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Projekt "Großes japanisch-deutsches Wörterbuch"

Projektleitung:

Prof. Wolfgang E. Schlecht (Waseda-Universität Tōkyō)
Dr. Jürgen Stalph (Leitender Redakteur, FU Berlin/ Max Weber Stiftung)
Prof. Ueda Kōji (Dokkyō Universität Tōkyō)

Förderung:

Asahi Bīru K.K. (Tōkyō)
Robert Bosch GmbH (Stuttgart)
Daimler-Chrysler Japan K.K. (Tōkyō)
Deutsche Bahn AG
Stiftungsfonds Deutsche Bank im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. (Essen)
Deutsche Forschungsgemeinschaft (Bonn)
Deutsches Institut für Japanstudien (Tōkyō)
Aimée Dornier (München)
Peter Dornier Stiftung (Lindau/Bodensee)
Freie Universität Berlin (Berlin)
Japan Foundation, Japanese-Language Institute (Urawa)
Körber Stiftung (Hamburg)
Berthold Leibinger Stiftung (Stuttgart)
Klaus Lindhorst (Hamburg)
Nippon Yusen K.K. (Tōkyō)
Non-Profit-Unternehmen BIG-S International (Takamatsu)
Honorarkonsul Dr. h.c. Kōtarō Ono CBE (Fukui)
Siemens AG (München)
Siemens K.K. (Tōkyō)
Sony K.K. (Tōkyō)
Fritz Thyssen Stiftung (Köln)
Toshiba International Foundation (Tōkyō)
TÜV Rheinland Japan (Yokohama)
Verband Deutscher Pfandbriefbanken e.V. (Berlin)
Volkswagen AG (Wolfsburg)
VolkswagenStiftung (Hannover)
Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (Hamburg)

Projektlaufzeit:
01.01.1998 — 31.03.2022

Seit Dezember 2005 wird das größte Projekt der deutschen Japanforschung nach dem Erscheinen der Japan-Handbücher von Ramming (1941) und Hammitzsch (1981), das Große japanisch-deutsche Wörterbuch, durch drittmittel-finanzierte Mitarbeit an der Japanologie der Freien Universität Berlin vorangetrieben. Das Wörterbuch wurde seit 1998 am Deutschen Institut für Japanstudien in Tōkyō, das zu den sieben in der Max Weber Stiftung zusammengeschlossenen deutschen Auslandsinstituten gehört, erarbeitet. Seit November 2006 ist das Projekt vollverantwortlich an der FU angesiedelt.

Das Wörterbuch, ein seit Jahrzehnten unumstrittenes Desiderat ersten Ranges, dessen Bedeutung sowohl für die deutsche Japanforschung als auch für die japanische Germanistik gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, wird in enger Kooperation zahlreicher deutscher und japanischer Fachwissenschaftler erstellt.

Verantwortliche Herausgeber sind Irmela Hijiya-Kirschnereit (FU Berlin), Wolfgang E. Schlecht (Waseda-Universität Tōkyō), Jürgen Stalph (Projektleiter, FU Berlin/ Stiftung DGIA) und Ueda Kōji (Dokkyō Universität Tōkyō). Das Große japanisch-deutsche Wörterbuch erscheint im Iudicium Verlag, München. Der erste Band A - I kam im November 2009 heraus. Im Juli 2015 folgte der zweite Band J - N. Band 3, O - Z, ist im März 2022 erschienen.

Das Wörterbuch deckt den Sprachzeitraum Anfang Meiji (1868) bis heute ab. Besonderer Wert wird auf die japanisch-deutsche Erfassung des bisher nur sehr unzulänglich oder gar nicht dokumentierten Gegenwartsjapanischen gelegt; hier ist eine Lücke von siebzig Jahren zu schließen. Grob gilt die Orientierung:Aufgenommen wird alles, was in japanischen Tageszeitungen und nicht-fachspezifischen Periodika erklärungsfreie Verwendung findet. Integriert sind außerdem Fach- und Sondersprachen (Kinder- und Jugendsprache, Slang etc.) und, vor allem, das moderne Technik- und Wissenschaftsvokabular, insbesondere der Bereiche Biologie, Biochemie und IT. Als breit angelegtes Allgemeinwörterbuch, das gleichwohl in erster Linie der wissenschaftlichen Japanforschung für Jahrzehnte verläßliches Fundament sein muß, bietet das Lexikon außerdem wesentliche Teile des japanischen Wortschatzes der letzten Dekaden des 19. Jahrhunderts, jener Jahre, die entscheidend waren für die Ausformung der modernen japanischen Sprache. Hier liegt das zweite Hauptaugenmerk.

