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Dr. Vera Beyer

Photo Vera Beyer

Kosmos/Ornatus. Ornamente in Persien und Frankreich um 1400 im Vergleich

DFG Emmy Noether-Nachwuchsgruppe

Einstein Junior Fellow

Projektleitung

Adresse
Koserstr. 20
Raum A 120
14195 Berlin
Fax
+49 (0)30 838 53810

*1975

Studium der Kunstgeschichte, Kunst und Germanistik in Siegen und Vancouver

2001-2002 DAAD-Stipendiatin an der EHESS, Paris

2002-2005 Promotionsstipendiatin am Graduiertenkolleg "Repräsentation-Rhetorik-Wissen" an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder

2005 Promotion an der Universität Hamburg mit der Arbeit "Rahmenbestimmungen. Goyas Position in einer Geschichte der Rahmen"

2005 Gastwissenschaftlerin am Institute of Fine Arts, New York University

2005-2007 Vertretung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle (Mittelalterliche Kunstgeschichte) am Kunsthistorischen Institut der Ruhr-Universität Bochum

2007-2008 Assistentin (Neuere Kunstgeschichte) am Kunsthistorischen Seminar der Universität Basel

seit 2006 Co-Leitung des Forschungsnetzwerks "Ornament: Motiv - Modus - Bild" gefördert vom Nationalen Forschungsschwerpunkt Bildkritik – eikones, Basel

seit 2008 Leitung der DFG Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Kosmos/Ornatus. Ornamente in Persien und Frankreich um 1400 im Vergleich"

seit 2009 Co-Leitung des Moduls "Ornament" im Nationalen Forschungsschwerpunkt Bildkritik – eikones, Basel

2009 Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin (Nachwuchs)

seit 2012 Leiterin des Transferprojektes „Gegenstände des Transfers“ innerhalb des SFB 980 "Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit"

seit 2012 Einstein Junior Fellowship „Sehen im Vergleich. Darstellungen von Visualität in der persischen und nordalpinen Buchmalerei“ der Einstein Stiftung Berlin

Colloquium "Christliche und islamische Bildkulturen im Vergleich"

 

„Contemporary Iranian Art - between Local and Global Agendas“, zusammen mit Bavand Behpoor, Winter 2011/12

 

„Konstitutionen von Bildpraxis und Bilderverbot zwischen Judentum, Christentum und

Islam“, Sommer 2010

 

„Kunst? Ästhetik? Materielle Kultur? Nutzen und Grenzen kulturwissenschaftlicher

Kategorien im interkulturellen Vergleich“, Seminar des Promotionsstudienganges History

and Cultural Studies der Dahlem Research School, Winter 2009/10

 

„Comparing beholders. Aesthetic of reception as a method for comparative art history?“,

Seminar im Rahmen der Summer School New Approches to Medieval Art between East

and West am G. Chubinashvili National Centre for Georgian Art History and Heritage

Preservation Tbilisi, Georgien (geleitet von Prof. Barbara Schellewald, Basel, und Prof.

Gerhard Wolf, Florenz; September 2009)

 

„Vergleichende Kunstgeschichte? Probleme und Perspektiven", Winter 2008/09

Vera Beyer

Einstein Junior Fellowship

Projektskizze

Sehen im Vergleich. Darstellungen von Visualität in der persischen und nordalpinen Buchmalerei (2012-2015)

 

Das Projekt vergleicht am Beispiel der persischen und nordalpinen Buchmalerei des 14.-16. Jahrhunderts wie verschiedene Kulturen Prozesse des Sehens darstellen. Diese Analyse bildlicher Darstellungen des Sehens konterkariert nicht nur die pauschale Opposition zwischen einem bilderfreundlichen Christentum und einem bilderfeindlichen Islam. Vielmehr soll gezeigt werden, dass Bilder auf beiden Seiten hochreflektierte Konzepte visueller Wahrnehmung aufweisen, in denen verschiedene Aspekte des Sehens verhandelt werden.

Dabei werden Darstellungen von Sehprozessen herangezogen, in denen die persischen und die nordalpinen Bildkulturen auf gemeinsame Traditionen rekurrieren – wobei die Bandbreite von historischen Figuren über biblische Motive bis zu Traumtheorien der griechischen Philosophie reicht: So findet sich beispielsweise in beiden Kontexten die Szene, in der der verkleidete Alexander der Große erkannt wird, weil ein Portrait von ihm vorlag – und in beiden Kontexten wird hierbei diskutiert, was entscheidend für die Wiedererkennbarkeit ist. Ebenso wird in Repräsentationen von Vorhängen vor dem Thron Gottes die Schau- und Undurchschaubarkeit Gottes verhandelt, in Darstellungen träumender Autoren die Funktion innerer Bilder.

