahr an der LSE, London) und Iokibe Kaoru (Tōkyō Universität, kürzlich für ein halbes Jahr Fellow an der FU) einer der im Moment aktivsten jüngeren japanischen Politikhistoriker, der sich sehr für eine Internationalisierung der japanischen Politik- und Geschichtswissenschaft einsetzt.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der neueren Geschichte in der Geschichte des japanischen Beamtentums und dessen Verhältnis zur Parteienpolitik (vor allem spätes 19., erste Hälfte 20. Jahrhundert), als Politologe in der Mentalität des zeitgenössischen höheren Beamtentums und als Zeithistoriker in systematischen Oral History-Projekten sowie einer verbesserten Methodologie von Oral History. Nicht zuletzt dank systematischer lebensgeschichtlicher Projekte zu höheren Beamten und Parteipolitikern der letzten Dekaden und seiner in Japan sehr anerkannten Bemühungen um die Erschließung von Aktenbeständen, die Beamte und Politiker in ihren Privatarchiven gehortet haben und die daher nicht in zugänglichen Archiven liegen, verfügt Herr Shimizu über ein sehr ausgebautes Netzwerk in Politiker- und Beamtenkreise, was ihn auch zu einem gefragten Kommentator der zeitgenössischen japanischen Politik gemacht hat und dabei nicht die kritische Distanz zu seinen Gegenständen verliert, was bei solcher Politiknähe schnell passiert.

Momentan arbeitet er an einer Geschichte des räumlichen Aufbaus von Parlamentsgebäuden im historischen Vergleich und in Bezug auf den Transfer der diversen möglichen Varianten des Aufbaus von Parlamentsgebäuden im Inneren im Zusammenhang mit unterschiedlichen Konzepten der parlamentarischen Praxis.