Insgesamt werden ca. 135.000 Stichwörter geboten. Sie werden alphabetisch in Lateinumschrift (Hepburn) gegeben, gefolgt von der üblichen japanischen Schreibweise, Angaben zu Wortklasse, Flexion etc. und einer am semantischen Netz des Deutschen orientierten Definitionsstruktur. Die Lemmata werden mit möglichst vielen und möglichst lebendigen und aktuellen Verwendungsbeispielen und Satzbelegen illustriert (Nutzung von Zeitungs- und Zeitschriftendatenbanken, Pamphleten, Werbematerial, literarischen Texten etc.) und durch ein Quellenverzeichnis erschlossen. Abgesehen von den Satzbelegen werden alle Verwendungsbeispiele (Komposita, Ableitungen, typische Kurzstrukturen), sofern sie ganz oder in Teilen sinojapanisch verschriftet sind, auch in Lateinumschrift dargestellt. Das erschließt auch dem weniger fortgeschrittenen Benutzer den präsentierten Wortschatz ohne zeitraubenden Umweg über Zeichenlexika.

Das Wörterbuch wird über die kommenden Jahrzehnte hinweg Generationen von Japanforschern verlässliches, grundlegendes Auskunftsmittel sein und die deutsch-japanischen Beziehungen auf allen Ebenen – der Politik und Gesellschaft, der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur – hilfreich unterstützen.

Finanziert wird das Projekt überwiegend aus Drittmitteln. Eingeworben wurden bisher rund 3,3 Millionen Euro. Vom 1.1.2016 bis 31.12.2018, mit kostenneutraler Verlängerung bis 2021, wurde die Arbeit am dritten und letzten Band des Wörterbuchs von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Eine Vorstellung vom Aufbau des Wörterbuches vermittelt der Teilauszug zum Buchstaben B.

Publikationen zu dem Projekt:

  • Hijiya-Kirschnereit, Irmela: 過去・現在・未来へのプロジェクト『和独大辞典』-辞典編纂で知った日本研究の問題点 [Kako, genzai, mirai e no purojekuto „Wadokudaijiten“ – Jisho Hensan de shitta mondaiten] [Past, Present and Future in One Project: Highlighting Issues of Scholarship through Dictionary Work] , in: Nihon kenkyū (Tokushū: Nihon kenkyū no kako, genzai, mirai), Kokusai Nihon bunka kenkyū sentā,  Vol. 55, May 2017, pp. 145-169.
    (Japanese and English Summary): http://publications.nichibun.ac.jp/region/d/NSH/series/nike/2017-05-17/s001/s030/pdf/article.pdf

    (Article): http://publications.nichibun.ac.jp/region/d/NSH/series/nike/2017-05-17/s001/s037/pdf/article.pdf   
  • Stalph, Jürgen: Zyselmaus. Tausendundelf japanisch-deutsche und deutsch-japanische Wörterbücher, in: Abecedarium der Sprache. Hg. v. Constanze Fröhlich, Martin Grötschel, Wolfgang Klein. Berlin: Kulturverlag Kadmos 2019, S. 273-278.
  • 尾崎真理子: 170年の悲願 和独大辞典 インタヴュー、イルメラ・日地谷=キルシュネライト(にほんご)、『読売新聞』2019年4月5日、夕刊、p。2.Ozaki Mariko: 170nen no higan Wadoku daijiten.  Interview、Irmela Hijiya-Kirschnereit. (Nihongo) (Great Expectations since 170 years – the Comprehensive Japanese-German Dictionary/Seit 170 Jahren größtes Desiderat – das Große japanisch-deutsche Wörterbuch. Series: About Japanese/Serie: Die Sprache Japanisch), Yomiuri shinbun, April 5, 2019 Evening Edition/ Abendausgabe, p. 2.