Damit basieren die Vergleiche nicht auf abstrakten und vermeintlich neutralen Kategorien des Sehens, sondern nutzen als Tertia Comparationis historische Topoi, deren inter- und differierende Rezeptions- und Transformationsgeschichten im Sinne der histoire croisée nicht nur die auch von Seiten der Postcolonial Studies kritisierten Universalisierungen sondern auch vermeintliche Unabhängigkeiten der Kulturen konterkarieren. Stattdessen lassen sie historische und lokale Veränderungen in den Konzepten und Bewertungen des Sehens erkennen, die Projektionen eigener Sichtweisen auf Bildkulturen anderer Epochen und Kulturen korrigieren können. Der Vorstellung eines „unschuldigen Auges“  werden also Transformationen von Vorstellungen des Sehens in verschiedenen historischen und regionalen Kontexten entgegengesetzt.

Monographie

 

Rahmenbestimmungen. Funktionen von Rahmen bei Goya, Velázquez, van Eyck und Degas. München,  Fink,  2008.

 

Herausgeberschaft

 

Themenheft Contextualising Choices. Islamicate Elements in European Arts, hrsg. v. Vera Beyer, Isabelle Dolezalek u. Monika Juneja, Medieval History Journal 2/2012 (in Vorbereitung).

 

Ornament: Motiv – Modus – Bild, hrsg. v. Vera Beyer u. Christian Spies, München, Fink 2012.

 

Das Bild ist der König. Repräsentation nach Louis Marin, hrsg. v. Vera Beyer, Jutta Voorhoeve und Anselm Haverkamp, München, Fink, 2006.

 

Aufsätze

 

„Das Kleinkarierte lesen. Zum Verhältnis von Ornament und Figur in persischen und niederländischen Bildern um 1400“, in: Beiträge zur Islamischen Kunst und Archäologie Bd. 3: Das Ornament in der islamischen Kunst: Form und Interpretation (im Druck).

 

„Unding Ornament? Abgebildete Vorhänge zwischen Ornament und Figur in der niederländischen Malerei des 15. Jahrhunderts“, Ornament: Motiv – Modus – Bild, hrsg. v. Vera Beyer u. Christian Spies, München, Fink 2012, S. 27-55.

 

Ornamente und ornamentale Modi des Bildes. Einleitung, Ornament: Motiv – Modus – Bild, hrsg. v. Vera Beyer u. Christian Spies, München, Fink 2012, S. 13-23.

 

“Am Übergang zur Ortlosigkeit. Legitimationsstrategien persischer Buchmalerei”, in: Bilderstreite. Zäsuren einer Macht des Bildes, hrsg. v. Christian Spies u. Florian Wöller. München, Fink, 2009 (im Druck).

 

„Durch Blicke? Perspektiven auf Gott in persischer und niederländischer Buchmalerei des 15. Jahrhunderts“, in: Blickgeschichten. Religion und Sehen in der Vormoderne, hrsg. v. Thomas Lentes, Berlin, Reimer, 2009 (im Druck). 

 

„Familienverhältnisse. Degas’ Bezugnahmen auf Velázquez und Goya, oder: Konstitutionen von Bedeutung zwischen Wiederholung und Differenz“, in: Mitteilungen der Carl Justi-Vereinigung 2008.

 

“Gottverlassenheit. Goyas ‘Christus am Kreuz’”, in:  Idea. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle 2008.

 

„Transzendenz“, in: Latenz – 30 Annäherungen an einen Begriff, hrsg. v. Stefanie Diekmann u. Thomas Khurana, Berlin, Kadmos, 2007, S. 218-222.

 

„Law or Independence – What Does the Frame Stand For?“, in: RACAR. Revue d‘art canadienne/

Canadian Art Review, 2007.

 

„Le cadre doré – relique d‘une incorporation?“, in: Images re-vues 3: Hommage à Daniel Arasse, hrsg. v. Itay Sapir, 2007, www.imagesre-vues.org.

 

„Générique – Produktionsszenarien am Rande von Bildern Velázquez‘“, in: I.K.U.D. 3, hrsg. v. Thomas Zaunschirm, 2006, S. 34-47.

 

„How to Frame the Vera Icon?“, in: Framing Borders in Literature and Other Media, hrsg. v. Werner Wolf, Amsterdam, Rodopi, 2006, S. 69-91.  

 

„Geheimnisse des Glaubens an Bilder“, in: Das Bild ist der König. Repräsentation nach Louis Marin, hrsg. v. Vera Beyer, Jutta Voorhoeve u. Anselm Haverkamp, München, Fink, 2006, S. 49-68.

