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4. Studentisches Symposium: Japan and the Other(s) – Ausschluss, Anschluss, Abschluss?

24.5.2014, 10:30 - 17:00 Uhr

Ostasiatisches Seminar (OAS) der FU Berlin, Ehrenbergstr. 26-28, 14195 Berlin

Programm 

Der sich verschärfende Konflikt Japans und Chinas um den Besitzanspruch auf die Senkaku- oder Diàoyú-Inselgruppe zwischen Taiwan und Okinawa war 2013 ein auch in den westlichen Medien brisantes Thema, das den spannungsgeladenen Zustand Japans internationaler Beziehungen widerspiegelt. So ist auch vor dem Hintergrund des wiedererstarkenden Shintō die Diskussion und Analyse von Japans Umgang mit „dem Anderen“ wichtiger denn je.

Welches Bild von Japan existiert in Japan selbst, seinen Nachbarstaaten und der restlichen Welt? Welches Image versucht Japan – auch im Zuge der Olympischen Sommerspiele 2020 – von sich in die Welt zu tragen? Welche Veränderungen und Konstanten gibt es auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen und des kulturellen Austauschs im Lauf der Geschichte? Und welche Rolle spielt der Zusammenhang zwischen normal = innen und anders = außen generell in der japanischen Gesellschaft, Politik und Kultur der Gegenwart wie Vergangenheit? Neben dieser vornehmlich exklusiven Sichtweise auf das Nebeneinander kann jedoch auch nach Synergien im Sinne eines multinationalen Miteinanders gefragt werden, wie im Fall von Kulturim- und exporten. Daran anschließend ließe sich umgekehrt fragen, inwieweit nicht Japan immer schon „ein Rest“ gewesen ist.

Konfliktpotenzial mit dem Anderen besteht nicht nur auf internationaler Ebene, sondern existiert auch seit jeher im Land selbst, sei es im Umgang mit ethnischen Minderheiten oder mit kulturellen Konstrukten vom Innen und Außen, d.h. uchi und soto. Die Bedeutung des von Gewohnheit und Normalität abweichenden Anderen ist in der Literatur ein wiederkehrendes Thema, etwa in Kanehara Hitomis Thematisierung von alternativen Lebensstilen im Roman „Snakes and Earrings“ (hebi ni piasu) oder die surrealistischen Elemente im Werk Murakami Harukis.

In diesem Sinne ruft die Studentenschaft der Japanologie der Freien Universität Berlin Studierende jeder Disziplin und aller Semester zum 4. Studentischen Symposium auf. Wir möchten das Thema vor einem multidisziplinären Hintergrund beleuchten, um es auf vielfältige und ergiebige Weise zu erfassen und verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. Da das Symposium Japan grundsätzlich als mit seinen Nachbarländern verwoben betrachtet, sind Vorträge und Beteiligungen von Studierenden beispielsweise der Sinologie und Koreanistik sehr willkommen.

Die Veranstalter Jens Oliver John, Robert Kade, Stefanie Reetz, Christoph Reichenbächer, Markus Rüsch, Christopher Scholz, Daniela Simon und Raimund Thal.