 

„Bildreste. Womit Goyas Bilder nicht fertig werden“, in: Reste. Umgang mit einem Randphänomen, hrsg. v. Andreas Becker, Saskia Reither u. Christian Spies, Bielefeld, transcript, 2005, S. 167-184.

 

„James Ensor: Selbstbildnis mit Masken“, in: Der Künstler als Kunstwerk. Selbstporträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hrsg. v. Ulrich Pfisterer u. Valeska von Rosen, Stuttgart, Reclam, 2005, S.142-143.           

 

Artikel in Lexika und Handbüchern

 

„Querying its Name from Within. Thoughts on Possibilities to Question the Notion of ‘Islamic Art‘ within the Museum”, in: Islamic Art and the Museum, hrsg. v. B. Junod, G. Khalil, S. Weber u. G. Wolf, London, Saqi (im Druck).

 

„Unter neuen Vorzeichen. Ein Buchstabe als ikonische Differenz zwischen Text und Bild“, Was ist ein Bild? Antworten mit Bildern, Gottfried Boehm zum Siebzigsten Geburtstag, München, Fink, 2012 (im Druck).

 

„Rahmen“, in: Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen, Methoden, Begriffe, hrsg. v. Ulrich Pfisterer, 2. Aufl., Stuttgart, Metzler (im Druck).

 

„Louis Marin“, in: Bildtheorien der französischen Gegenwartsphilosophie, hrsg. v. Kathrin Busch, München, Fink 2009 (im Druck).

 

„Cadre“, in: Dictionnaire d‘esthétique et de philosophie de l‘art, hrsg. v. Jacques Morizot, Pierre Cometti  u. Roger Pouivet, Paris, Armand Colin, 2007, S. 71-72.

 

Vorträge

 

"Jenseits des Transfers: Visuelle Umsetzungen transkultureller Topoi in persischer und 
westeuropäischer Buchmalerei", Mapping TRANS/culture. Critical Perspectices on Transcultural Studies, Heidelberg 2009.

 

„Signifikante Uneinheitlichkeit. Verhältnisse von Bildfeld und Randillustration in persischen und niederländischen Manuskripten“, Das Bild im Plural, Konstanz 2009.

 

„On the Interrelationship of Ornament and Figures in Persian and French Miniatures of the 14th Century“, Das Ornament in der islamischen Kunst: Form und Interpretation, Ernst-Herzfeld-Gesellschaft zur Erforschung der Islamischen Kunst und Archäologie, Frankfurt a. M. 2009.

 

„Gute Beziehungen? Zum Verhältnis von Transfer und Vergleich als Prämissen der Kanonerweiterung“, Kunsthistorikertag Marburg 2009,  Sektion „Kanonisierung und Globalisierung“.

 

„Zur Komplementarität von direktem Transfer und indirekter Vergleichbarkeit insbesondere in der Kunstgeschichte“, Transkulturelle Geschichte der Vormoderne, Basel 2009.

 

„Der Vorhang vor dem Thron Gottes in der persischen und niederländischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts - zwei Bilder eines Topos?“,Topik und Tradition. Prozesse der Neuordnung von Wissensüberlieferung des 13. bis 17. Jahrhunderts, FU Berlin 2008.

 

„Unding Ornament? Zur Definition von Zwischenräumen“, Ornament: Motiv – Modus – Bild, Basel 2008.

 

„Le cadre doré“, EHESS, Paris 2007.

 

„Ornamentale Grundlagen bildlicher Macht. Persische und Französische Buchmalerei im Vergleich“, Ornament als Bildmacht, NFS Bildkritik –  eikones, Basel 2006.

 

„Law or Independence – What Does the Frame Stand For?“, XXXI. International Congress of the CIHA, Montreal 2004.

 

„Formalities of Power: Goya‘s Royal Portraiture“, Form Has Potential, NYU, New York 2004.

 

„Der goldene Rahmen – Reliquie einer Einverleibung?“, Transgressionen/Animationen: Das Kunstwerk als Lebewesen, Warburghaus, Hamburg 2003.

 

Übersetzungen

 

Hubert Damisch, "Barocker Narziß?", in: Das Bild ist der König. Repräsentation nach Louis Marin, hrsg. v. Vera Beyer, Jutta Voorhoeve u. Anselm Haverkamp, München, Fink, 2006, S. 191-204.

 

Danièle Cohn, "Narziß und die Ehrlichkeit", in: Das Bild ist der König. Repräsentation nach Louis Marin, hrsg. v. Vera Beyer, Jutta Voorhoeve u. Anselm Haverkamp, München, Fink, 2006, S. 171-188.